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Testbericht

Sony Xperia Z3+ im Test

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Beim Xperia Z3+ hat Sony im Vergleich zum Vorgänger überall ein bisschen optimiert. Im Test muss das neue Sony-Flaggschiff, ob das reicht?

Autor: Andreas Seeger • 7.7.2015 • ca. 4:00 Min

Sony Xperia Z3+ schwarz und weiß
Sony Xperia Z3+ schwarz und weiß
© Sony
Inhalt
  1. Sony Xperia Z3+ im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Mit dem Xperia Z3+ bringt Sony knapp ein Jahr nach dem Start des Z3 eine überarbeitete Version, die im Test mehr Verbesserungen zeigt, als der kleine Namenszusatz "+" vermuten lässt. Nicht ohne Grund verkauft Sony dieses Modell im Heimatmarkt Japan als Xperia Z4.DesignWenn man das Plus-Modell aus ...

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Pro

  • USB-OTG-Kabel im Lieferumfang
  • wasserdicht nach IP68
  • sehr gute Ausdauer
  • separate Kamerataste

Contra

  • Schwächen im UMTS-Betrieb
  • Kamera bietet keine Top-Qualität

Fazit

connect-Testurteil: gut (379 von 500 Punkten)

75,8%

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Mit dem Xperia Z3+ bringt Sony knapp ein Jahr nach dem Start des Z3 eine überarbeitete Version, die im Test mehr Verbesserungen zeigt, als der kleine Namenszusatz "+" vermuten lässt. Nicht ohne Grund verkauft Sony dieses Modell im Heimatmarkt Japan als Xperia Z4.

Design

Wenn man das Plus-Modell aus der Schachtel nimmt und neben den Vorgänger legt, nimmt man zunächst keinen Unterschied wahr. Dass das Gehäuse noch schmaler geworden ist (6,9 statt 7,3 Millimeter) erkennt man selbst dann kaum, wenn man ganz nah herangeht und frontal auf den Rahmen schaut; auch der Gewichtsunterschied von 7 Gramm (145 statt 152 Gramm) liegt unter der Wahrnehmungsgrenze.

Auf den zweiten Blick hingegen werden viele Details sichtbar, die Sony verändert hat. Auf der Front sind die beiden Schlitze für die Stereo- Lautsprecher länger und schmaler geworden, an den Rändern ist die Oberfläche des Metallrahmens nicht mehr leicht angeraut, sondern glatt und glänzend. Aber vor allem wird sie nicht mehr von so vielen Abdeckklappen unterbrochen.

Gehäuse

Denn obwohl das Xperia Z3+ weiterhin wasser- und staubfest nach IP68 ist - in der Topliga bieten das weder Apple noch Samsung oder ein anderer Hersteller -, liegt der USB-Anschluss frei, weil Sony die Buchse intern abdichtet. Damit bleibt dem User das fummelige Öffnen der Abdeckklappe beim Nachladen erspart.

Eine weitere mit dem USB-Anschluss verbundene Besonderheit liegt in der Verpackung: Ein USB-OTG-Kabel, über das man USB-Sticks und -Festplatten schnell mit dem Smartphone verbinden kann. Eine Herstellerbeigabe, die man nicht oft findet.

Die magnetischen Ladepins auf der rechten Seite lässt Sony beim Z3+ einfach weg - eine Entscheidung, die wohl niemand bedauern wird. Infolge dieser Änderungen wird der Rahmen kaum noch von Öffnungen unterbrochen, was das ohnehin minimalistische Design noch minimalistischer macht.

In den glatten Rahmen ist nur noch ein einziger Deckel eingearbeitet, der so winzig ist, dass man sich unwillkürlich fragt, wie hier Nano-SIM und Micro- SD hineinpassen sollen. Der Trick: Die dahinterliegende Schiene für die SIM-Karte wurde verlängert und um eine Einfassung für die Micro-SD erweitert. Nachteil: Beim Wechsel der Speicherkarte muss man auch die SIM entfernen, und das führt bei Sony zu einem automatischen Neustart des Telefons.

Display

Beim Display, ohnehin schon eines der hellsten weit und breit, hat Sony den Regler noch mal hochgedreht: Eine Leuchtstärke von 605 Candela gehört zum Besten, was jemals im connect-Labor gemessen wurde. Wer auch bei direkter Sonne mit seinem Phone arbeiten will, ist mit dem Z3+ also gut beraten.

Prozessor

Auch der neue Prozessor beeindruckt: Der Arbeitsspeicher ist unverändert 3 Gigabyte groß, jetzt aber auf einem neuen Chipsatz verlötet - dem Qualcomm- Spitzenmodell Snapdragon 810. Mit 64-Bit-Architektur und acht Kernen, die in zwei Clustern mit unterschiedlichen Leistungsniveaus angeordnet sind, ist er momentan das Nonplusultra im Smartphone-Universum.

Sony Xperia Z3+
Das 5,2 Zoll große Display ist extrem leuchtstark. Für die Kameragibt es eine separate Auslösetaste. Die Qualität der Fotos kann allerdings nicht ganz mit den Flaggschiffen von Apple, Samsung und HTC mithalten.
© Sony

Man muss allerdings dazu sagen, dass diese geballte Power im Alltag keinen großen Temposchub bringt. Im Direktvergleich mit dem Vorgänger Xperia Z3 (mit Update auf Android 5.0.2) haben wir nur nach längerem Betrieb oder beim Starten eines grafikintensiven Spiels minimale Differenzen bemerkt.

Kamera

Auch bei der Kamera gibt es kaum Unterschiede, wenn man von der Frontkamera absieht, die Sony mit einem neuen 5-Megapixel- Sensor und Weitwinkel-Brennweite deutlich aufwertet. Sonst bleibt die Hardware unangetastet: Eine separate Kamerataste, einen Sensor mit 20,7 Megapixeln und eine Weitwinkel- Brennweite von 25 Millimetern kennt man bereits vom Xperia Z3. Einzig den Automatikmodus, in dem die Auflösung auf 8 Megapixel reduziert wird, hat Sony etwas optimiert.

Im Test fand das Z3+ unter schwierigen Lichtbedingungen meistens die bessere Balance zwischen Belichtungszeit und ISOWert. Aber dieser kleine Schritt nach vorn ändert nichts an den Ergebnissen unseres Kameravergleichs: Die Fotoqualität des Xperia Z3 kann nicht ganz mit den Flaggschiffen der Konkurrenz mithalten, sie liegt hinter dem Galaxy S6 (Kameratest), dem iPhone 6 (Kameratest), dem HTC One M9 (Kameratest) und dem Huawei P8 (Kameratest). Auch das Z3+ muss sich trotz überarbeiteter Software- Automatik hinten einreihen.

Software

Bei der übrigen Software gibt es keine Überraschungen, sondern bewährte Sony-Qualität. Das Android-System ist auf einem aktuellen Stand (Version 5.0.2) und angereichert mit vielen Extras, unter anderem einem Office-Paket und Apps für die Anbindung an Sonys Playstation- und Filmdienste. Besonders hervorzuheben sind die exzellenten Klangeigenschaften.

Sony Xperia Z3+ Klangqualität
Sonys Videodienst ist nicht teurer als der Play Store, bietet aber Filme, die man bei Google (noch) nicht findet.Sonys Videodienst ist nicht teurer als der Play Store, bietet aber Filme, die man bei Google (noch) nicht findet (links). Gemacht für Musikfreunde: So viele Audio-Einstellungen wie das Sony Z3+ bieten nicht viele Smartphones (rechts).
© Sony

Diese wurden nicht nur im Labortest deutlich, sondern auch anhand der Unterstützung von Dateiformaten und Übertragungsstandards, die Sonys musikalische Kenntnisse als Walkman-Erfinder demonstrieren: Die Software DSEE HX verbessert die Wiedergabetreue von MP3- oder AAC-Dateien, die Klangqualität beim Musikhören über Bluetooth wird mit dem LDAC-Codec aufgewertet und die Klinkenbuchse unterstützt Headsets mit aktiver Geräuschunterdrückung. Audiophile Nutzer machen mit dem neuen Sony- Flaggschiff also nichts verkehrt.

Labormessungen

Aus dem Testlabor kommt eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die gute: Obwohl Sony die Akkukapazität reduziert hat (2900 statt 3100 mAh), hält das Z3+ im genormten connect-Nutzungsmix fast eine Stunde länger durch (7:31 statt 6:46 Stunden) als das Xperia Z3 (Test).

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Das ist kein herausragender, aber doch ein sehr guter Wert, durch den Tag schafft man es damit locker.

Die schlechte Nachricht kommt aus der Hochfrequenzkammer: Während das Xperia Z3 in sämtlichen Netzen mit guten bis herausragenden Funkeigenschaften glänzt, zeigt die Leistungskurve des Nachfolgers im UMTSNetz in den Keller. Wer einen LTE-Tarif hat, muss sich keine Sorgen machen, für alle anderen sind 18 von 30 Punkten durchaus ein Argument, um noch mal über den Kauf nachzudenken.

Fazit

In der Summe entpuppt sich das Xperia Z3+ als gelungene Weiterentwicklung, die es noch knapp in die Top Ten der Bestenliste schafft. Seine Funkeigenschaften verhindern eine bessere Platzierung.

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