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HiFi-Kopfhörer und -Verstärker

Sony MDR-Z1R & TA-ZH1ES im Test

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Mit der Signature Series wagt Sony sich in High-End-Gefilde vor: Nur die besten Materialien sind für den Kopfhörer MDR-Z1R und den dazu passenden Kopfhörerverstärker TA-ZH1ES gut genug. Wir machen den Test.

Autor: Christian Möller • 15.3.2017 • ca. 2:45 Min

Kopfhörer MDR Z1R und Verstärker TA ZH1ES
Kopfhörer MDR Z1R und Verstärker TA ZH1ES.
© Sony

Auf der IFA 2016 in Berlin konnten wir bereits einen ersten Blick auf die neuen Sony-Geräte der Signature Serie werfen. Spontan fühlten wir uns an edle HiFi-Manufakturen erinnert, die man zunächst einmal so gar nicht mit einem japanischen Hersteller von Massenprodukten verbindet. Massenprodukte s...

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Pro

  • sehr flexible Anschlussmöglichkeiten für Eingangsquellen und Kopfhörer (Sony TA-ZH1ES, Verstärker)
  • clevere Bedienung per Menü (Sony TA-ZH1ES, Verstärker)
  • extrem ausgewogenes, warmes Klangbild mit exzellenter Feinzeichnung (Sony MDR-Z1R, Kopfhörer)
  • edle Materialien (Sony MDR-Z1R, Kopfhörer)
  • sehr leicht (Sony MDR-Z1R, Kopfhörer)

Contra

Fazit

AUDIO Klangurteil: 96 Punkte (Kopfhörer), 124 Punkte (Verstärker); Preis/Leistung: high-endig

  Hervorragend

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Auf der IFA 2016 in Berlin konnten wir bereits einen ersten Blick auf die neuen Sony-Geräte der Signature Serie werfen. Spontan fühlten wir uns an edle HiFi-Manufakturen erinnert, die man zunächst einmal so gar nicht mit einem japanischen Hersteller von Massenprodukten verbindet. Massenprodukte sind der Kopfhörer MDR-Z1R und der dazu passende Kopfhörerverstärker TA-ZH1ES wahrhaftig nicht. Den Aufwand, den Sony bei der Konstruktion und der Handfertigung dieser audiophilen Preziosen treibt, ist nur mit Leidenschaft pur zu erklären.​

Beginnen wir mit dem Kopfhörer. Titan und Leder, das sind die Materialien, mit denen man beim MDR-Z1R in direkten Kontakt kommt. Die Treiberkapseln sind von einem beschichteten Titangeflecht umgeben, das die eigentlichen Kapseln mit den darin enthaltenen satten 70 Mil​limeter durchmessenden dynamischen Treibern vor Unbill von außen schützt. Auch der Bügel besteht aus Titan, das sich selbst bei rüdem Umgang nicht dauerhaft verformt. Die Ohrpolster und der Bügel sind vollständig mit wunderbar weichem, aber gleichzeitig strapazierfä​higem Schafsleder bezogen, das exzellent verarbeitet ist. Die Nähte sind perfekt gesetzt.​

Obwohl der Hörer wuchtig und robust aussieht, er ist erstaunlich leicht: Deutlich unter 400 Gramm für einen solchen Boldien, das ist eine Seltenheit. Nicht zuletzt deswegen sitzt er ideal auf dem Kopf, fest, aber nicht zu fest, nichts drückt oder zwickt. Einmal richtig auf die Kopfgröße eingestellt, schließen die Ohrmuscheln tadellos ab und dämpfen Außengeräusche wirksam.​

Sony TA-ZH1ES
Es dürfte kaum einen Kopfhörer geben, den der TA-ZH1ES nicht versorgt (oben). Alles vorhanden. Analog oder digital, auch ein USB- Port steht bereit (unten).
© Sony

Als Membranmaterial setzt Sony ein Flüssigkristallpolymer ein, kombiniert mit einer ultraleichten Magnesiumkalotte. Ein 3 Meter langes, silberbeschichtetes Kupferkabel mit 3,5-mm-Klinkenstecker liegt in dem stabilen, ebenfalls mit Leder bezogenen Aufbewahrungskoffer, ein Adapter auf 6,3-mm-Klinke ist beigefügt. Sämtliche Stecker sind vergoldet. Die Anschlussstecker sind an den Kapseln verschraubt, das Kabel lässt sich also schnell austauschen. Sony hat mitgedacht und ein zweites, etwas kürzeres Kabel mit symmetrischem Viertelzoll- Klinkenstecker dazugepackt – passend zum Sony-Kopfhörerverstärker TAZH1ES, der einen entsprechenden symmetrischen Ausgang besitzt.​

Auch bei diesem Verstärker gehen die Japaner neue Wege. Der schwarze Kasten mach einen extrem stabilen Eindruck und bringt mit gut 4 Kilogramm ordentlich Gewicht auf die Waage. Auffallend sind das Display an der Oberseite und die nicht weniger als sechs Anschlussbuchsen an der Front. Da ist für jede​ Eventualität etwas dabei. Unsymmetrische Kopfhörer schließt man per 3,5- oder 6,3-mm-Klinkenbuchse an, symmetrische Modelle per XLR 4, den schon erwähnten Viertelzoll-Klinkenanschluss oder über zwei 3,5-mm-Klinkenstecker. Damit deckt der Verstärker so ziemlich alles ab, was auf dem Markt an Kopfhöreranschlüssen zu finden ist.​

MDR Z1R Anschlüsse
Die austauschbaren Kabel lassen sich in den Kapselbuchsen mit Überwurfmuttern sichern. Toll: Ab Werk liegt auch ein symmetrisches Kabel bei.
© Sony

Eingangsseitig sieht es ähnlich aus: Es gibt analoge Cinch-Eingänge, digital geht es optisch oder per Koaxialkabel hinein. Der Clou ist der USB-Port, über den man den PC/Mac anschließt. Der Amp verarbeitet alles, was ihm vor den Wandler kommt. PCM-Musik schluckt er mit bis zu 384 kHz in 24 Bit, auch DSD-Streams spielt er ab, sogar bis 22,4 MHz.​​

Hörtest

Und die klangliche Abstimmung der beiden Geräte ist Sony herausragend gut gelungen. Der Kopfhörer lieferte im Hörtest ein wunderbar ausbalanciertes, neutrales und tonal leicht warmes Klangbild mit einer moderaten Anhebung im Bass. Mit dem symmetrischen Kabel gewann der Klang dann noch an Präzision und Klarheit, besonders im Tiefbassbereich. Klassische Musik war ideal für die neue Sony-Kombi. Das „Magnificat“ des norwegischen Komponisten Kim André Arnesen in HiRes (2L/Naxos) sorgte für Gänsehaut bei den Anwesenden im Hörraum. Das Meisterwerk „Et Misericordia“ klang orchestral (Trondheim Solistene) und gesanglich (Mädchenchor des Trondheimer Nidarosdoms) fantastisch​.

Fazit

Sonys Vorstoß in die High-End-Liga mit der Signature-Kombi kann man als gelungen ansehen. Besonders der Kopfhörer hat es mir angetan. Die warme tonale Abstimmung mit der leichten Bassanhebung kommt sicher vielen Musikvorlieben entgegen, richtig zu Hause ist sie aber ganz sicher in der Klassik. Streicher, Bläser, Chor und Solostimmen gibt der MDR-Z1R mit traumhafter Präzision und wunderbar weiter Bühne wieder. Top!​

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