Kameravergleich: Sollte dein nächstes Smartphone über 1.000 Euro kosten?
Mehr zum Thema: GoogleBeim Test des Pixel 10 ist mir etwas aufgefallen, das exemplarisch für viele Premium-Smartphones der 900-Euro-Klasse steht: Dem Kamerasystem fehlen die letzten 10 Prozent, um wirklich Spitzenklasse zu sein. Der Vergleich mit dem Google Pixel 10 Pro macht es deutlich.
Es gab Zeiten, da gingen die Smartphone-Flaggschiffe mit einer UVP von unter 1.000 Euro an den Start, etwa das Samsung Galaxy S8/S8+, das im April 2017 für 799/899 Euro verkauft wurde. Mittlerweile sind wir bei 1.449 Euro für ein Galaxy S25 Ultra angelangt. Industrie und Marktforschung haben die P...
Es gab Zeiten, da gingen die Smartphone-Flaggschiffe mit einer UVP von unter 1.000 Euro an den Start, etwa das Samsung Galaxy S8/S8+, das im April 2017 für 799/899 Euro verkauft wurde. Mittlerweile sind wir bei 1.449 Euro für ein Galaxy S25 Ultra angelangt. Industrie und Marktforschung haben die Preiskategorien entsprechend angepasst: Die Top-Modelle sind nun im "Superpremium"-Bereich angesiedelt, das was früher top war, gehört heute zur Premium-Klasse. Hier ein paar Beispiele:
zu den Superpremium-Smartphones gehören
- iPhone 17 Pro und Pro Max
- Galaxy S25 Ultra, S25+ und Fold 7
- Google Pixel 10 Pro und Pro XL
- Xiaomi 15 Ultra
zu den Premium-Smartphones gehören dagegen
- Apple iPhone 17
- Samsung Galaxy S25
- Google Pixel 9
- Xiaomi 15
Die Grenzen zwischen diesen Segmenten sind nicht klar definiert und entsprechend fließend, aber es soll an dieser Stelle nicht um Erbsenzählerei gehen. Wichtig ist: Zwischen der absoluten Spitzenklasse und Premium-Modellen gibt es einen Preisunterschied von mehreren hundert Euro.
Worauf muss ich als Nutzer verzichten, wenn ich statt Super-Premium zu Premium greife? Exemplarisch zeigt das der Vergleich der Kamerasysteme von Pixel 10 (899 Euro, zum connect-Test) und Pixel 10 Pro (1099 Euro, zum connect-Test). Auf den ersten Blick sind die Kameras sehr ähnlich, der genaue Blick zeigt aber große Unterschiede.
Kamerasysteme Pixel 10 und Pixel 10 Pro
| Kategorie | Google Pixel 10 Pro | Google Pixel 10 |
|---|---|---|
| Ultraweitwinkel: | 48 Megapixel mit Quad PD und Blende F1.7 | 13 Megapixel mit Blende F2.2 |
| Weitwinkel: | 50 Megapixel mit Octa PD und Blende F1.68 | 48 Megapixel mit Quad PD und Blende F1.70 |
| Langes Tele (5x Zoom): | 48 Megapixel mit Quad PD und Blende F2.8 | 10.8 Megapixel mit Dual PD und Blende F3.1 |
Das Pixel 10 Pro hat nicht nur die größeren Sensoren mit der höheren Auflösung. Die Sensoren nutzen auch modernere Technologien wie den Vollpixel-Autofokus ("All Pixel AF"), bei dem jedes der 50.000.000 Pixel per Dual Phase Detection (PD) scharf stellen kann (bei aktiviertem Pixel Binning stehen jedem großen Pixel also 8 Fotodioden für den AF zur Verfügung, daher der Name Octa PD).
Der Blendenwert zeigt zudem, dass die Optiken beim Pixel 10 Pro mehr Licht auf den Sensor lassen. Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht fällt auf den Sensor und desto weniger stark müssen die Sensor-Signale verstärkt werden, was zu einer besseren Qualität bei Dunkelheit führt.
Besonders deutlich werden die Unterschiede bei den Brennweiten, die nicht so häufig genutzt werden, beim Ultraweitwinkel und beim Tele. Diese Unterschiede haben große Auswirkungen auf die Fotoqualität, wie unsere Testergebnisse zeigen.
Kamerasysteme im Vergleich
| Kategorie | Google Pixel 10 Pro | Google Pixel 10 |
|---|---|---|
| Ultraweitwinkel: | 87 sehr gut | 78 gut |
| Weitwinkel: | 110 überragend | 99 überragend |
| Zweifachzoom digital: | 88 sehr gut | 75 gut |
| Langes Tele (5x Zoom): | 88 sehr gut | 75 gut |
| Kameraqualität gesamt: | 100 überragend | 86 sehr gut |
Die folgenden Testfotos geben diesen Zahlen ein Gesicht im wahrsten Sinne des Wortes, sie zeigen, was die Messwerte in der Praxis bedeuten.
Mit Blick auf die Features sind die Unterschiede ebenfalls spürbar. Mit dem Pixel 10 ist es nicht möglich, die volle Auflösung des Sensors anzusteuern, ich kann also keine 48-Megapixel-Fotos machen. Das Pro dagegen erlaubt dies, und zwar auf allen drei Brennweiten - die besseren Sensoren machen es möglich. Hier die exklusiven Foto-Features der Pro-Modelle auf einen Blick:
Kamerafeatures im Vergleich
| Kategorie | Google Pixel 10 Pro | Google Pixel 10 |
|---|---|---|
| Digitaler Zoom: | 100x (ProResolution Zoom) | 20x |
| Auflösung Fotos: | maximal 50 Megapixel | maximal 12 Megapixel |
| Fotoformate: | JPEG/RAW | JEPG/RAW |
| manuelle Objektivauswahl: | ja | nein |
| maximale Videoauflösung: | 8K | 4K |
| Videonachtmodus: | ja | nein |
Fazit: Superpremium lohnt sich
Die Unterschiede zwischen einem normalen Premium-Smartphone und einem Superpremium-Modell sind also relativ groß, zumindest mit Blick auf Google und die Pixel-Serie. Bei Herstellern wie Samsung oder Apple dürfte es ähnlich sein. Wer gerne fotografiert und mit den Einstellungen experimentiert, ist mit Super-Premium besser beraten. Den Aufpreis ist es Wert. Wenn der Aufpreis so gering ausfällt wie bei Google (200 Euro), dann würde ich in jedem Fall das teurere Modell empfehlen.