Huawei Ascend G730 im Test
Mehr zum Thema: HuaweiMit dem 5,5-Zöller Ascend G730 stellt Huawei ein extragroßes Telefon auf den Platz, das zwei SIM-Karten schluckt und nur knapp über 200 Euro kostet. Der Test zeigt: Wer angesichts des Preises schwach wird, muss Kompromisse eingehen.

- Huawei Ascend G730 im Test
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- Wertung
Man muss sich schon anstrengen, um das Ascend G730 länger als 15 Minuten in der Hand zu halten, und das liegt nicht unbedingt an den großzügigen Gehäuseabmessungen, sondern am Gewicht von 186 Gramm. Selbst für ein Phablet mit 5,5-Zoll-Display ist das außergewöhnlich schwer. Es gibt nur wenige...
Man muss sich schon anstrengen, um das Ascend G730 länger als 15 Minuten in der Hand zu halten, und das liegt nicht unbedingt an den großzügigen Gehäuseabmessungen, sondern am Gewicht von 186 Gramm. Selbst für ein Phablet mit 5,5-Zoll-Display ist das außergewöhnlich schwer. Es gibt nur wenige Geräte, die da mitgehen. Dafür beeindruckt das Display mit seiner Größe und Strahlkraft: Die gemessene Helligkeit ist mit 448 cd/m2 außerordentlich hoch, vor allem in Anbetracht des Preises. Trotzdem löst der Blick darauf keine Begeisterungsstürme aus, denn die Displayauflösung von 540 x 960 Pixeln ist einfach zu grob für diese Dimension.
Ausstattung: Gespart bei der Kamera
Unter dem Display liefert ein Vierkern-Prozessor von Mediatek genügend Leistung, um das Android-System (Version 4.2) flüssig am Laufen zu halten, der Arbeitsspeicher ist mit 1 Gigabyte für diese Aufgabe ebenfalls ausreichend dimensioniert. Die Bedienung macht Spaß, und das liegt nicht nur an der Systemgeschwindigkeit, sondern vor allem an Huaweis Oberfläche Emotion UI, die zu den besten Systemaufsätzen gehört, die das Android-Universum zu bieten hat. Alle Elemente sind sehr intuitiv angeordnet, und falls es mal doch nicht passt, kann man die Oberfläche vielseitig anpassen und die Optik mit wenigen Handgriffen grundlegend umkrempeln.

Die 5-Megapixel-Kamera ist dagegen einer der großen Schwachpunkte des Ascend G730: Details verpixeln, sobald man leicht in ein Foto hineinzoomt, die Farben wirken blass und wie ausgewaschen. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird es noch schlimmer, da hilft auch die schwache LED-Lampe nichts mehr, die Huawei eingebaut hat. Der Videomodus (maximal 1280 x 720 Pixel) macht seine Sache auch nicht besser.
Wer ein Smartphone mit einer vernünftigen Kamera sucht, sollte also einen weiten Bogen um das G730 machen. Man muss aber dazu sagen, dass die Riesenflunder damit nicht allein steht, fast alle günstigen Smartphones sind mit einem miesen Bildsensor ausgestattet - irgendwo muss der Preis ja schließlich herkommen.
Zwei SIM-Formate
Das zweite Highlight neben dem extragroßen Display ist die Dual-SIM-Funktion. Die Einschübe für die beiden SIM-Karten sind leicht zugänglich unter dem Akkudeckel platziert und unterschiedlich groß, man kann eine Micro-SIM und eine normalgroße Karte einschieben. Doch aufgepasst, 3G-Funk ist nur mit der Standard-SIM möglich. Die beiden Karten sind komfortabel in das System integriert, sodass man immer die volle Kontrolle hat, welche Aktion über welchen Vertrag läuft. Im Telefonmenü findet man zum Beispiel zwei grüne Anruftasten, und der Status beider SIM-Karten wird direkt auf dem Sperrbildschirm eingeblendet.
Labormessungen: Licht und Schatten
Der 2300-mAh-Akku sorgt für eine insgesamt gute Laufzeit, wobei es aber sehr darauf ankommt, was man mit dem G730 tut. Während es beim Plaudern extrem lange durchhält, fällt die Ausdauer bei eingeschaltetem Display ab - kein Wunder in Anbetracht der Größe. Auch beim Telefonieren sind die Messergebnisse durchwachsen: Die Sende- und Empfangsqualität ist vor allem im UMTS-Modus über jeden Zweifel erhaben, die Sprachqualität kann man dagegen bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen.
Fazit
Ob als Telefon oder als Multimedia-Zentrale - das Ascend G730 ist ein Smartphone, bei dem man Kompromisse eingehen muss.