Testbericht

Lautsprecher Canton GLE 407

15.3.2007 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Die Canton GLE 407, für 700 Euro das Paar, trumpfte mit einer emotionalen und doch unbeschwerten Spielweise auf.

ca. 1:45 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Canton GLE 407
  2. Datenblatt
Lautsprecher Canton GLE 407
Lautsprecher Canton GLE 407
© Archiv

Bei der Bassreflextechnik der 407 greifen ein oder zwei offene Rohre einen Teil der Schallenergie im Gehäuse auf, drehen es in der Phase und machen es so hörbar. Das erhöht den Wirkungsgrad und entlastet Chassis wie auch Verstärker. Die Rohre weisen nach vorne. Canton versucht die Rohre so unterzubringen, dass Resonanzen aus dem Gehäuse möglichst wenig nach außen dringen.

Lautsprecher Canton GLE 407
© Heinz D. Kupsch

Auf einen reinrassigen, sowohl zu höheren als auch tieferen Frequenzen begrenzten Mitteltöner wurde verzichtet. Dahinter stecken einfach Kosten/Nutzen-Abwägungen: Dreiwegekonzepte können nur mit hochwertigen Chassis und aufwendigen Frequenzweichen überzeugend gelingen; beides zusammen sprengt in der Regel das Budget.

Die Canton ist mit zwei Konustreibern bestückt, die gemeinsam den Bassbereich abdecken. Oberhalb 300 Hertz verstummt jedoch einer; die Mittellagen fließen nur einem Chassis zu. In der Fachwelt heißt diese Art der Beschaltung Zweieinhalbwege-Technik. Solche Konstruktionen versprechen ein besonders vorteilhaftes Rundstrahlverhalten.

Für die Gestaltung und Anordnung der Treiber verwendet Canton bei der GLE 407 zwei gleiche Chassis mit Alumembranen; für die Mitten bis zum Übergang in Richtung Gewebehochtöner ist der untere zuständig. Die Abkopplung des oberen Treibers in Richtung Mitten erfolgt mit sanften 6 Dezibel pro Oktave, wodurch die Box etwas mehr Energie nach oben als nach unten abstrahlt und größer (insbesondere höher) klingt, als sie tatsächlich ist.

Lautsprecher Canton GLE 407
Die Bassreflexöffnung sitzt vorne noch innerhalb des Bereichs, der im Regelfall hinter der Abdeckung verschwindet.
© Heinz D. Kupsch

Zum Hörtest stand feinste Referenz-Elektronik bereit, ebenso Boxen aus früheren Tests zum Vergleich. Gehört wurde mit einem breiten Querschnitt aus Pop, Jazz und Klassik.

Stellvertretend hervorgehoben sei das Album "Reprieve" der in New York lebenden Sängerin Ani DiFranco (siehe Pop-CD des Monats in stereoplay 10/2006). Das wunderschöne Album bietet trotz sparsamer Instrumentierung (vorwiegend Gitarre und akustischer Bass) einen enormen Dynamikumfang; die bisweilen energisch auftrumpfende Stimme von Ani DiFranco entlarvt mittelprächtige Boxen im Nu.

Die GLE 407 konnte das variantenreich aufspielende Ensemble in live-verdächtigen Lautstärken übertragen: Partytauglichkeit ist offensichtlich auch bei kleinen Standboxen kaum noch ein Thema.

Die Canton verlieh der Bassbegleitung Kontur und rückte die Hörer dicht an die Sängerin heran. Sie tönte auf ihre Art stimmig und rund und ihr gelang eine große Bühne. Sie gab sich rassig und entspannt, den schönen Ton besaß sie sowieso.

Die wenigen hektischen Tracks des ansonsten eher ruhigen Albums (etwa Stück 8: "Half Assed") tönten über die Canton auf eine angenehme Art mild, aber nicht minder ausdruckstark. Mit ihrer emotionalen und doch unbeschwerten Spielweise würde die GLE 407 Ani DiFranco sicher gut gefallen.

Canton GLE 407

Canton GLE 407
Hersteller Canton
Preis 700.00 €
Wertung 41.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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