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Kombination von Vorverstärker und Endstufe

Nubert NuControl und NuPower im Test

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Diese Vor/Endverstärker-Kombi von Nubert ist der ganz große Wurf: Selten haben wir so viel Souveränität erlebt wie beim Zusammenspiel von Vorverstärker Nubert NuControl und Endstufe NuPower. Im Test trifft Klangmanager auf Klangkraftwerk.

Autor: Andreas Günther • 13.1.2016 • ca. 3:00 Min

Nubert NuControl
Nubert baut seine Komponenten aus dem vollen Metall auf. Ebenfalls Feinkost ist das hochauflösende OLED-Display.
© Nubert

Das war eine heftige Überraschung: Bislang eher bekannt für den Direktversand von Lautsprechern, stellt Nubert eine eigene Kombination von Vor- und Endverstärker vor. Schuster, bleib bei deinem Leisten - fürchteten einige, vor allem die konkurrierenden Elektronik-Anbieter. Schust...

Das war eine heftige Überraschung: Bislang eher bekannt für den Direktversand von Lautsprechern, stellt Nubert eine eigene Kombination von Vor- und Endverstärker vor. Schuster, bleib bei deinem Leisten - fürchteten einige, vor allem die konkurrierenden Elektronik-Anbieter. Schuster, erweitere deinen Spielraum, dachten sich hingegen die Fans der Marke. Wer genauer hinschaut, entdeckt, dass dieser Schritt fast überfällig war: Nubert hat über die Jahre eine eigene Range an aktiven Lautsprechern auf den Markt gebracht, dieses verstärkende Know-how wollte genutzt werden.

Die Schwaben meinen es ernst, sehr ernst mit Ihrem Ausflug in die Elektronik. Die Vorstufe NuControl beispielsweise titulieren sie als "Klangmanager" - und liegen richtig. Vier analoge und fünf digitale Quellen lassen sich verbinden. Wobei auch die analogen Quellen digital gewandelt werden. Schließlich sollen auch sie den internen digitalen Signalprozessor nutzen können. Wobei Nubert klotzt, nicht kleckert und den großen PCM-4220- Wandler von Burr Brown für diese Aufgabe spendiert. Für den umgekehrten Digital-zu-Analog-Weg nutzt Nubert aus gleichem Haus den PCM-1794-Chip, den Burr Brown auf 24 Bit ausgelegt hat.

Nubert NuControl von innen
Fein verschachtelt legt Nubert die Schaltverstärkermodule in eine separate Abschirmkammer. Alle Energie stammt vom Schaltnetzteil daneben, das Leistungen bis zu 4 Kilowatt bereitstellt.
© Nubert

Spannend ist, dass Nubert zudem einen siebenbändigen, teilparametrischen Equalizer verbaut. In Kombination mit einem leistungsfähigen digitalen Signalprozessor ergeben sich umfassende Möglichkeiten, um die Vorstufe auf die angeschlossenen Lautsprecher und nicht zuletzt die Raumakustik fein zu justieren. So hat Nubert beispielsweise die eigenen Lautsprecher vermessen und deren Bedarfsprofil im Speicher der NuControl hinterlegt. Eins, zwei Klicks durch das sehr gut organisierte Menü und die Vorstufe füttert die Lautsprecher mit dem bestmöglichen Signal in puncto Entzerrung und optimierte Basswiedergabe.

Das Feintuning macht Spaß - und Sinn. Beispielsweise die umfassende Einbindung von Subwoofern im Sub/Sat-Aufbau. Mögliche Laufzeitunterschiede können über eine Signalverzögerung ausgeglichen werden. Dazu gibt es auch noch eine variable Trennfrequenz und Flankensteilheit - feiner lässt sich eine Sub/Sat-Kombi nicht aufeinander abstimmen. Was wir noch nicht gelobt haben: Der Verarbeitung ist herausragend, inklusive der massiven Alu-Frontplatte und einem XLR-Eingangs/Ausgangs-Duo.

Ideal erreichen die Ausgangssignale (wahlweise auch per Cinch) die hauseigene Endstufe NuPower D. Hier legt sich Nubert mit doppelten 785 Watt recht heftig aus dem Fenster. Was in der ersten Begegnung irritiert: Soviel Leistung bei nur neun Kilo Gewicht - wie machen das die Schwaben? Sie bauen Ihr Endstufenkonzept strikt digital auf, daher das große "D" im Namen; eine Kombination von Schaltnetzteil und feiner Class-D-Schaltverstärkung.

Nubert NuPower D

Pro

  • Kraft ohne Limit
  • effektiv und hochauflösend
  • Punch trifft Feingeist

Contra

Fazit

audio-Testurteil: 110 Punkte; Preis/Leistung: überragend

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Nubert NuControl

Pro

  • wunderbar feinauflösend und farbstark
  • perfekt im Umgang mit feinster Dynamik

Contra

Fazit

audio-Testurteil: 115 Punkte; Preis/Leistung: überragend

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Nubert NuControl
Hinter den Anschlüssen kombiniert Nubert Analog/Digital-Wandlung mit aufwendiger DSP-Rechenleistung. Wer möchte, könnte per Delay-Funktion auch unterschiedliche Abstände der Membranen zum Hörplatz ausgleichen.
© Nubert

Klingt leichtgewichtig, bringt aber wie angedeutet enormen Output. Nur für das technische Poesiealbum: Das Schaltnetzteil allein stellt bis zu vier Kilowatt zur Verfügung. Diese Endstufe schwächelt nie und nimmer nicht. In unserem Testlauf haben wir einige, komplexe, leistungshungrige Lautsprecher herangezogen - darunter die große, rasant neue B&W 802 D3 -, keine Box vermochte die NuPower D an ihre Grenzen zu bringen.

Stets war da ein herrschaftlicher, druckvoller und ebenso feindynamischer Klang zu erleben. Im Quercheck an einer anderen Endstufe zeigte sich auch die NuControl als Highlight: Das war feinster, eleganter Umgang mit den kleinsten Dynamik-Informationen, ohne pedantisch zu sein. Die NuControl liebte den großen, bassstarken Schub, die farbreichen Mitten. Ein Top-Produkt. Wobei Nubert eine weitere Stärke spielen lassen kann: Als Direktversender muss man sich nicht an die komplexen Preisstrukturen des Marktes halten. Oder direkt: NuControl wie NuPower D spielen qualitativ weit über ihrem äußerst moderaten Preisschild. Eine klare, doppelte Kaufempfehlung.

Fazit

Die Überraschung ist perfekt: NuControl wie NuPower D haben das Zeug zu den ganz großen Vorbildern ihrer Bauart. An NuControl gefällt die Fülle der Optionen, mit denen man durchaus experimentieren sollte. Der Nutz/Klangwert ist enorm. Dazu die immense Kraft von NuPower D - das ist im besten Sinn ohne Grenzen, diese Endstufe bringt kein Lautsprecher zum Schwitzen. Das Maximum an Souveränität.

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