Testbericht
Kompaktlautsprecher Quadral Altan VIII
Neben der audiophilen Pflicht zur neutralen Klangfarbenwiedergabe beeindruckte die Quadral Aurum Altan VIII (1400 Euro pro Paar) vor allem mit ihrem ausgeprägten Sinn für Timing.
- Kompaktlautsprecher Quadral Altan VIII
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Die mit dem Bändchen
Etwas andere Tugenden als KEF zeigte die Aurum-VIII-Serie von Quadral bisher im AUDIO-Hörraum. Kein Wunder, auch die technischen Zutaten könnten unterschiedlicher kaum sein: Tiefmittel- und Hochtöner sind bei der großen Kompaktbox Altan VIII deutlich räumlich getrennt. Ersterer besteht aus einer Speziallegierung namens Altima: Aluminium, Titan und Magnesium - eine Mischung der drei bekanntesten im Lautsprecherbau verwendeten Leichtmetalle.

Als Hochtöner kommt ein Folienwandler zum Einsatz, wobei hier die von Quadral selbst verwendete Bezeichnung Bändchen etwas unscharf ist - handelt es sich doch eher um einen Folienwandler mit nichtleitender Membran, auf die ein Geflecht aus Leiterbahnen aufgeklebt ist, und nicht um ein vollmetallenes typisches Bändchen. Die Zweischicht-Lösung hat den Vorteil, dass die Leiterbahnen länger ausfallen können und ein Übertragertrafo nicht mehr nötig ist. Ober- und unterhalb der Membran ist eine Armada aus stabförmigen, unglaublich starken Neodym-Magneten angebracht, welche die Folie auf erstaunlichen Wirkungsgrad bringen.
Ungewöhnlich tief trennen die Quadral-Entwickler den Töner, nämlich bei 2,4 kHz, wo viele Magnetostaten mit ausgesprochen fiesen Verzerrungen reagieren können. Das Quadral-Modell jedoch, das bereits in der Vorgängerserie Montan VII spielte, verträgt dank sehr steiler Filterung (akustisch bis zu 24 Dezibel pro Oktave) diesen Parforce-Ritt mühelos.

Wohlige Wärme
Charakterlich fühlte man bei der Altan VIII auch eher eine Verwandtschaft zur homogen-warmen Montan VII als zur manchmal etwas stark effektbetonenden Montan VIII - für eine Kompaktbox die mit Sicherheit treffendere Abstimmung, insbesondere, wenn Stimmen so sonor wie deutlich projiziert werden wie bei Richard Wagners "Walküre" (Haitink, EMI). Bei großorchestralen Werken konnte man allenfalls den etwas zu kompakt definierten Raum bemängeln, was indes der Durchhörbarkeit der einzelnen Stimmen wie ihrer körperlichen Definition eher zu helfen schien.
Neben der audiophilen Pflicht zur neutralen Klangfarbenwiedergabe beeindruckte die Altan vor allem mit ihrem ausgeprägten Sinn für Timing: Geradezu mitreißend rhythmisch interpretierte sie Astor Piazollas "Tres Tango" (Accardo, Fone), so dass es die Zuhörer kaum auf den Stühlen hielt. Ihre Tieftonwiedergabe war nicht so zwingend tief wie die einer großen Standbox, doch stets satt, swingend und rhythmisch auf den Punkt gespielt.
Quadral Aurum Altan VIII
Quadral Aurum Altan VIII | |
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Hersteller | Quadral |
Preis | 1400.00 € |
Wertung | 85.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |