Testbericht
Lautsprecher-Surround-Set Nubert nuLook LS 2 / AW 1
Das Sorround-Set nuLook LS 2/AW 1 (1940€) von Nubert lässt mit Bauhaus-Design, gerundeten Kanten und feinem Schleiflack auch Ästheten aufhorchen.


Einer der Profiteure dieser Denkweise ist der schwäbische Direktvermarkter Nubert, dessen wohl bekanntestes Modell, die kompakte nuBox 381 (Heft 2/2007), für ganze 380 Euro pro Paar über die virtuelle Theke geht. Der kantige Klassiker gilt als Preiswunder par excellence und genießt bei seinen Anhängern fast schon Kultstatus.
Selbst Kenner der Boxenszene kommen ins Grübeln, wenn sie feststellen, dass Chassis und Weichenbauteile auf dem Niveau einer 381 bei einem Bausatz mehr kosten als bei Nubert die ganze Box. Für visuelle Feinheiten wie Chrom, Lack oder Echtholz ist bei solchen Preisen allerdings kein Spielraum. So ist der Dauerbrenner zwar grundsolide gebaut, doch die Oberflächen sehen nur aus wie Ahorn oder Nussbaum. Tatsächlich handelt es sich um hauchdünne Kunststofffolien, was in der Herstellung sehr viel günstiger kommt als echte Furniere.
Damit lässt sich leben und hören, nur wer sich etwa bei Möbeln oder Fußboden für Echtholz entschieden hat, der will auch bei seinen Boxen kein Plastik im Wohnzimmer. Noch schwerer haben es die Fans hochwertiger Farbflächen, denn der seidenmatte Schimmer echten Schleiflacks lässt sich bis heute nur schwer nachahmen, zumindest nicht in Kombination mit gerundeten Kanten. Für seine wachsende Schar anspruchsvoller Kunden schuf Nubert deshalb die aufwendig gestaltete nuLook-Serie, die aus den sowohl für Stereo als auch für Multichannel einsetzbaren Kompaktboxen namens LS 2 und dem dazu passenden Subwoofer AW 1 besteht.
Die Boxenkörper sind in feinem schwarzen oder weißen Schleiflack gehalten, die Fronten gibt es in fünf Farben und drei Holztönen. Hergestellt werden die Gehäuse bei einem westfälischen Möbelfabrikanten auf modernsten Maschinen. Mehr dazu im Kasten unten auf dieser Seite. Hinsichtlich der Membranflächen und des Gehäusevolumens ähnelt die nuLook LS 2 der nuBox 311, der kleineren Schwester der 381. Die nuLook-Gehäuse sind allerdings deutlich massiver und schwerer. Die LS 2 ist eine klassische Zweiwegebox mit Nubert-typisch aufwendiger Frequenzweiche. Immerhin 100 Watt sinus verträgt die kleine Box, deren Tiefmitteltöner mit 15 Zentimeter Durchmesser genau die richtige Größe hat, um als gefilterter Satellit in Heimkinoystemen großen Boxen Paroli zu bieten.
Der nuLook-Woofer ist vom testbewährten AW 440 (Heft 4/2004) abgeleitet, der zwischenzeitlich zum AW 441 modellgepflegt wurde. Sein 8,5 Zoll großer Langhub-Treiber erzielt Schalldrücke über 100 Dezibel und erzeugt mühelos echte 30 Hertz.
In Stereo betrieben, empfahlen sich die LS 2 als lebhafter und fein ausbalancierter Nahfeldmonitor für kleinere Räume, der gut mit einer wandnahen, oberbassförderlichen Aufstellung klarkommt. Als Stand-alone-Kompakte erzielten die LS 2 bei weitem nicht die Grundtonfülle einer nuBox 481, Gesang und Rhythmus aber arbeiteten sie umso deutlicher hervor.
Im Multichannel-Modus mit receiverseitiger Anbindung des Woofers zwischen 60 und 80 Hertz war das Set dynamisch kaum zu bremsen. Die Klangbalance geriet hochgradig harmonisch, die Dynamik schlicht prachtvoll, selbst die stets etwas heikle Anbindung zwischen Bass und Grundton gelang mit hoher Präzision. Wenn überhaupt ein Wunsch offen blieb, dann der nach einem zweiten Woofer, um tief im Keller noch ein paar Briketts in Reserve zu haben. Doch auch so dürfte die Kundenzufriedenheit bei den nuLooks Traumwerte erreichen, denn klangstärker, platzsparender und augenfreundlicher lassen sich knapp 2000 Euro derzeit kaum in einem Boxenset anlegen.
Nubert nuLook LS 2/AW 1
Nubert nuLook LS 2/AW 1 | |
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Hersteller | Nubert |
Preis | 1940.00 € |
Testverfahren | 1.0 |