Testbericht
Samsung Galaxy 3 im Test
Der kleine Bruder des Samsung Galaxy S schlägt sich gut und bringt zum günstigen Preis starke Tugenden mit. Schwächen sind lediglich beim Display und teilweise bei der Ausstattung auszumachen.
- Samsung Galaxy 3 im Test
- Datenblatt
- Wertung

Samsungs Galaxy-Serie, bei der ausschließlich das Google-Betriebssystem Android zum Einsatz kommt, hat erneut Zuwachs bekommen: Nach dem Überflieger Galaxy S folgt mit dem Galaxy 3 I5800 ein Gerät für den Massenmarkt. Entsprechend moderat ist mit 299 Euro die unverbindliche Preisempfehlung kalkuliert, die im Handel wie üblich noch unterboten wird. Dafür bekommt der Käufer ein elegantes UMTS-Smartphone in schwarzer Hochglanzoptik, das mit Android in der Version 2.1 bestückt ist; über ein Update auf die aktuelle Version 2.2 ist noch nichts bekannt.
Der recht kompakt designte Androide liegt ausgesprochen smart in der Hand, eine kleine Erhebung im unteren Bereich der Rückseite bietet Halt beim Bedienen - allerdings wächst an dieser Stelle auch die Gehäusehöhe des Galaxy 3 von 13 auf 16 Millimeter an. Die Dimensionen des Galaxy 3 sind so gewählt, dass der Nutzer die komplette Fläche des Touchscreens und somit sämtliche Funktionen bequem mit dem Daumen erreichen kann.
Mehr Bedienkomfort

Die Multitouch-Anzeige im 3,2- Zoll-Format kann allerdings nur bedingt überzeugen, da die Auflösung bei recht niedrigen 240 x 400 Pixeln liegt. So wirken die dar-gestellten Inhalte, Schriften und auch Objekte auf dem Display an den Kanten fransig, beim Webbrowsen muss zudem recht viel gescrollt werden. Die Helligkeit und auch der Kontrastumfang des kapazitiven Tochscreens liegen dagegen im grünen Bereich.
Als Benutzeroberfläche kommt die Samsung-eigene Lösung Touch Wiz 3.0 zum Einsatz, die einen eigenständigen Look des Hauptmenüs und weitere Goodies im Vergleich zur Standard-Android-Lösung bietet. So lassen sich beim Galaxy 3 etwa bis zu sieben Startanzeigen mit Widgets, Verknüpfungen und Ordnern bestücken. Eine längere Berührung genügt, und schon kann man aus einem Auswahlfeld die entsprechende Kategorie und dann die Funktion auswählen.
Nachrichten werden über eine einblendbare Qwertz-Tastatur eingegeben. Dank dem integrierten Lagesensor kann das sowohl im Hoch- als auch im Querformat erfolgen. Zudem bietet das Samsung bei nahezu sämtlichen Eingabefeldern auch die Eingabemöglichkeit Swype an. Mit dieser Variante muss man die Buchstaben nicht mehr einzeln eintippen, sondern kann den Finger ohne abzusetzen von einem Buchstaben zum nächsten ziehen. Für die Großschreibung oder Satzzeichen gibt es spezielle Bewegungsabfolgen.

Der Umgang mit Swype gelingt nach kurzer Eingewöhnungszeit ausgesprochen gut; wie Swype funktioniert, zeigt einem das Smartphone mit einem kleinen filmischen Lehrgang. Swype muss allerdings im Menü erst aktiviert werden, das entsprechende Häkchen gilt es unter dem Menüpunkt "Gebietsschema und Text" zu setzen.
Zwei weitere Komfortfunktionen sollen den Umgang mit dem Galaxy 3 noch bequemer machen. So lässt sich die Google-Suche per Sprache nutzen, auch eine Sprachwahl für Funktionen hat das Samsung an Bord. Im Praxistest führte jedoch nur etwa jede zweite Ansage dann auch zum tatsächlich gesuchten Begriff oder zur Funktion. Hier fehlt wohl noch etwas Feintuning an der Spracherkennung.
Ausstattung mit kleinen Lücken

Trotz günstiger Preiskalkulation spendiert Samsung dem Galaxy 3 den Downloadturbo HSDPA, der bei entsprechendem Ausbau des Mobilfunknetzes Daten pfeilschnell aus dem Äther zieht. Im GSM-Netz sorgt EDGE für einen zügigen Seitenaufbau beim Surfen mit dem guten Browser. Mit einem WLAN-Hotspot lässt sich das Samsung ebenfalls verbinden, mittels "Allshare" kann es zudem Daten zwischen kompatiblen Geräten austauschen und sogar streamen. Ein GPS-Empfänger inklusive der Mobilfunkunterstützung A-GPS, der für eine schnellere Ortung sorgt, ist ebenfalls an Bord.
Als Besonderheit beherrscht das Android-Gerät die Synchronisation mit Outlook. Kontakte und Kalendereinträge lassen sich zwischen Rechner und Smartphone austauschen. Während das passende Datenkabel gleich mitgeliefert wird, muss man sich die kostenlose Software Samsung Kies für den Datenabgleich zunächst auf den PC laden.
Der Businessuser freut sich über die vorinstallierte Software Think Free Office, mit der sich Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente nicht nur betrachten, sondern sogar auch bearbeiten lassen. Wer Unterhaltung sucht, kann die 3,1-Megapixel-Kamera mit Geo-Tagging und Fotoeffekten, das UKW-Radio mit RDS oder den guten Musicplayer nutzen, der mit Coveranzeige und Soundtuning aufmarschiert. Ein gut klingendes In-Ear-Headset für die 3,5-mm-Klinkenbuchse liegt dankbarerweise bei.
Der Funktionsumfang des Samsung lässt sich natürlich mit Programmen aus dem Android Market fast beliebig aufrüsten; hier gibt es auch die entsprechenden Apps für die sozialen Netzwerke wie Facebook und Konsorten. Vorinstallierte Clients hatte das Testgerät nicht an Bord.
Starke Performance im Labor

Eine tadellose Vorstellung lieferte das Galaxy 3 in unserem Labor Testfactory ab. Der Akku lässt mit seinen 1500 mAh schon auf dem Papier einiges erwarten, das Galaxy 3 setzt diese Waffe erwartungsgemäß in entsprechend starke Ausdauerwerte um. Bei den Messungen holte sich das Smartphone mit einer Standby-Zeit von 28 Tagen, einer typischen Ausdauer von über sieben Stunden und einer Gesprächszeit von bis zu 14 Stunden im GSM- sowie knapp fünf Stunden im UMTS-Einsatz durchgehend die Note "sehr gut". Dazu gesellen sich gute Sende- und Empfangswerte in beiden Betriebsarten und ein guter Klang beim Telefonieren.