Mammotion Luba Mini getestet: Einer der besten Mähroboter, aber...
Von Mammotion erreicht uns der Mähroboter Luba Mini, eine kleine Version des Luba, der uns im letzten Jahr nicht nur mit seiner einzigartigen Rennwagen-Optik überzeugen konnte. Der kleine Flitzer macht da weiter, wo der Große aufgehört hat und überzeugt im Test. Aber er ist nicht für jeden die richtige Wahl.

Preise und MarktüberblickDas Problem des Mammotion Luba Mini ist sein hoher Preis. 1.600 Euro beziehungsweise 2.000 Euro sind für einen Mähroboter, der für Rasenflächen bis 800 m2 beziehungsweise 1500 m2 konzipiert ist, sehr hoch angesetzt (wir haben die 800er Variante getestet). Denn Mammotion...
Preise und Marktüberblick
Das Problem des Mammotion Luba Mini ist sein hoher Preis. 1.600 Euro beziehungsweise 2.000 Euro sind für einen Mähroboter, der für Rasenflächen bis 800 m2 beziehungsweise 1500 m2 konzipiert ist, sehr hoch angesetzt (wir haben die 800er Variante getestet). Denn Mammotion konkurriert hier mit den kleinen und wendigen Modellen von Marken, die auch bewiesen haben, dass sie es können, genannt seien hier Ecovacs (mit dem Goat O1200 für 999 Euro, zum Test) und Segway mit der i-Serie (etwa der Navimov i105 für 850 Euro). Auch Anker und den Eufy E15/E18 wollen wir hier nicht vergessen: Der E15 ist mit 1.500 Euro zwar nur minimal günstiger - setzt aber im Gegensatz zu Mammotion voll auf die visuelle Navigation mit Künstlicher Intelligenz. Zudem gehört bei Anker eine Garage zum Lieferumfang. Warum also einen Luba Mini kaufen?

Die Vorteile auf einen Blick: Allradantrieb
An erster Stelle steht hier die überragende Leistung auf unebenem Gelände, weil sie ein Alleinstellungsmerkmal ist. Mit seinem Allradantrieb und den breiten Rädern ist der Luba Mini sehr wendig (punktförmiger Wendekreis) und fährt sich praktisch nie fest. Zudem bewältigt er Steigungen bis 80 Prozent (bzw. 39 Grad), was kein anderer Mähroboter schafft. Kurz und gut: Wer einen unebenen und hügeligen Rasen hat, kann hier bedenkenlos zugreifen

Optik und Verarbeitung top
Ein großes Plus ist zudem die schnittige Optik im Formel-1-Look, auch damit hebt sich der Luba Mini aus der Masse heraus. Blickfänger sind die gelben Akzente an den Seiten und der massive Stoßfänger vorne. Dem Luba Mini schaut man gerne beim Arbeiten zu, der Unterschied zu den klotzigen Modellen der Konkurrenz (etwa dem Eufy E15/E18) ist deutlich.
Große Flexibilität bei der Navigation
Bei der Navigation hat man die Wahl zwischen der klassischen RTK-Navigation (ein GPS-Empfänger mit Ständer gehört zum Lieferumfang ) und der Navigation per GPS und Mobilfunk/WiFi. Bei letzterem entfällt das Aufstellen der GPS-Antenne, weil dem Mähroboter das eigene GPS und die Mobilfunk- beziehungsweise WiFi-Signale für eine präzise Ortsbestimmung reichen. Mammotion nennt diese Navigation iNavi, und damit sie auch unabhängig von einem WiFi funktioniert, ist der Luba Mini ab Werk mit einer SIM-Karte bestückt.
Im Test (wir haben RTK-Navigation und iNavi per 4G genutzt) haben beide Navigationstechnologien präzise funktioniert. iNavi hat den Vorteil der höheren Ausfallsicherheit, weil es nicht mehr zu GPS-Verschattungen und Signalausfällen bei schlechtem Wetter kommen kann. Wer viele Bäume oder hohe Häuserwände auf dem Grundstück hat, ist mit iNavi definitiv besser bedient.
Die Technologie hat allerdings den Nachteil, dass Folgekosten entstehen. Sowohl für die 4G-Verbindung als auch für die iNavi-Lokalisation ist ein Abonnement erforderlich. Wer ein weit reichendes WiFi-Netzwerk im Garten hat, benötigt nur iNavi, wer zusätzlich auf 4G angewiesen ist, benötigt beides. Im Jahr 2025 ist beides noch kostenlos, auch weil Mammotion zunächst Kunden gewinnen möchte. Das Unternehmen spricht in einem Blogbeitrag von einer Testphase und hat bisher nur den künftigen Preis für das 4G-Abo kommuniziert, er liegt bei moderaten 50 Euro pro Jahr. Was iNavi kosten wird, ist noch unklar.

Ausgereifte App mit flexiblem Kartenmanagement und vielen Einstellungen
Die Mammotion-App ist in unseren Augen die mit der größten Einstellungstiefe in diesem Segment. Es gibt hier praktisch nichts, was man nicht anpassen kann, vom Fahrverhalten bei Wendemanövern über die Mähgeschwindigkeit bis hin zum Schnittbahnenmodus und zum Wildtierschutz. Es ist sogar möglich, den Mammotion ein Muster in den Rasen mähen zu lassen.
Der Preis dieser Vielfalt ist allerdings die fehlende Übersicht, man kann sich schnell in den Menüstrukturen verirren. In der Masse der Einstellungen haben wir zudem einen ausgereiften Videomanager mit Fernsteuerung vermisst. Bei Mammotion kann man über den FPV-Button nur beim Mähvorgang die Kameraansicht streamen, also praktisch mitfahren. Man kann das Gerät aber nicht fernsteuern. Hier ist der Eufy E15/E18 besser.

Fahrverhalten und Kantenschnitt
Beim Mähvorgang ist der Luba Mini überraschend leise, der Kontrast ist neben einem Luba 2 mit 2 Mähtellern überdeutlich. Liegt es an dem neuen Mähteller mit 6 Klingen? Am hohen Drehmoment des 88-Watt-Motors? Schwer zu sagen, in jedem Fall gehört der Luba Mini zu den besonders leisen Mährobotern. Der Mähteller schafft eine Schnittbreite von 20 Zentimetern, was für die Flächenleistung normal ist. Die mittige Positionierung hat allerdings den Nachteil, dass der Luba Mini nicht sehr dicht an die Ränder kommt. Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Rasengrenze beim Mähen zu überfahren, dann bleibt ein Rand von mindestens 12 Zentimetern stehen - das ist viel.
Der Kameraaufsatz mit zwei Kameras hilft bei der Umfahrung von Hindernissen, was sehr gut funktioniert, im Test wurden Gartenschläuche, Plüschtiere und eine Igelattrappe zuverlässig erkannt. Generell ist das Fahrverhalten ruhig und sicher und so programmiert, dass der Rasen möglichst nicht beschädigt wird. Über die App kann man auch Einfluss darauf nehmen, indem man die Mähgeschwindigkeit verändert.

Der Akku ist austauschbar
Der Luba Mini kommt entweder mit einem 4,5 Ah starken Akku (800er) oder mit einem 6,1 Ah starken Akku (1500er), was für eine Mähzeit von 120 Minuten beziehungsweise 165 Minuten reicht. Die Aufladezeit ist mit 160/200 Minuten vergleichsweise lang. Neu ist die Möglichkeit, den Akku mit wenigen Handgriffen zu wechseln. Das ist ein Unterschied zu den meisten anderen Mährobotern auf dem Markt, auch die größeren Lubas haben einen fest verbauten Akku. Beim Luba Mini kann man etwa im Winter den Akku getrennt vom Gerät im Warmen aufbewahren.

Lieferumfang okay
Der Lieferumfang ist vollständig und erfüllt alle Standards, inklusive Ersatzklingen und Erdnägel. Stark: Der RTK-Ständer ist mit einem Gelenk konstruiert und lässt sich damit auch an einer Hauswand befestigen. Zu bemängeln haben wir nur das relativ kurze Netzkabel: Fünf Meter sind nicht viel, um den Roboter in der Nähe einer Außensteckdose aufzustellen.
Gewicht vergleichsweise hoch
Ein weiterer Kritikpunkt ist das hohe Gewicht. Die großen Modelle der Luba-Serie (ohne Mini) sind echte Schwergewichtler und die Minis haben leider nur moderat abgespeckt. 15 Kilogramm sind im Verhältnis zur konzipierten Rasenfläche zu viel, das macht auch der Vergleich deutlich: Der Eufy E15 wiegt 12,5 KG, der Goat O1200 wiegt 11,5 KG.
Bei Mährobotern gilt die Faustregel: Je höher das Gewicht, desto größer ist die Gefahr, dass die Rasenfläche beschädigt wird. Der Luba Mini minimiert dieses zwar durch ein überlegtes Fahrverhalten, das Risiko ist tendenziell aber höher als bei leichteren Modellen.
Fazit: Richtig gut, aber sehr teuer
Der Mammotion Luba Mini gehört zu den besten Mährobotern, die man 2025 kaufen kann. Die Optik ist einzigartig, die Geländegängigkeit überragend, die Navigation sicher, flexibel und vielseitig. Für eine Flächenleistung von 800 Quadratmetern ist der Luba Mini aber vergleichsweise schwer. Zudem können mit iNavi und 4G Folgekosten entstehen, was bei dem hohen Gerätepreis nicht angebracht ist. Der größte Kritikpunkt betrifft denn auch den hohen Preis: Der Luba Mini ist kein Preis-Leistungssieger, wer eine einfache Rasenfläche hat und keine Extras braucht, findet andere gute Modelle, die 500 Euro weniger kosten.