iScooter E9 für 350 Euro im Test
Der E-Scooter iScooter E9Pro verspricht auf den ersten Blick eine bequeme und flotte Fortbewegung im Stadtverkehr.In unserem Test zeigt der E-Scooter einige Stärken, offenbart aber auch ein paar Schwächen, die potenzielle Käufer beachten sollten.
Zuverlässige Funktion und angenehmes FahrgefühlDer iScooter E9 erfüllt seinen grundlegenden Zweck zuverlässig. Er beschleunigt relativ zügig und meistert flache Strecken mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit von 20 km/h ohne Probleme. Die Lenkung des E-Scooters ist stets leichtgängig und d...
Zuverlässige Funktion und angenehmes Fahrgefühl
Der iScooter E9 erfüllt seinen grundlegenden Zweck zuverlässig. Er beschleunigt relativ zügig und meistert flache Strecken mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit von 20 km/h ohne Probleme. Die Lenkung des E-Scooters ist stets leichtgängig und das Fahrverhalten insgesamt durchaus angenehm. Zum Anfahren wird der Gashebel komplett runter gedrückt und man gibt sich und dem Roller einen Abstoß. So ist das bei den meisten E-Scootern. Ein großes Plus ist der mitgelieferte Hardcase, der am Lenker befestigt werden kann. So lässt sich bequem Proviant oder eine andere Kleinigkeit transportieren.
Schwächen bei Steigungen
Die größte Schwäche des iScooter E9 ist unserer Meinung nach seine mangelhafte Bergauffahrleistung. Die Motorleistung von 350 Watt macht sich schon bei geringen Steigungen bemerkbar, wie etwa beim Durchqueren einer Unterführung, wo die maximale Geschwindigkeit nicht gehalten werden kann und um einige Kilometer pro Stunde abfällt. Wirklich drastisch wird der Tempoverlust bei hügeligem Gelände. Hier verliert der Roller stark an Tempo und erfordert zusätzliche Geduld vom Fahrer. Der Energiebedarf dürfte bei solchen „Strapazen“ dann auch entsprechend am Akkustand nagen.
Geht es dann bergab, wird der E-Scooter – logischerweise – vom Elektromotor abgebremst durch die Rekuperation. Leider, und das merkt man ziemlich schnell, sind 20km/h eigentlich zu wenig, um wirklich flott in der Stadt unterwegs zu sein. Das ist aber eine politische Entscheidung, nicht eine des Herstellers. Ausdrücklich wollen wir aber bemerken, dass wir den E-Scooter mit 100kg getestet haben. Wer nur die Hälfte an Gewicht mitbringt, der wird die schwache Bergaufleistung sehr viel abgeschwächter erleben. Und: wer mit 20km/h den Asphalt verlässt und auf kiesigen Parkwegen unterwegs ist, wird die 20km/h als wesentlich schneller empfinden. Off-road beginnt dann der Fahrspaß – könnte man sagen.
Noch ein Kritikpunkt: Wo soll ein Schloss angebracht werden?
Ein weiteres Manko, das uns im praktischen Einsatz gestört hat, ist die fehlende Möglichkeit, ein Fahrradschloss zur Sicherung anzubringen. Offenbar hat der Hersteller nicht daran gedacht, dass man den Roller nicht überall hineinnehmen kann und ihn manchmal gerne, wie ein Fahrrad draußen anketten möchte. Das geht aber nicht, jedenfalls nicht mit einem normalen Kettenschloss. Selbst durch die Räder lässt sich kein ordentliches Schloss legen, aufgrund des vorderen Motors und der rückwärtigen Scheibenbremse. Eine Mobilfunksicherung, wie bei den mietbaren Stadtrollern gibt es leider auch nicht. Der Roller könnte also nach einem sorglosen Abstellen leicht entwendet werden.
Technische Daten:
- Motor: 350 Watt
- Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
- Min. Reichweite: 25 km
- Gewicht: 14,5 kg
- Zuladung: bis zu 120 kg
- Maße (geklappt): 96 x 42 x 33 cm
- Besonderheiten: Case, erfüllt die Straßenverkehrsvorschriften

Fazit: iScooter E9
Für flaches Terrain ist der iScooter E9 gut geeignet. Wer mit hügeliger Umgebung klar kommen muss, der sollte sich nach einem E-Roller mit mehr Leistung umsehen. Aber gerade für leichtere Menschen oder Jugendliche eignet sich der iScooter E9 sehr gut für kurze Fahrten. Dass der Hersteller auch an Praxistauglichkeit gedacht hat, zeigt er mit dem Lenker-Case. Wir hoffen beim nächsten Upgrade, dass eine Schlossbefestigung implementiert wird, denn der iScooter ist derzeit für unter 350 Euro ein sehr günstiges Angebot.