Testbericht
LG New Prada Phone
Kein Zweifel: Das New Prada Phone mit 5-Megapixel-Cam zielt wieder auf Fashionvictims. Optisch schließt der Neuling nahtlos an das erste Prada Phone by LG an: Ein schwarzes Gehäuse, über dem Display das Logo der Italiener, darunter die Telefon- und eine Zurücktaste. Ein eleganter, aber kein luxuriöser Auftritt.
- LG New Prada Phone
- Datenblatt

Das Gehäuse ist weitgehend aus Kunststoff, der Akkudeckel lässt auf Druck ein ganz leichtes Knarzen hören und die glänzenden Oberflächen sind dankbare Präsentationsflächen für Fingerfett. Diese kleinen Schönheitsfehler verorten das Prada Phone in Sachen Anmutung in der Durchschnittsware.

Was sich geändert hat: Die Neuauflage ist etwas dicker geworden, und das hat einen einfachen Grund. Neben einer aufgemotzten Ausstat tung bringt das neue Prada-Handy eine Schreibmaschinen-Tastatur mit, die sich links aus dem Gehäuse schieben lässt. Damit löst LG ein Problem, unter dem alle reinen Touchscreen-Geräte leiden.
Obwohl nahezu alle eine virtuelle Schreibmaschinen-Tastatur einblenden können und die Displays auf Druck oder Berührung mittlerweile zuverlässig reagieren sowie Eingaben mit einer kurzen Vibration quittieren, bleibt das Tippen von längeren Texten mühselig.
Tastatur und Benutzeroberfläche

Gerade wer das Handy beruflich nutzt und unterwegs E-Mails beantworten muss, weiß mechanische Tasten zu schätzen. Die fallen beim New Prada Phone angenehm groß aus und bieten einen knackigen Druckpunkt. Allerdings hat LG auf die Umlaute verzichtet, auch das "ß" fehlt.
Zudem lässt sich die weiß beleuchtete Tastaturbeschriftung auf den silbernen Drückern im Dustern zwar hervorragend, bei hellem Licht aber eher schlecht ablesen. Schicke Businessbegleiter Trotz der kleinen Schönheitsfehler macht die Tastatur das New Prada Phone zu einer Option für Business-Nutzer.
Ein echtes PDA-Phone ist es zwar nicht, denn LG setzt auf seine proprietäre Benutzeroberfläche, die sich nicht mit Zusatzsoftware erweitern lässt; lediglich die Handy-typische Java-Engine steht für einfache Programme offen. Die vorhandene Ausstattung ist aber durchaus auf Businesstauglichkeit getrimmt.
Das Extra: der Prada Link
So lassen sich Office- und einfache PDF-Dokumente auf dem Handy betrachten. Hinzu kommen umfangreiche Organizerfunktionen und eine gute Anbindung ans Internet per HSDPA oder WLAN.
Als besonderes Extra gibt's für 299 Euro den Prada Link: eine schicke Armbanduhr, die per Bluetooth ans Handy angebunden wird und diskret über eingehende Anrufe informiert sowie SMS direkt anzeigen kann - so bleibt man im Kundengespräch informiert, ohne ständig unhöflich mit dem Handy zu hantieren.
5-Megapixel-Kamera und iPhone-Tricks

Ein reines Business-Gerät will das New Prada Phone aber nicht sein. Dafür ist der Menüpukt "Unterhaltung" zu prall gefüllt. Dort findet sich neben einem soliden Musicplayer, einem UKWRadio und ein paar Spielen, die sich teilweise den eingebauten Bewegungssensor zunutze machen, nicht zuletzt eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus.
Die liefert bei guten Lichtverhältnissen hochauflösende, aber etwas kühl wirkende Aufnahmen. Bei schlechtem Licht sieht's generell düster aus, denn die LED schafft kaum Besserung. Zudem gelang es nicht, das Auslösegeräusch abzuschalten.
In Sachen Bewegtbild ist das neue Prada dagegen weit vorne: Videos zeichnet es mit 640 x 480 Pixeln und 28 Bildern pro Sekunde auf, obendrein bietet es einen Zeitlupenmodus. Nettes Gimmick: Zum Betrachten der Aufnahmen kann man eine automatische Diashow starten und deren Ablaufgeschwindigkeit selbst festlegen.
Ordentliche Laborergebnisse
Und wie beim iPhone lassen sich Bilder durch Spreizen der Finger auf dem Display vergrößern. Für seine Touchscreen-Modelle hat LG ein eigenes Menü entwickelt, das die Funktionsfülle übersichtlich auf vier Reiter verteilt und zudem ein frei definierbares Favoritenmenü bietet, das vom Startbildschirm aus mit einem Wischer übers Display jederzeit schnell erreichbar ist.
Insgesamt lässt sich das Handy weitgehend intuitiv steuern. Im Labor kommt das New Prada Phone auf ein respektables Ergebnis: Der Klang beim Telefonieren ist gut, die Sende- und Empfangsqualität durchschnittlich. Lediglich bei der Ausdauer verliert das Handy wichtige Punkte.
Besonders bei eingeschaltetem Display macht es zu schnell schlapp - der Akku ist mit knapp 1000 mAh für ein Touchscreen-Handy etwas knapp bemessen. Dennoch: Über einen Tag kommt man mit dem Handy auf jeden Fall.
LG New PRADA-Phone
LG New PRADA-Phone | |
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Hersteller | LG |
Preis | 599.00 € |
Wertung | 337.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |