Testbericht
Nokia 6600 Slide
Das ohne Vertragsbindung moderate 269 Euro teure 6600 Slide macht in seinem schicken Outfit ganz auf Schmuckstück. So kommt der kompakte UMTS-Slider etwa mit einem Akku deckel aus Metall, einer glänzenden Front und einem sanft abgerundeten Gehäuse daher.

Beim Bedienen liegt es deshalb ergonomisch perfekt in der Hand. Allerdings offenbart es auch jede noch so kleine Berührung in Form von häss lichen Fingerabdrücken - so müssen penible Nutzer des Öfteren das Putztuch schwingen.
Dafür entschädigt die durchweg gute Verarbeitung: Die Slidermechanik macht einen stabilen Eindruck und nervige Knarzgeräusche sind dem Handy erst mit enormem Druck zu entlocken. Lediglich die Displayabdeckung ist etwas dünn geraten, sodass der Screen bei Berührungen recht schnell unschöne Farbmoires zeigt.
Zu kleine Tasten

Auch die Tastatur des 6600 kann nicht komplett überzeugen. Im direkten Vergleich mit dem 3600 Slide sind die Tasten wesentlich kleiner und bieten deutlich schwächer ausgeprägte Druckpunkte - viel besser als die böse gescholtenen Zifferntasten des Sony Ericsson G705 sind sie nicht.
Außerdem fehlen dem 6600 Slide seitliche Tasten für die Lautstärkeregelung und den Start der 3,2-Megapixel- Kamera - das kostet dann auch gleich ein paar Punkte, denn um diese Funktionen zu erreichen, muss der Nutzer jedes Mal den Umweg über das Menü nehmen.
An diesem wiederum gibt es nichts zu bemängeln, denn hier herrscht das strenge Regiment von Nokias bewährter Serie-40-Plattform - und so findet der Benutzer ohne Probleme alle Funktionen, die der Slider zu bieten hat.
Runde Multimedia-Ausstattung

Als nettes Gimmick reicht zudem ein sanftes Antippen des Quadband-Handys, um Anrufe oder das Klingeln des Weckers blitzschnell stumm zu schalten. Der Blick auf die Ausstattungsliste weist das 6600 als astreines Multimedia-Handy aus. So beherrscht das UMTS-Modell etwa Videotelefonie und zeichnet über die Kamera Videos in VGA-Auflösung auf.

Dazu gesellen sich gleich acht Spiele, darunter auch Klassiker wie Tetris, Golf, Sudoku oder Backgammon. Auf dem Laufenden bleibt der User dagegen mit dem UKW-Radio oder über den guten HTML-Browser. Ein E-Mail-Client ist ebenso an Bord wie Nokia Maps, das in Verbindung mit einem optionalen Bluetooth-Empfänger für eine aktive Routenführung sorgen kann.
Ein Lob verdient sich das 6600 zudem bei der Musikwiedergabe. Hier legt Nokia dem Slider das In-Ear-Headset WH-501 bei, das mit einer Kabelfernbedienung für den Micro-USB-Anschluss daherkommt und Tasten für Lautstärke, den Titelsprung und die Wiedergabe bietet. Der Kopfhörer findet an der 3,5-mm-Klinkenbuchse Anschluss.
Klanglich überzeugt das musikalische Duo mit einer kräftigen Wiedergabe in den Bässen und einem ausgewogenen Mittel-/Hochtonbereich - anders als viele Kollegen im Musikhandy-Test.
Mangelhafter Empfang im Labor

Lief es bis dahin ausgesprochen gut für das 6600, musste es im Labor einen herben Dämpfer hinnehmen. Bei den Sende- und Empfangsmessungen im D- und UMTS-Netz lieferte das Nokia eine mehr als enttäuschende Vorstellung ab; nur im E-Netz konnte der Slider mit der Verbalnote "gut" eine noch schlechtere Gesamtwertung verhindern.
Dennoch sollten sich D-Netz-Nutzer den Kauf gut überlegen, denn in ländlichen Gebieten war auch im Praxistest relativ früh Schicht im Schacht. Dieses Manko kostete das 6600 dann auch einen Spitzenplatz, denn in den restlichen Laborwertungen gab sich das Nokia keine Blöße.
So liegt die Standby-Zeit im GSM-Betrieb mit bis zu 13 Tagen auf ordentlichem Niveau, die Gesprächszeit geht mit knapp sieben Stunden im E-Netz mehr als in Ordnung. Im UMTS-Einsatz sind naturgemäß Abstriche hinzunehmen. Dafür kann die klare und ausgewogene Akustik beim Telefonieren überzeugen.
Nokia 6600 Slide
Nokia 6600 Slide | |
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Hersteller | Nokia |
Preis | 199.00 € |
Wertung | 325.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |