Testbericht

Lenovo Ideapad Yoga 11s im Test

19.8.2013 von Inge Schwabe

2012 noch eine Vision, heute eine feste Größe: Lenovo präsentiert das gelenkige Ideapad Yoga bereits in dritter Generation. Wo liegt das Geheimnis seines Erfolgs?

ca. 4:10 Min
Testbericht
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  1. Lenovo Ideapad Yoga 11s im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung
Lenovo Ideapad Yoga 11s
Lenovo Ideapad Yoga 11s
© Lenovo

Pro

  • verblüffend einfaches Klappdesign
  • Maximalbestückung von Arbeitsspeicher
  • Display für draußen geeignet

Contra

  • geringer Tastenhub
  • Tastatur ohne Beleuchtung

Als Lenovo das gelenkige Ideapad Yoga 13 im Januar 2012 auf der CES in Las Vegas vorstellte, waren Notebooks noch Notebooks, Tablets noch Tablets, und Windows 8 befeuerte erst kräftig die Gerüchteküche. In der Realität angekommen, hat das Touchscreen- Betriebssystem die mobile Computerwelt so sehr verändert, dass manch ein Gerät gar nicht mehr so recht in eine Schublade passen will.

Auch das Yoga ist mit unterschiedlichen Prozessoren und Betriebssystemen genau genommen in mehreren Kategorien zu Hause und darf sich nur mit Windows 8 und Intel-Prozessor "Convertible Ultrabook" nennen. Das verblüffend einfache Klappdesign verzückt im Ideapad Yoga 11s (1199 Euro) nun bereits in dritter Generation seine Fans.

Überragende Performance

In zweiter Instanz, beim Yoga 11, dem zum aktuellen Yoga 11s fast namensgleichen ARM Tablet, reduzierte der weltgrößte PC-Hersteller die Baugröße von 13 auf 11 Zoll. Und durch die Wahl von Windows RT als Betriebssystem auch den Nutzungsradius; ein Gewinn war hier lediglich die nicht enden wollende Ausdauer.

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Wer sein Yoga 11s dagegen zur besten Sendezeit zum Ansehen von Programminfos oder als TV-Alternative einschaltet, muss es schon um Mitternacht wieder laden. Und dabei gehört die verbaute i5-3339Y-CPU zu Intels neueren Ivy-Bridge-Prozessoren, deren Stromverbrauch gegenüber herkömmlichen Chips nochmals um 4 Watt gesenkt wurde - bei geringfügiger Leistungseinbuße.

Hingegen hält die überragende Performance des Yoga 11s der des Microsoft Surface Pro mit herkömmlichem Core-i5-Chip Stand und bringt es beim PCMark 8 auf einen Work Score von 3955 und einen Home Score von 2179. Hier punktet auch die Maximalbestückung des Arbeitsspeichers mit 8 Gigabyte. Die Chipsatzgrafik HD Graphics 4000 ist übrigens bei beiden die gleiche.

Visionäres User Interface

Das Ideapad Yoga 13 war eine der ersten Notebook-Tablet-Kombinationen, viele folgten. In Generation drei hat Lenovo die Computersteuerung ins Visier genommen: Die Kamera des Yoga 11s erfasst jetzt Gesten, die der Benutzer in der Luft ausführt.

Sonderlich weit entwickelt ist die "Motion Control" allerdings noch nicht. So werden nur horizontale Bewegungen erkannt und von ausgewählten Anwendungen unterstützt, zu denen ausgerechnet Apps offensichtlich nicht gehören. Blättern in der Windows-8-Foto- App oder im Adobe Reader Touch ist nicht möglich. In der Desktop-Version XI des Adobe Readers geht das hingegen.

Und die Handhabung? Gewöhnungsbedürftig. Immerhin: Unterwegs, mit dem Yoga 11s im Standmodus, lässt sich mit dem berührungslosen Umblättern der Seiten schon Eindruck schinden, zumal dann, wenn das akustische Feedback aktiv ist.

Der Standmodus ist einer von vier Modi der Yoga-Modelle: Mit der Tastatur als Standfuß kann der Bildschirm nahezu beliebig geneigt werden. Sorgten wir uns beim Yoga 13 noch um die dabei aufliegende Tastatur und die edel überzogene Handballenauflage, so ist diese beim Yoga 11s robust geriffelt. Außerdem listet der Hersteller eine Hülle im Zubehör, die explizit auch als Tastaturschutz konzipiert wurde und infolgedessen die Anschlüsse nicht verdeckt.

Lenovo Ideapad Yoga 11s
© Lenovo

Dazu kommen die etwas weniger ungewöhnlichen Betriebsmodi Notebook und Tablet sowie der Zeltmodus. In Letzterem wechselt das Yoga 11s selbstständig zum Vollbild, sobald die Transition Control für das laufende Programm aktiv ist. In der Aktivierungsliste taucht auf unserem Testgerät neben dem Windows Media Player erstaunlicherweise auch das Windows Media Center auf, obwohl dieses seit Windows 8 der Pro-Version vorbehalten ist, die hier gar nicht installiert wurde.

Flimmernde Werbebanner auf mehreren parallel geöffneten Internetseiten können schon reichen, um den Lüfter in Bewegung zu bringen. Das Yoga 11s bleibt dennoch erfreulich leise. Das glatte Multitouchpad und das Accu-Type-Keyboard lassen sich gut handhaben, an den geringen Hub kann man sich gewöhnen. Eine Hintergrundbeleuchtung fehlt.

Display für draußen geeignet

Das IPS-Display ist ausreichend hell und kontrastreich und eignet sich absolut auch für draußen, wofür der sonnenreiche Testzeitraum beste Bedingungen bot. Je nach Anwendungsbereich stört das spiegelnde Display mehr - wie beim Media-Player - oder weniger - wie in Office-Programmen mit überwiegend hellem Hintergrund. Die Auflösung von 1366 x 768 Pixeln steht dem 11,6-Zoll-Screen gut, ist aber fast nicht mehr zeitgemäß.

Kleines Extra: Wer schon mal einen Virus beseitigen musste, wird Lenovos "OneKey Rescue System" mögen. Beim Gerätestart über die kleine Novo-Taste auf der Front kann man seine Daten sichern und laut Hersteller auch einen von Viren verseuchten Rechner auf einen früheren oder den Auslieferungszustand zurücksetzen.

1199 Euro sind für ein Convertible Ultrabook mit 256-Flash-GB nicht unüblich. Wer mit den verschiedenen Convertible-Techniken nicht vertraut ist, dem sei gesagt, dass es elegantere Methoden gibt, eine Tastatur aus einem Tablet herauszuzaubern, etwa die Schiebemechanismen bei Sonys Vaio Duo, den angekündigten Acer-Modellen P3 und R7 oder Samsungs Ativ Q.

Beim Yoga kommt man nicht umhin, das ganze Gerät in die Hand zu nehmen. Die stabilen Scharniere verkraften aber einen rauen Umgang, und der Touchscreen, der fast jeden Winkel zwischen 0 und 360 Grad hält, federt auch nach stärkerem Druck, wie beim Schließen einer Anwendung per Streichbewegung, in seine Position zurück. Qualität ist Trumpf.

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