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Messtechnik Gaming-Headset

Aus dem Messlabor: Beyerdynamic MMX 200 Wireless im Test

Mit 200 Euro gehört das Headset MMX200 Wireless von Beyerdynamic in die gehobene Preisklasse. Im Messlabor zeigt er gute bis sehr gute Werte, doch andere sind in manchen Disziplinen noch besser.

Autor: Bernd Theiss • 12.2.2025 • ca. 1:25 Min

Beyerdynamic MMX200 Wireless im Labor.
Beyerdynamic MMX 200 Wireless
© HEAD acoustics

Mit 99 dB SPL besitzt der Beyerdynamic MMX Wireless (hier unser Test) die geringste Maximallautstärke im Testfeld. Sein Frequenzgang bei Medienwiedergabe weist zwar Anhebungen im unteren Grund- und im Hochtonbereich auf, in den für Verfärbungen kritischen Mitten ist er aber sehr ausgeglichen. Die...

Mit 99 dB SPL besitzt der Beyerdynamic MMX Wireless (hier unser Test) die geringste Maximallautstärke im Testfeld. Sein Frequenzgang bei Medienwiedergabe weist zwar Anhebungen im unteren Grund- und im Hochtonbereich auf, in den für Verfärbungen kritischen Mitten ist er aber sehr ausgeglichen. Die Sprachqualität während eines Telefonates ist nicht ganz auf dem Niveau der exzellenten Mitbewerber, kann gegenüber normalen Consumer-Headsets aber immer noch zeigen, was mit Bügelmikrofon und sorgfältiger Optimierung möglich ist.

Frequenzgang und Verzerrungen
Frequenzgang und Verzerrungen bei Medienwiedergabe.
© HEAD acoustics

Der Medienwiedergabe-Frequenzgang zeigt eine Loudness-Charakteristik. Dieser stellt eine Verschiebung der Frequenzbalance dar, bei der der Musik auch bei geringen Lautstärken Bassfundament und Lebendigkeit erhalten bleiben. Die Verzerrungen befinden sich gerade im für das Ohr kritischen Bereich um 2 Kilohertz auf etwas erhöhtem Niveau.

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Telefonie-Frequenzgang in Empfangsrichtung.
© HEAD acoustics

Der Hörer-Frequenzgang des Beyerdynamic verletzt in einem Telefonat das empfohlene Toleranzschema (ITU-T P.383) etwas, da der tieffrequente Bereich unter 200 Hz betont wird. Doch das ist im Wesentlichen einer Anhebung im Bereich knapp über 100 Hz geschuldet. Der Stimmbereich normaler Gesprächspartner bleibt sehr natürlich, doch sehr tiefe Stimmen können etwas dumpf klingen.

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Frequenzgang beim Telefonieren in Sprechrichtung.
© HEAD acoustics

Ein fast idealer Sprech-Frequenzgang sichert, dass MMX200-Nutzer in aller Regel sehr gut an der Stimme zu erkennen sind, dabei aber etwas dumpf klingen.

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Frequenzabhängige Dämpfung von Außengeräuschen im passiven Modus und bei eingeschaltetem Transparenz-Modus.
© HEAD acoustics

Der Beyerdynamic MMX 200 Wireless hat zwar keine aktive Geräuschunterdrückung aber einen Transparenz-Modus (grün). Dieser mindert die typische mechanische Dämpfung (rot) über 200 Hz deutlich, auch wenn er keine vollständige Transparenz schafft.

Wer mit dem Beyerdynamic anruft, wird in Ruhe minimal schlechter verstanden als mit den anderen Headsets im Vergleich, das MMX200 Wireless fällt als einziges Headset im Test unter einen MOS-Wert von 4. In gestörter Umgebung klingt die Sprache natürlich und unverzerrt, in lauter Umgebung profitiert das Beyerdynamic vom langen Mikrofon-Arm, eine Noise-Reduction ist vermutlich nicht vorhanden. Das Störgeräusch wird moderat auf ein noch angenehmes Niveau gedämpft. Der N-MOS- und in Folge auch der G-MOS-Wert sind daher niedrig bzw. im Mittelfeld. Dessen ungeachtet ist das Beyerdynamic-Gaming-Headset üblichen Consumer-Kopfhörern mit einfacher Headset-Funktion spürbar überlegen.

Erklärungen der Messungen finden sie hier.

Beyerdynamic MMX 200 Wireless im Test
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