
- Sony Xperia Ion im Test
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- Wertung
Dem Trend zum Displaywachstum kann sich auch Sony nicht verschließen. Das belegt das Xperia Ion, das als High-End-Modell das Smartphone-Angebot der Japaner oberhalb des Xperia S ausbaut. Mit 4,6 statt 4,3 Zoll in der Diagonale fällt der Touchscreen deutlich größer aus, so...
Dem Trend zum Displaywachstum kann sich auch Sony nicht verschließen. Das belegt das Xperia Ion, das als High-End-Modell das Smartphone-Angebot der Japaner oberhalb des Xperia S ausbaut. Mit 4,6 statt 4,3 Zoll in der Diagonale fällt der Touchscreen deutlich größer aus, sonst hat das für immer noch günstige 549 Euro angebotene Ion viele Gemeinsamkeiten mit seinem Schwestermodell.
Ausstattung: Flexibler Speicher
Beide Smartphones basieren auf dem gleichen Zweikern-Prozessor von Qualcomm. Der Snapdragon MSM6260 mit 1,5-Gigahertz-Taktfrequenz sorgt unterstützt von großzügigen 1 GB RAM für ordentliche Rechenleistung und damit ruckelfrei zu öffnende Menüs und Apps. Dabei holt Android 4.04 beim Ion noch mehr aus der Hardware als die Version 2.3 beim Xperia S, was sich etwa in der Browser-Performance niederschlägt und für noch etwas flüssigere Bedienung sorgt.
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Voll im Sinne der Praxis ist auch die Entscheidung, beim Datenspeicher mit knapp 11 Gigabyte gegenüber den 26 Gigabyte beim S etwas zurückzustecken und dafür einen Micro-SD-Card-Slot für preiswerte Erweiterung zu integrieren. Bei etwa 20 Euro für eine 32-GB-Karte kann jeder selbst entscheiden, wieviel Musik, Videos und Bilder er auf dem Ion parat haben will.
Display: Im Sonnenlicht gut ablesbar
Inhalte setzt das neue Xperia jedenfalls bestens in Szene. Dazu trägt natürlich das mit 4,6 Zoll sehr große, aber auch brillante Display bei, das mit 1280 x 720 Pixeln in derselben Klasse arbeitet wie die vielgerühmten, aber deutlich kleineren Anzeigen der letzten iPhone-Generationen.
Für komplexe Webseiten stimmt die Basis ebenso wie für HD-Video-Material. Dabei macht die hochauflösende, aber im besten Sinne neutrale Darstellung nicht nur unter Idealbedingungen Spaß: Im hellen Sonnenlicht sorgen knapp 500 cd/m² für immer noch gute Ablesbarkeit; das ist leider nicht immer selbstverständlich.
Bilder gibt das Ion auch über eine Micro-HDMI-Buchse an Fernseher oder moderne Beamer aus, bei Bedarf sogar über eine für knapp 50 Euro angebotene Docking Station.

Handhabung: Mehr drin, nur wenig mehr dran
Dass sich das größere Display auch in Abmessungen und Gewicht niederschlägt, ist unvermeidbar. Doch sieben Gramm mehr auf der Waage und ein vier Millimeter breiteres Gehäuse gegenüber dem Xperia S sind angesichts der leichteren Ablesbarkeit und der höheren Trefferquote von Navigationselementen ein mehr als verträglicher Kompromiss.
Zumal sich an der Dicke des gut verarbeiteten und mit kratzfester Displayverglasung ausgestatteten Xperia Ion gegenüber dem kleineren Schwestermodell nichts geändert hat: Sanft abgerundete elf Millimeter sind auch in leichten Sakkos unauffällig tragbar. Außerhalb derselben präsentiert sich das Xperia Ion mit eigenständiger, eleganter Gestaltung, die sich weder vor kundigen Augen noch vor Geschmacksmusterklagen verstecken muss.
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Software-Ausstattung: Nützliche Ergänzungen
In Sachen Ausstattung hat Sony dem sowieso schon umfangreichen Android neben diversen Multimedia-Spezialitäten etwa mit Timescape einen Hub für Facebook- und Twitternews sowie mit Wisepilot ein Navigationsprogramm beigefügt. Das sind Applikationen, die den Nutzen eines Smartphones deutlich erhöhen. Nur für Businessuser dürfte relevant sein, dass die Mobisystems Office Suite 6 in der mitgelieferten Version Office-Dokumente nur lesen kann, für die Bearbeitung ist ein kostenpflichtiges Update fällig.
Kamera
Mit seiner 12-Megapixel-Kamera zeigt das Sony Xperia Ion den meisten Oberklasse-Smartphones in Sachen nomineller Auflösung die Rücklichter, wobei nur wenige Monitore den hiermit möglichen Detailreichtum wiedergeben können. Beim Fotodruck reichen die gebotenen 3000 x 4000 Pixel für Bildgrößen bis etwa 30 x 40 Zentimeter. Doch dafür braucht das Ion sehr gute Lichtbedingungen. Fehlen diese, so geraten die Bilder mutmaßlich durch den für die Auflösung zu kleinen Lichtsensor verrauscht. Das betrifft auch Aufnahmen im Dunkeln, die nur durch das einfache LED-Fotolicht erhellt werden. Entsprechende Testaufnahmen finden Sie in der Galerie oben. Irritierend war im Dunkeln auch, dass das simulierte Verschlussgeräusch verzögert gegenüber der Aufnahme zu vernehmen war - da war das Display längst wieder dunkel.
Labormessungen: Durchwachsene Ausdauer
Etwas überraschend sind die im Labor gemessenen Ausdauerwerte. Denn obwohl die Japaner dem Ion zum größeren Display auch einen gegenüber dem S von 1715auf 1900 mAh gewachsenen, fest verbauten Akku mitgegeben haben, sinkt die Ausdauer leicht auf nur noch befriedigende vier Stunden im den typischen Betrieb simulierenden Aufgabenzyklus - das ist mager.
Keinen Grund zur Beanstandung bietet die unter allen Bedingungen gute Akustik. Die Funkeigenschaften sind im GSM-Netz gut, im UMTS-Netz erreichen sie kein ganz so hohes Niveau, können aber das Schwestermodell S übertreffen.
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Fazit: Schicke Alternative
Mit der Kombination aus per Karte erweiterbarem, großzügigem Speicher, leistungsfähigem Prozessor und der auf Android 4 aufbauenden, guten Softwareausstattung bietet das mit 549 Euro gar nicht so teure Sony Xperia Ion eine schicke Alternative zu den Großdisplay-Smartphones wie dem Samsung Galaxy S3 oder dem HTC One X.