Samsung Galaxy A9 (2018) im Test
Mehr zum Thema: SamsungDas Samsung Galaxy A9 (2018) ist das weltweit erste Smartphone mit Quad-Kamera. Kein Wunder, dass es sich mit 600 Euro am oberen Rand der Mittelklasse bewegt. Ob der Betrag aus Käufersicht gut investiert ist, klärt einmal mehr unser Test.

Samsung gibt in der Mittelklasse mächtig Gas und bringt nach dem starken Galaxy A7 (2018) (connect Test) nun das Topmodell seiner A-Serie auf den Markt, das Galaxy A9 (2018) für 599 Euro. Der recht hohe Preis verwundert im ersten Moment, denn ansonsten bewegen sich die A-Serie-Modelle zwische...
Samsung gibt in der Mittelklasse mächtig Gas und bringt nach dem starken Galaxy A7 (2018) (connect Test) nun das Topmodell seiner A-Serie auf den Markt, das Galaxy A9 (2018) für 599 Euro. Der recht hohe Preis verwundert im ersten Moment, denn ansonsten bewegen sich die A-Serie-Modelle zwischen einer Preisempfehlung von 279 Euro bis 369 Euro.
Bei genauerer Betrachtung erklärt sich der Preis dann doch recht schnell, denn das Galaxy A9 kommt mit einem XXL-Display, viel Speicher und einer im Smartphone-Bereich aktuell einmaligen Quad-Kamera. Ob dies genügt, um den hohen Preis zu rechtfertigen, muss das schicke Smartphone im Labortest beweisen.
Cooler Look und extra großes Display
Optisch und haptisch zieht Samsung beim Galaxy A9 auf jeden Fall alle Register. So kommt das Smartphone mit einer edlen Glasrückseite, abgerundeten Seiten sowie einem feinen Metallrahmen daher. Auch auf der Front bekommt der Nutzer Glas zu fassen. Dank dem recht hohen Gewicht von 182 Gramm liegt das Smartphone satt in der Hand und schmiegt sich dabei förmlich an die Innenfläche an.
Bei feuchten Händen besteht allerdings akute Rutschgefahr. Zudem fehlt dem Gehäuse ein zertifizierter Schutz gegen Staub und Wasser. Dafür gefallen die drei Farbvarianten Schwarz, Blau und Pink des Galaxy A9. Vor allem die beiden Letzteren bringen mit ihren Farbverläufen einen gewissen Reiz ins Spiel.
Doch nicht nur optisch kann das Galaxy A9 im Test für einen guten Eindruck sorgen, auch das OLED-Display auf der Front überzeugt mit einer farb- und kontraststarken Darstellung von Inhalten. Zudem werden Details knackig scharf wiedergegeben. Mit einer Diagonalen von üppigen 6,3 Zoll gehört die Anzeige des Galaxy A9 dann auch zu den besonders großen Exemplaren in dieser Klasse und bietet darüber hinaus erweiterte Full-HD-Auflösung, was zu einer feinen Pixeldichte von 392 ppi führt.
Nicht ganz so optimal fällt dagegen die Strahlkraft des Displays aus. Die reicht mit 380 cd/m2 nicht an das Niveau der OLED-Anzeigen von Samsungs Galaxy-S- und Galaxy-Note-Topmodellen heran, geht für die selbstleuchtende OLED-Technik aber noch in Ordnung.

Samsung geht fremd
Unter der schicken Hülle erwartet uns eine Überraschung, denn im Gegensatz zu den meisten aktuellen Smartphone-Modellen der Koreaner verrichtet im Galaxy A9 ein System-on-a-Chip (SoC) von Qualcomm seinen Dienst – und nicht einer der hauseigenen Exynos-Prozessoren. Hier kommt der Snapdragon SDM660 mit acht bis zu 2,2 GHz schnellen Kernen zum Einsatz.
Samsung stellt ihm 6 Gigabyte RAM zur Seite, und diese Kombination erledigt dann auch aufwendigste Multitasking-Jobs absolut verzögerungsfrei. Spendabel geben sich die Koreaner zudem in puncto Nutzerspeicher, denn hier stehen satte 109 GB zur freien Verfügung. Dazu gesellt sich eine komplette Connectivity-Ausstattung. So bietet das Samsung nicht nur einen Dual-SIM- und einen Wechselspeicherslot, sondern auch LTE Cat 9, schnelles ac-WLAN, NFC und Bluetooth 5.0.
Für Kontakt zur Außenwelt steht ein USB-C-Anschluss bereit, über den sich der Akku schnell aufladen lässt. Für Sicherheit im Alltag sorgt der flink reagierende Fingerprintsensor auf der Rückseite. Der ist zudem erfreulich schnell eingerichtet – es genügt, die Fingerkuppe einmal über den Sensor abzurollen. Alternativ lässt sich das Smartphone per Gesichtserkennung entriegeln.

Altes Android, top Benutzeroberfläche
Für den Nutzer hält Samsung wie gewohnt eine eigenständige Oberfläche parat. Die Version „Samsung Experience 9.0“ liegt über dem älteren Android 8.0, das als Betriebssystem dient. Man darf bei den Koreanern aber davon ausgehen, dass ein Update auf das aktuelle Android 9 zeitnah kommen wird. Der intuitiven Bedienung tut die ältere Variante jedenfalls keinen Abbruch. Man findet zielsicher die gewünschten Funktionen – und davon gibt es bei Samsung viele.
Das A9 bringt ein UKW-Radio mit, Microsoft-Apps ermöglichen das Bearbeiten von Office-Dokumenten und unter „Sicherer Ordner“ gibt es einen extra geschützten Bereich für Apps und Dateien. Auch Fans einer eigenständigen Optik kommen bei Samsung traditionell voll auf ihre Kosten.
So gibt es auch hier zahlreiche Möglichkeiten, dem Smartphone einen komplett eigenständigen Look zu verpassen und zudem das App-Raster der Startseite sowie des App-Menüs und damit die Anzahl und Größe der App-Icons anzupassen.

Starke Ausdauer inklusive
Mit dieser bis hierhin gelungenen Vorstellung geht das Galaxy A9 dann in den Labortest. Das Samsung kann dabei aus einem Energiespender mit üppigen 3800 mAh schöpfen und macht so eine richtig gute Figur bei den Laufzeitprüfungen. Im stromzehrenden Displaybetrieb erreicht das koreanische Smartphone starke 9:19 Stunden.
Auch der Funkpart präsentiert sich tadellos: Das Galaxy A9 erreicht im GSM- und UMTS-Einsatz zweimal die Verbalnote „sehr gut“, auch im LTE-Betrieb kann sich das „gut“ wahrlich sehen lassen. Schwächen offenbart das Samsung allerdings bei den Akustikmessungen. Speziell in Senderichtung gibt es bei der Verständlichkeit kleine Einbußen zu beklagen.
Trotz der kleinen Mankos bei der Akustik und der Kamera erreicht das Galaxy A9 (2018) satte 420 Punkte und liegt damit nur knapp hinter dem hauseigenen Flaggschiff Galaxy S9, das auf 422 Punkte kam. Mit dem Galaxy A9 hat Samsung also eine weitere spannende Alternative in der gehobenen Smartphone-Mittelklasse im Portfolio.