Testbericht
Lautsprecher Sonus Faber Elipsa
Dass Boxen von Sonus Faber wunderschön verarbeitet sind, hat sich längst herumgesprochen. Auch die neue Elipsa für 15500 Euro macht da keine Ausnahme. Wie es um ihre inneren Werte steht, verrät unser Exklusivtest.
- Lautsprecher Sonus Faber Elipsa
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Beim Stichwort Italien, der Heimat von Sonus Faber, denken die meisten von uns an die schönen Dinge des Lebens: Sommerurlaub, gute (und gesunde) Mittelmeerküche, exzellente Weine. Und in gestalterischen Dingen macht unseren südländischen Freunden sowieso niemand was vor.

Nur beim Thema Qualität fehlt uns Nordlichtern bisweilen ein wenig Zutrauen in die Ernsthaftigkeit der dortigen Hersteller.Skeptiker mag trösten, dass Sonus die Chassis der neuen Elipsa in Dänemark bei Scan Speak maßfertigen lässt, deren Ruf über jeden Zweifel erhaben ist. Apropos Qualität: Die makellosen Mattlack-Oberflächen, die penibel eingepassten Chassis und die Stabilität der neigungsverstellbaren Metallfüße - alles schlichtweg meisterhaft. Die Elipsa ist ein visuelles und haptisches Erlebnis erster Klasse, der Preis von gut 15000 Euro daran gemessen keineswegs überzogen.
Abgeleitet ist das jüngste Opus vom Topmodell Stradivari Homage (Test in stereoplay 6/04), das die gleiche elliptische Grundform besitzt, jedoch einen Basstreiber mehr und gut 50 Prozent mehr Masse. Ganze 12 Zentimeter fehlen der "kleinen" Schwester an Höhe; der weibliche Teil der Menschheit dürfte diesen Umstand sogar als Gewinn verbuchen, zumal die Elipsa nur die Hälfte kostet.

Basis ist beide Male ein stark segmentierter Sandwich-Aufbau aus handwerklich verarbeitetem Ahornholz. Anmutiger lassen sich knapp 50 Kilo Holz, Lack und Metall kaum in Szene setzen.
Viel Box fürs Geld, das gilt auch für die erstklassige Bestückung: Für Paukendonner ist ein 26-Zentimeter-Konus aus Aluminium und Magnesium zuständig, Bläser und Gesang verarbeitet eine kohlefaserverstärkte Papiermembran. Flötentöne verlassen die Box via Ringradiator mit federleichter Gewebemembran. Kontrolliert wird das Ganze von einer sorgfältig ausgetüftelten, gegen Mikrofonie geschützten Frequenzweiche, die dem Luxusliner exzellente Messwerte beschert.
Wer bei der Elipsa von der Optik auf den Klang schließt, liegt richtig: Hochgradig kultiviert und etwas flächiger als gewohnt, so lautete der erste Eindruck.

Die räumliche Darstellung geriet ihr breiter als etwa der Reference 203/2 von KEF (ab Seite 8); trotz der ausladenden Spielweise wirkte die Italienerin jederzeit kontrolliert und ausgesprochen vital. Selbst die weithin beliebte 802 D von B&W (Test 6/05, 12000 Euro) zeichnete einen kompakteren Raum; rund und wohlgenährt tönten beide, wobei die Elipsa in den Mittellagen etwas zupackender auftrat.
Die Elipsa erwies sich als ausgesprochen wandlungsfähig. Als die hübsche Italienerin den Titel "Stimela" zum Besten gab, den Klassiker des südafrikanischen Bläser-Multitalents Hugh Masekela, hätte man problemlos Eintrittsgeld zum Hörraum verlangen können: betörend behutsam beim anschwellenden Intro, martialisch aufbrausend, als das gut zehn Minuten lange Stück seinem furiosen Finale entgegen strebte.
Ganz so couragiert wollte die 802 D nicht aufspielen, dafür schien sie tonal noch treffsicherer. Auch wusste sie das berühmte Quäntchen mehr Luftigkeit im Hochtonbereich in die Waagschale zu werfen und konnte so einen Durchmarsch der Sonus verhindern. Doch Patt-Situationen (62 Klangpunkte für beide) haben ja ihre speziellen Reize, ganz besonders bei derart prominenten Alternativen. Elipsa - diesen wohlklingenden Namen sollten Sie sich unbedingt merken.
Sonus Faber Elipsa
Sonus Faber Elipsa | |
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Hersteller | Sonus Faber |
Preis | 15500.00 € |
Wertung | 62.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |