Jabra Elite 8 Active Gen 2 im Test: Die besten Sport-In-Ears

Bereits die erste Generation der Jabra Elite 8 Active hatten uns vor einem Jahr im Test überzeugt. Für die zweite Generation der robusten, sportlichen In-Ear-Kopfhörer hat Jabra einiges verbessert. So ist nicht nur das ANC noch stärker geworden. Ein Schmankerl ist das Smart Case, mit dem man Musik von Geräten mit 3,5-mm-Klinkenanschluss auf die In-Ears streamen kann. Wie gut die Stöpsel sonst im Testlabor abgeschnitten haben und dass sie nicht nur für einen sportlichen Einsatz geeignet sind, verrät unser Test.

Die letzte Generation Elite-Kopfhörer

Eines vorweg: Jabra hat zum Lauch der Elite 8 Active und Elite 10 Gen 2 im Juni bekannt gegeben, die Elite-Reihe einzustellen. Die beiden In-Ears sind also die letzten ihrer Art. Jabra begründet den Schritt damit, dass die erforderlichen Investitionen in künftige Innovationen und in Wachstum in diesem sehr wettbewerbsintensiven Bereich für das Unternehmen langfristig nicht gerechtfertigt sind.

Für Käufer bedeutet dies etwas Ungewissheit. Jabra bietet eine zweijährige Garantie, nach Registrierung in der App auch gegen eindringendes Wasser. Bis dahin sollten Software-Updates für die In-Ears und die Sound+-App mindestens zur Verfügung gestellt werden. Wie es danach weitergeht, bleibt ungewiss. Das Unternehmen teilte uns jedoch mit, dass guter Kundenservice für Jabra sehr wichtig sei und Kunden nicht im Regen stehen gelassen lassen werden sollen.

Jabra Elite 8 Active Gen 2: Leicht, griffig und wasserfest

Am Design hat Jabra bei den Elite 8 Active zum Glück nicht viel geändert: Die In-Ears sind weiterhin mit einer weichen Gummierung bezogen, die eine sehr angenehme Haptik hat. Sie sorgt außerdem dafür, dass die Stöpsel beim Einsetzen und Justieren griffig sind. Für einen angenehmen Tragekomfort sorgt das mit fünf Gramm pro In-Ear sehr geringe Gewicht der 8 Active. Wir haben sie beim Tragen kaum gespürt. Jabra legt zwei weitere Paar Ohrpassstücke in den Lieferumfang. Viel Auswahl ist das nicht, aber die meisten Nutzer sollten mit einer der drei Größen auskommen.

Vor allem für Sportler und Fitness-Enthusiasten ist der Wasserschutz nach IP68-Zertifizierung eines der Kaufargumente, die für die Elite 8 Active sprechen. Damit kann man sogar beruhigt Schwimmen gehen oder seinen Podcast unter der Dusche weiterhören. Ein Feature, das auf dem In-Ear-Markt sehr selten findet. Neu ist, dass nun auch das Case der Elite 8 Active Gen 2 per IP54 vor Spritzwasser und Staub geschützt ist.

Audio-Streaming über das Case ist ein starkes Feature

Wo wir gerade beim Case sind: Jabra hat der Ladeschale ein sehr nützliches Feature verpasst. Schließt man es dem beiliegenden USB-C-Kabel und Klinkenadapter an einen 3,5-mm-Port an, streamt es per LE-Bluetooth Audioinhalte auf die Elite 8 Active. Damit erweitert man den Nutzungshorizont der kabellosen Kopfhörer enorm und macht jedes Audiogerät mit Klinkenanschluss etwas smarter. So nutzt man sie auf der Flugreise mit dem Infotainmentsystem, im Fitnessstudio mit den Geräten oder daheim am TV, wenn man die schlafende Familie nicht stören möchte.

Überraschend ist das ziemlich latenzfreie Audio-Streaming über das Case, dank L3C-Codec. Dabei haben wir eine Verzögerung von rund 100 Millisekunden ermittelt, womit bei Filmen immer noch Lippensynchronität gewährleistet ist. Normale Bluetooth-In-Ears haben oft eine Verzögerung von 200 Millisekunden, was ausreicht, um bei Gesprächen bereits eine Asynchronität zu sehen. Als Zuschauer kann das auf Dauer nerven und vom Filmgeschehen ablenken.

Elite 8 Active Gen 2 haben einen guten, ausgewogenen Klang

Die 8 Active sind ähnlich abgestimmt wie die Vorgänger, mit einer leichten Bass- und Höhenbetonung. Wobei den Gen 2 nun einen etwas kräftigeren Tiefbass liefern. Im Mitten- und Hochtonbereich haben wir erhöhte Verzerrungen gemessen, die Stimmen nicht ganz so seidig und klar klingen lassen. Wir bewerten die Klangqualität dennoch als gut.

Für eine noch bessere Audioqualität fehlt es den Elite 8 Active zudem an HiRes-Audio-Codec wie LDAC oder AptX. Hier muss man sich mit den Standards SBC und AAC begnügen, was für den Anwendungsbereich der In-Ears aber vollkommen in Ordnung geht. Ein Plus: Die In-Ears unterstützen Dolby-3D-Sound, was für ein immersives Musikhören sorgt. Head-Tracking ist jedoch nicht mit an Bord.

Man steuert die Jabra Elite 8 Active weiterhin über physische Tasten und nicht per Touch, was gerade beim Sport natürlich sinnvoll ist. Dadurch vermeidet man Fehleingaben und bedient die In-Ears im Winter ohne Probleme mit Handschuhen. Empfehlenswert ist, bei der Bedienung mit dem Zeigefinger gegenzuhalten, wenn man mit dem Daumen die Taste drückt, um sich die Stöpsel nicht unangenehm ins Ohr zu schieben. Ansonsten beherrschen die Elite 8 Active alle wichtigen Befehle, bis zum Justieren der Lautstärke.

Richtig starkes ANC und klarer Transparenzmodus

Sehr gut nachgelegt hat Jabra beim ANC: Wir haben im Testlab eine hervorragende aktive Dämpfung von durchschnittlich 26 dB gemessen. Was das betrifft, gehören die Elite 8 Active Gen 2 zu den besten In-Ears auf dem Markt und übertreffen sogar deutlich teurere Marktgrößen wie Sonys WF1000XM5 (21 dB). Besonders im Tieffrequenten- und Hochtonbereich ist die Dämpfung sehr stark und geht fast auf 40 dB runter. Hinzu kommt ein bereits sehr guter physischer Abschluss des Ohrs mit einer passiven Dämpfung von 14 dB. Stark ist zudem, dass das ANC adaptiv arbeitet und die Stärke je nach Intensität der Außengeräusche reguliert.

Verbessert hat Jabra auch den Transparenzmodus. Dieser arbeitet nun über ein breiteres Frequenzspektrum und dämpft nur noch mit 2 dB. Die Elite 8 Active Gen 2 leiten Außengeräusche somit nun deutlich natürlicher an das Ohr weiter.

App mit schlichtem Design und den wichtigsten Funktionen

Jabras Smartphone-App Sound+ ist skandinavisch-schlicht gehalten. Auf dem Homescreen bekommt man einen Überblick über die Akkustände der In-Ears sowie des Ladecase und kann zwischen ANC und dem Transparenzmodus wechseln. Über einen Equalizer lässt sich der Klang den eigenen Präferenzen anpassen. Dabei gibt es Presets mit verschiedenen Klangprofilen. Eigene Einstellungen kann man ebenfalls abspeichern. Wer mit der werksseitig ausgelieferten Steuerung nicht zufrieden ist, findet in der App ebenfalls die Möglichkeit, alles nach Belieben anzupassen.

Eine schöne Ergänzung sind die von Jabra „Soundscapes“ genannten Entspannungsgeräusche in der App. Von Naturklängen wie Regen oder Vogelgezwitscher bis zu weißem oder rosa Rauschen ist die Auswahl ganz ordentlich.

Lange Akkulaufzeit und gute Telefonieakustik

Mit einer Akkulaufzeit von acht Stunden bei eingeschaltetem ANC erreichen die Elite 8 Active Gen 2 einen ausgezeichneten Wert. Mit Ladecase sind sogar 32 Stunden drin. Kabelloses Laden fehlt, was zu verschmerzen ist.

Gleich sechs Mikrofone sollen für einen guten Klang beim Telefonieren sorgen. Die Sprachverständlichkeit ist so weit solide. Leicht verbessert hat Jabra nach unseren Messungen die Geräuschunterdrückung bei Straßenlärm.

Fazit: Die Jabra Elite 8 Active Gen 2 bieten ein sehr gutes Gesamtpaket

Jabra hat die zweite Generation der Elite 8 Active an vielen Stellen weiterentwickelt. Das ANC ist stark, der Klang gut, das Case sehr smart und die Stöpsel robust. Damit sind sie aktuell die besten In-Ears für Sportler, Fitness-Begeisterte und alle, die sich vielfältig einsetzbare Kopfhörer wünschen.