- Huawei Mate 10 Pro vs. Honor View 10 im Geschwisterduell
- Huawei Mate 10 Pro vs. Honor View 10: Kamera, Features und Fazit
Kamera Huawei ist beim Mate 10 Pro zum wiederholten Mal eine Kooperation mit Leica eingegangen. Die Hauptlinse der Dual-Kamera lässt mit einer Blende von f/1.6 ziemlich viel Licht auf den Sensor fallen. Bislang erreicht nur das LG V30 eine solch große Blendenöffnung. Bei der Auflösung hat...
Kamera
Huawei ist beim Mate 10 Pro zum wiederholten Mal eine Kooperation mit Leica eingegangen. Die Hauptlinse der Dual-Kamera lässt mit einer Blende von f/1.6 ziemlich viel Licht auf den Sensor fallen. Bislang erreicht nur das LG V30 eine solch große Blendenöffnung. Bei der Auflösung hat sich jedoch nicht viel verändert. So bietet das Mate 10 Pro immer noch einen 20 Megapixel Schwarz-Weiß-Sensor und einen Farbsensor mit 12 Megapixeln. Letzterer wird dabei optisch stabilisiert. Natürlich ist auch ein in dieser Klasse obligatorischer Portraitmodus für die Dual-Kamera mit an Bord, der den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen lässt. Selfies schießt man mit der Frontkamera bei Blende f/2.0 in 8 Megapixeln Auflösung.
Ebenfalls an Bord ist eine intelligente Kameraautomatik. Dank der NPU des Kirin 970 kann die Kamera zwischen zwölf Modi von Landschaft bis Porträt unterscheiden und die Einstellungen automatisch an das Motiv anpassen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Huaweis aktuelles Top-Phablet im connect-Kameratest Bestnoten erreicht. Übertroffen wird es nur vom Google Pixel 2 und dem LG V30. Eine 4K-Videofunktion rundet dabei das Kamerapaket nach oben ab.

Honor verbaut im View 10 ebenfalls eine Dual-Kamera auf der Rückseite. Auffällig ist, dass diese recht weit aus der Gehäuserückseite heraussteht. Mit einer Blende von f/1.8 fällt beim View 10 nicht ganz so viel Licht auf den Sensor wie beim Mate 10 Pro. Allerdings ist die Auflösung mit einem 20-Megapixel-Monochrom- und einem 16-Megapixel-Farbsensor etwas höher. Bei Tageslicht führt das im Praxistest zu recht guten Ergebnissen. Dunkle Szenen wirken aber trotz Blende f/1.8 etwas weich. Wer mag, macht Videoaufnahmen in 4K. Zeitlupenaufnahmen sind mit 120 fps in Full-HD möglich. Auf einen optischen Bildstabilisator muss man dagegen verzichten.
Die Frontkamera löst mit 13 Megapixeln gegenüber dem Mate 10 Pro höher auf, lässt aber mit Blende f/2.0 ebenso viel Licht einfallen. Ein Portraitmodus ist sowohl für die Front- als auch für die Rückkamera verfügbar. Wie beim Mate 10 Pro kann die Kameraautomatik außerdem auf die KI-Fähigkeiten der NPU zurückgreifen und bietet so ebenfalls eine intelligente Objekterkennung. Wie gut die Bildqualität des View 10 ist, wird der connect-Test noch genauer zeigen.

Android 8, EMUI 8 und besondere Features
Beide Smartphones kommen mit aktuellem Android 8 Oreo, über das Huaweis aktuellste Benutzeroberfläche EMUI 8 gestülpt ist. Diese erlaubt es beispielsweise, das Mate 10 Pro an einem Monitor im Split-Screen-Modus als Desktopersatz zu nutzen. Wer sein Smartphone öfters mal einem Freund in die Hand gibt, kann sich beim View 10 ein privates Profil einrichten, in dem Dateien ausgelagert werden können, die nicht jeder zu Gesicht bekommen soll.
Verheißungsvoll ist die neue Übersetzerfunktion, die beide Smartphones mitbringen. Hierbei kommt wieder die NPU zum Einsatz, um Texte oder Sprache auch offline zu verstehen und umzuwandeln. In der Praxis liefert jedoch der Google-Übersetzer bessere Ergebnisse. Eventuell wird hier mit Software-Updates noch nachgebessert.
Fazit
Huawei hat mit dem Mate 10 ein Top-Smartphone geschaffen, das sich in seiner Klasse kaum Fehler erlaubt. Was die Ausstattung betrifft, macht man hier auf keinen Fall etwas falsch. Mit einem intelligenten Prozessor, exzellenter Kamera, großem Akku und Dual-SIM-Funktion präsentiert sich das Smartphone auf der Höhe der Zeit. Das alles gegossen in ein Gehäuse mit ansehnlichem Design und IP67-Zertifizierung. Mit 799 Euro hat das Gesamtpaket natürlich auch seinen Preis.
Bei Honor kann man dagegen einiges sparen. Für 499 Euro bietet das View 10 eine gleichwertige Leistung. Hier kommt man noch in den Genuss eines Klinkeneingangs und kann bei Bedarf Speicher nachlegen, was beim Mate 10 Pro nicht möglich ist. Verstecken braucht sich das View 10, auch was das Design betrifft, auf keinen Fall. Ein paar Abstriche müssen hingegen beim Gehäuseschutz, der Akkukapazität und der Kamera hingenommen werden. Wer die Abstriche verschmerzen kann, bekommt bei Honor ein gutes Preis-Leistungs-Paket geschnürt. Genaueres wird dahingehend noch der connect-Test zeigen.