Standlautsprecher

Klipsch RF-7 II im Einzeltest

10.7.2013 von Marco Breddin

Mit 1,23 Metern Stirnhöhe und bronzefarbenen Tiefmitteltönern ist die RF-7 II von Klipsch ein massiver Hingucker. Wir haben uns den Standlautsprecher genauer angeschaut.

ca. 1:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Standlautsprecher Klipsch RF-7 II
Standlautsprecher Klipsch RF-7 II
© Klipsch

Pro

  • Zeigt schon am kleinen Transistor, was Souveränität bedeutet
  • Gänsehaut-Feeling mit Live-Dynamik

Contra

  • Nicht an allen Röhren tauglich
  • Braucht stabile und feinauflösende Verstärker

Fazit

Die Klipsch scheint wie für Röhren gemacht, aber dieser Schein tru?gt. Wegen ihrer nicht ganz unkritischen Impedanz blu?ht die RF-7 II erst an Transistor-Amps richtig auf.

Fu?r die Farbe sorgt die Aluminium- Keramik-Legierung der Tiefmitteltöner: das besonders leichte und dennoch stabile Cerametallic. Hinter dem auffälligen Front-Loaded-Horn sitzt ein massiger Mittelhochtontreiber, dessen Einsatz bereits ab 1,2 kHz möglich ist. Das Tractrix-Horn erhöht nicht nur Kennschalldruck und Dynamikfähigkeiten dieser feinen Titanmembran, es organisiert auch das Bu?ndelungsverhalten des Druckkammertöners. Ein Kennschalldruck von u?ber 90 Dezibel lässt Röhrenfans aufhorchen.

Die größte Box aus der RF-Serie ist eindeutig auf Dynamik und Power getrimmt: Zwei 25-cm-Bässe spielen parallel im gleichen Volumen auf ein querschnittsstarkes Reflexrohr-Duo. Diese Bass-Konfiguration stellt jedoch eher ein Problem fu?r Röhren da. Wieder interessant fu?r Röhren-Fans: Die Frequenzweiche der Zwei-Wege-Box ist elektrisch einfach gehalten, kommt nur auf wenige Bauteile und unterstu?tzt so das Dynamikkonzept. Fu?r schnelle Impulsverarbeitung sollte die Klipsch also bestens geru?stet sein.

8-Zoll-Tractrix-Horn
Das 8-Zoll-Tractrix-Horn verstärkt einen 4,4-cm-Titan-Mittelhochtöner ab 1200 Hz.
© Klipsch

Röhrenstrom

An den Ayon-Vulcan-II-Monos erklingt Yellos Dynamik-Referenzaufnahme angenehm und weiträumig. 40 Röhrenwatt pumpen diese in jede Box. Sollte doch genu?gen, oder?

Leider macht es die Leistung nicht allein: Über gehobene Zimmerlautstärke wird der Bass weicher und das Hochtonhorn betont S-Laute einfach zu stark. Griffig und dennoch klar gelingt die Liaison mit dem Unison S6 MK II. Mit der italienischen 30-Watt-Röhre liefert die Klipsch eine ausgereifte Vorstellung und zeigt einen herrlichen Mittelweg aus Natu?rlichkeit und Transparenz. Hautnah, dynamisch und zischelfrei monologisiert nun "The Expert".

Kaufberatung: 12 Standlautsprecher im Test

An unseren Transistor- Referenzen Ayre MX-R hingegen knallt die RF-7 II, als ob es kein morgen gäbe! Die schier endlose Power setzt die Klipsch in einen völlig selbstverständlichen Klangraum von immenser Tiefe und Breite um. Doch dermaßen hart am Gas wirkt das Horn mit wachsender Lautstärke immer direkter. Hier entscheidet der Hörraum daru?ber, wie gut das abgefedert werden kann. Ganz Ohr sind wir schließlich mit dem feinen Transistor-Vollverstärker Creek Evolution 2.

Transistorstrom

Plötzlich ist alles anders. Die Klipsch tönt sagenhaft feinzerstäubt und allu?renlos. Wir hören Yellos Mastering-Perle bis zum letzten Track und entdecken wieder, was diese Aufnahmen so lustvoll macht: majestätische Klangräume, präzise Phaseneffekte, wahnsinnige Grobdynamik, knackige Funk-Grooves und unvorhersehbare Tiefbass- Attacken.

 

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