Noise-Cancelling-Kopfhörer
LG Tone Free DT90Q im Test
Die Ohrstücke des LG Tone Free DT90Q werden mit UV-Licht direkt in der Ladeschale desinfiziert. Außerdem kommt der In-Ear-Kopfhörer mit 3D-Sound inklusive Head Tracking. Doch klingt er auch gut? Das zeigt der Test.

Beim Auspacken gab es ein echtes Déjà-vu-Erlebnis: Die Tone Free sehen nicht nur aus wie AirPods Pro, sondern bieten auch fast alle charakteristischen Funktionen der In-Ears von Apple – und einige Funktionen mehr. Einen direkten Vergleich mit den AirPods müssen sich die Tone Free DT90Q also gefallen lassen.
Mit an Bord ist 3D-Sound im Dolby-Atmos-Format einschließlich Head Tracking. Letzteres verfolgt die Kopfbewegungen des Trägers und berechnet daraufhin die Richtung des Klangerlebnisses im 3D-Raum. Man muss allerdings beachten, dass nicht alle Quellen – also Smartphones oder Tablets – in der Lage sind, Dolby-Atmos-Formate zu dekodieren. Aktuelle iPhone- und iPad-Modelle können es, und im Test lieferte der Tone Free ein überzeugendes 3D-Erlebnis ab. Im Vergleich zu den AirPods Pro 2 wirkte es aber gröber und etwas zu aufdringlich. Das galt besonders für das Head Tracking, das beim LG-Modell zu mächtig auftrug.
Ein ganz neues Feature ist die Hygienefunktion, die LG in das Ladecase integriert hat. Zwei intensive LEDs bestrahlen die Ohrstücke mit einer Kombination aus UV-Licht und Nanometer-Strahlung. Laut Hersteller soll die Ladestation nach 10 Minuten 99,9% der Bakterien Escherichia coli, Staphylococcus aureus und Klebsiella pneumonia auf den Ohrhörern beseitigt haben. Da wir diese Funktion nicht überprüfen können, fließt sie nicht in die Wertung ein.
Außerdem können die Tone Free nun Geräte koppeln, die nicht über Bluetooth verfügen, etwa Entertainment-Systeme im Flugzeug. Ein Kabel von USB-C auf 3,5 mm Klinke liegt bei. Schließt man das Ladecase an einen analogen Ausgang an, fungiert es als Bluetooth-Sendestation und gibt das analoge Signal an die Ohrstöpsel weiter. Im Test klappte das allerdings nicht, die Verbindung vom Case zu den Ohrstöpseln kam nicht zustande.

Zum Sound:
Die 11 mm durchmessenden Treiber machten im Hörtest ordentlich Druck. Vor allem im Bassbereich trugen sie mächtig auf. Uns war das aber des Guten zu viel. Der EQ in der App schaffte Abhilfe. Die neutrale Einstellung gefiel uns am besten. Dennoch reichte die Klangqualität nicht an die der AirPods Pro 2 heran. In den Mitten und Höhen wirkte der DT90Q stumpf und ließ an Offenheit und Transparenz vermissen. Schade eigentlich.

Der App-Check
Die App lief im Test prima. Der 8-Band-EQ bietet 5 Presets und zwei Speicherplätze für eigene Einstellungen. Dolby Atmos und Head Tracking kann man ein und ausschalten. Auch die Belegung der Touch-Flächen lässt sich in der App ändern. Eine Suchfunktion gibt es ebenfalls. Aktiviert man sie, spielen die Ohrhörer einen lauten Ton ab. Insgesamt eine runde Sache.

Fazit
Das sind tolle Features, die LG sich da für sein neues In-Ear-Flaggschiff ausgedacht hat. Die App arbeitete im Test prima und das 3D-Erlebnis mit Dolby-Atmos-Inhalten brachte der In-Ear überzeugend auf die Straße. Leider konnte er klanglich, vor allem in puncto Transparenz, nicht ganz überzeugen.