Samsung Galaxy A80 im Test
Mehr zum Thema: SamsungMit einer innovativen Rotationskamera möchte das Samsung Galaxy A80 den Ton in der gehobenen Smartphone- Mittelklasse angeben. Ob dies klappt, erfahren Sie in unserem Test.

Mit dem Galaxy A80 für üppige 649 Euro lässt der koreanische Elektronikriese und Smartphone-Marktführer Samsung ein mächtiges Modell der gehobenen Mittelklasse auf den Massenmarkt los. Es stellt nicht nur die Speerspitze der brandneuen A-Serie von Samsung dar, sondern trumpft auch ...
Mit dem Galaxy A80 für üppige 649 Euro lässt der koreanische Elektronikriese und Smartphone-Marktführer Samsung ein mächtiges Modell der gehobenen Mittelklasse auf den Massenmarkt los.
Es stellt nicht nur die Speerspitze der brandneuen A-Serie von Samsung dar, sondern trumpft auch mit einer einzigartigen Kameramechanik auf. Ob dies genügt, um die Mittelklasse zu dominieren, sollte das Galaxy A80 im Labortest von connect unter Beweis stellen.
Samsung Galaxy A80: Groß, schwer, mit Mega-Display
Bei der ersten Kontaktaufnahme fällt sofort das hohe Gewicht des Galaxy A80 auf, das in den Farben „Phantom Black“, „Angel Gold“ und „Ghost White“ erhältlich ist. Satte 220 Gramm bringt das Smartphone auf die Waage, und auch die üppigen Außenabmessungen laden nicht direkt zur Einhandbedienung ein. Beide Eigenschaften kosten im Test Punkte bei der Handhabung.
Dafür gefällt die Materialauswahl Glas und Metall. Dank der seitlichen Rundungen liegt das Smartphone angenehm in der Hand. Das i-Tüpfelchen wäre nun noch ein Schutz gegen Staub und Wasser, doch damit kann das Galaxy A80 leider nicht aufwarten. Dafür hält die serienmäßige Schutzfolie Kratzer vom Display fern.
Apropos Anzeige: Für die üppigen Abmessungen ist nicht zuletzt der 6,7 Zoll große OLED-Touchscreen mit erweiterter Full-HD-Auflösung verantwortlich. Die Displayumrandung des Galaxy A80 ist zudem sehr klein, und so nimmt die Anzeige nahezu die komplette Front in Beschlag.
Im unteren Bereich des Displays hat Samsung als biometrischen Schutz einen optischen Fingerprintsensor integriert, der sich im Test durch sehr schnelle Arbeitsweise auszeichnen konnte. Dazu gesellt sich auch eine sehr hohe Darstellungsqualität der Bildschirminhalte mit gutem Kontrast und satter Farbwiedergabe.
Coole Rotationskamera an Bord
Dem großen Display und feinster Verarbeitung zum Trotz, ist das Highlight des Galaxy A80 zweifelsfrei die Mechanik der Kameraeinheit. Hier hat sich der Hersteller etwas ganz Besonderes einfallen lassen:
Sobald über das Kamera-Interface der Selfie-Modus aktiviert wird, gleitet der obere Bereich der Galaxy-A80-Rückseite leise surrend nach oben, und das komplette Kamera-Array samt seinen drei Sensoren und dem Fotoblitz rotiert um 180 Grad.
Der ganze Vorgang dauert weniger als eineinhalb Sekunden. Wenn die Rotation der Kameraeinheit erst einmal abgeschlossen ist, können die Sensoren auf der Front zum Einsatz kommen und bieten so sowohl bei normalen Aufnahmen als auch bei Selfies die bestmögliche Bildqualität.

Der elektromechanische Vorgang von Ausfahren und Rotieren ist wirklich sexy und ein echter Eyecatcher auf jeder Party. Wie langzeitstabil diese Mechanik ist, wird jedoch erst die Zukunft zeigen. Ein fieser Test mit Sand (bitte auf keinen Fall nachmachen!) sorgte jedenfalls nur kurz für eine Blockade.
Einmal frei gepustet, verrichtete die Kameramechanik des Testgeräts wieder problemlos ihren Dienst. Ob das immer funktioniert, konnten wir natürlich nicht prüfen. Apropos Blockade: Auch wer versucht, den Rotationsvorgang auszulösen, während das Smartphone auf dem Tisch liegt, muss keine Schäden befürchten.
Der Vorgang wird einfach nach zwei erfolglosen Rotationsversuchen ab gebrochen, und die Mechanik verschwindet wieder im Gehäuse. Im Test des Galaxy A80 machten sich so jedenfalls weder Ausfälle noch Auffälligkeiten bemerkbar.
Samsung Galaxy A80: Kamera
Das absolute Highlight des Galaxy A80 ist ohne Zweifel das motorisch ausfahrende und um 180 Grad rotierende Kamera-Array für Selfie-Aufnahmen. Die Bildqualität für Portraits ist damit auch top und ergänzt die üppige Ausstattung.
Die Kamera des Galaxy A80 ist gleich mit drei Sensoren bestückt, die 48-Megapixel-Variante bietet eine Weitwinkeloptik. Das Modell mit 8 Megapixeln macht dagegen Ultra-Weitwinkelaufnahmen mit einem Erfassungsbereich von 123 Grad. Das Duo wird von einer 3D-Tiefenkamera begleitet, die sich um eine akkurate Tiefenbestimmung bei Aufnahmen mit Bokeh kümmert.
Der gewünschten Grad der Unschärfe im Bild lässt sich über den Modus „Live-Fokus“ in Echtzeit anpassen. Das klappt mit „Live-Fokus Video“ auch bei Videoaufnahmen. Als Besonderheit kann der Nutzer während Videoaufnahmen zwischen Vorder- und Rückansicht hin und her wechseln, was zu coolen Effekten führt.
Auch die übrigen Software-Features sind top. So lässt sich z. B. eine automatische Szenenerkennung aktivieren, die die Aufnahme motivabhängig nachjustiert. Während die Bildqualität im Hellen „gut“ ist, schwächelt die Kamera des Galaxy A80 leider unter Low-Light-Bedingungen sowie bei Zoomaufnahmen. Deshalb erzielt sie hier lediglich ein „ausreichend“ unter Laborbedingungen.

Lücken bei der Ausstattung
Nicht nur in puncto Kamera trumpft das Galaxy A80 richtig auf, auch unter der Haube lässt sich Samsung nicht lange bitten und verpasst sei nem Mittelklasse-Hero sowohl 8 GB an RAM als auch knapp 108 GB an freiem Nutzerspeicher.
Dazu kommt eine potente Octa-Core-Plattform aus dem Hause Qualcomm, die mit einer Taktung von bis zu 2,2 GHz bei den Benchmarktests und bei den MultitaskingAnwendungen – dafür bietet sich ein Smartphone mit einem solchen XXLDisplay förm lich an – auftrumpfen kann.
Zwei Schwächen sind zu nennen: Der Galaxy-A80-Käufer muss leider auf einen Wechselspeicher-Slot verzichten und darum entweder mit dem Speicherplatz haushalten oder sich für einen Onlinespeicher entscheiden. Auch eine Klinkenbuchse für Kopfhörer hat das Samsung nicht an Bord, nicht einmal ein Adapter USBC/Klinke liegt dem Gerät bei.
Die Connectivity-Abteilung gefällt ansonsten aber mit LTE Cat.11, acWLAN und Bluetooth 5.0. Die Bedienung des Android-9.0-Modells gelingt über die hauseigene Benutzeroberfläche One UI 1.1 zudem problemlos und lässt zu keiner Zeit Fragen aufkommen.
Dazu gesellen sich zahlreiche Goodies und die Möglichkeit, die Benutzeroberfläche umfangreich an die eigenen Wünsche anzupassen.

Gute Laborperformance
Im verlagseigenen Labor musste das Samsung Galaxy A80 zum Abschluss des Tests noch zeigen, was alles in ihm steckt und ob die SamsungIngenieure abseits der Kameramechanik ganze Arbeit geleistet haben. Die Antwort darauf lautet eindeutig „Ja“. So kitzelt das Mittelklasse-Flaggschiff aus seinem 3700-m-Ah-Akku eine Laufzeit von guten 9:04 Stunden heraus.
Dank des mitgelieferten 25-Watt-Netzteils und der „Super Fast Charging“ Funktion ist der Energieriegel schnell wieder geladen. Ein „gut“ erreicht das Samsung auch bei allen Funkmessungen. Die Telefonieakustik kommt allerdings etwas dumpf daher, da Samsung beim A80 auf einen Speaker verzichtet hat und der Ton über die Displayfront übertragen wird.

Fazit
Das Samsung Galaxy A80 ist ein absolut einzigartiges Smartphone. Es spricht vor allem Individualisten an, die etwas Besonderes im mittlerweile oftmals recht drögen Sammelsurium an Smartphone-Modellen suchen – und genau dies mit der coolen Rotationskamera auch bekommen.
Am Ende kosten das hohe Gewicht des Samsung, die ausladende Bauform und die Lücken bei der Ausstattung aber doch einige Punkte, sodass sich das Galaxy A80 im connect-Test mit 391 Punkten und der Note „gut“ begnügen muss. Wir finden das innovative Smartphone trotz der Mankos aber richtig klasse!