Testbericht

Kompaktlautsprecher Sonus Faber Auditor Elipsa

15.3.2008 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Kompaktboxen zur Aufstellung direkt an der Wand sind rar. DieSonus Faber Elipsa für 3700 Euro das Paar ist eine der lobenswerten Ausnahmen.

ca. 2:30 Min
Testbericht
  1. Kompaktlautsprecher Sonus Faber Auditor Elipsa
  2. Datenblatt
Sonus Faber Auditor Elipsa
Sonus Faber Auditor Elipsa
© Archiv

Die meisten in der HiFi-Szene benutzten Begriffe sind durchdacht und selbsterklärend. Es gibt allerdings Ausnahmen, die bisweilen sogar Verwirrung stiften. Kompaktboxen, so impliziert der gesunde Menschenverstand, sind Platz sparende, kleine Lautsprecher, die sich unauffällig im Bücherregal verstecken lassen.

Doch egal, ob auf Messen oder im anspruchsvollen Fachhandel, die oftmals bildhübschen, zierlichen Wunderwerke stehen regelmäßig auf eigens für diesen Zweck gebauten Stativen und meist sogar relativ frei im Raum: weithin sichtbar und keineswegs Platz sparend.

Aus klanglicher Sicht muss das so sein, denn die meisten Kompakten erzeugen nur bei halbwegs wandferner Aufstellung einen natürlichen Klangeindruck. So auch die Auditor M von Sonus Faber, Testsieger aus Heft 2/2008.

Wer die wunderschönen Edelboxen ins Bücherregal stellt, erntet aufgeblähte Bässe und einen schwammigen Grundtonbereich, denn die nahen Grenzflächen reflektieren diese Tonlagen besonders stark und bringen die Balance durcheinander.

Vielen Nutzern aber fehlt der Platz für eine wandferne Aufstellung. Für Kleinkinder sind Boxen auf filigranen, wackligen Stativen sogar unfallträchtig, der Kippgefahr wegen. Ideal wären schaltbare Ortsanpassungen - so heißen die notwendigen Frequenzgangkorrekturen im Fachjargon -, die sich aber passiv nur mit sehr viel Bauaufwand verwirklichen lassen. Da die meisten Hersteller fürchten, mit schlanker klingenden Modellen im Handel baden zu gehen, sind die meisten Typen am Markt eher füllig abgestimmt und klingen nur bei freier Aufstellung optimal.

Sonus Faber aber zeigt Flagge und lanciert mit der neuen Auditor Elipsa eine preisgleiche Alternative zur Auditor M, die alle Erfordernisse einer wandnahen Aufstellung berücksichtigt. Das ist allemal konsequenter als die häufig propagierten Schaumstoffstöpsel zum Verschluss der Bassreflexrohre, die nur schwach wirksam sind.

Sonus Faber Auditor Elipsa
Das Gehäuse ist breiter als tief, was bei wandnaher Aufstellung sehr elegant wirkt. An der Rückseite ist die Seriennummer eingraviert.
© Julian Bauer

Die Differenzen betreffen alle klangrelevanten Bereiche von der Frequenzweiche über die Antriebsparameter des Tiefmitteltöners (alle Chassis von Scan Speak) bis hin zur Form des Gehäuses. Bei nahezu gleicher Höhe ist die Auditor Elipsa zwei Drittel breiter und nur gut halb so tief, die optische Wirkung daher eine gänzlich andere. Speziell in der Draufsicht wirkt die Neuschöpfung ungleich rundlicher. Der näherungsweise elliptische Querschnitt spiegelt sich im Namen, was insofern etwas irritiert, als Sonus noch eine deutlich größere Standbox baut, die ebenfalls Elipsa heißt und in Heft 4/2007 getestet wurde.

Das Gehäuse ist wie bei Sonus Faber üblich aus edelsten Hölzern gefertigt und makellos lackiert. Die großflächige Schallwand mit ihren ausgeprägten Rundungen sichert einen akustisch gleitenden Übergang an die dahinter befindliche Wand.

Die kleine Elipsa legte sich italienisch-temperamentvoll ins Zeug, manche Hörtester waren schlicht baff. Die gezeichneten Klangräume besaßen eine faszinierende Breite und Höhe, was so ausgeprägt normalerweise nur großen Standboxen gelingt. Im Vergleich Schallwand an Schallwand mit ihrer schmaler geschnittenen Markenschwester klang die Elipsa räumlich flächiger und farblich etwas kühler, doch sobald beide die ihnen zugedachte Position im Hörraum einnahmen - die Auditor frei, die Elipsa wandnah - schmolzen die tonalen Unterschiede auf ein Minimum zusammen, nur die Eigenheiten in der räumlichen Abbildung blieben.

Alles in allem schien die Auditor etwas milder, schöngeistiger und mit der besseren Tiefenstaffelung gesegnet, die Elipsa ging dafür unvermittelter zur Sache und projizierte die größeren Raumvolumina. Klavieranschläge brachte die Elipsa flinker und trockener, die Schwester ließ es tempomäßig weniger überschwänglich angehen und konzentrierte sich mehr auf die Klangfarben, wobei es unfair wäre, der einen oder anderen den Vorzug zu geben.Mit diesem nicht wirklich überraschenden Patt reift die Erkenntnis, dass Sonus Faber wieder mal ganze Arbeit geleistet hat. Die Elipsa ist der lebende Beweis, dass man auch wandnah hochauflösend und blubberfrei Musik hören kann.

Sonus Faber Auditor Elipsa

Sonus Faber Auditor Elipsa
Hersteller Sonus Faber
Preis 3700.00 €
Wertung 52.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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