Sony Xperia Z Ultra im Test
Mehr zum Thema: SonyUltragroß, ultraflach, ultraschnell: Das Sony Xperia Z Ultra zeigt im Test in jeder Hinsicht Größe. Da braucht man XXL-Hosentaschen.

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Wahnwitzige 6,4 Zoll misst die Anzeige des Sony Xperia Z Ultra, neudeutsch nennt man solche Apparate Phablets. In Wahrheit ist das Teil aber ein zu groß geratenes Smartphone, das man auch als Tablet einsetzen kann. Oder ist es doch eher ein zu klein geratenes Tablet, mit dem sich telefonieren läss...
Wahnwitzige 6,4 Zoll misst die Anzeige des Sony Xperia Z Ultra, neudeutsch nennt man solche Apparate Phablets. In Wahrheit ist das Teil aber ein zu groß geratenes Smartphone, das man auch als Tablet einsetzen kann. Oder ist es doch eher ein zu klein geratenes Tablet, mit dem sich telefonieren lässt? Die Definition spielt am Ende keine Rolle, denn Fakt ist: Der Ultra-Bildschirm ist gewaltig und gibt dem mobilen Internet eine neue Dimension.
Für die allermeisten User dürfte das Z Ultra aber drei Nummern zu groß sein. Es passt nur in riesige Hosentaschen und ist ganz schön unhandlich. Mit einer Hand bedienen? Keine Chance!
Handhabung: Pendler freuen sich
Wie man das Z Ultra am besten transportiert, haben wir auch nach drei Wochen Testzeit nicht herausgefunden. Ohne Aktentasche oder Rucksack wird's aber kaum gehen. K.o.-Kriterien sind das freilich keine, denn: Wem das Display seines Smartphones nicht groß genug sein kann, für den ist das Xperia Z Ultra ein Traum.
Für Pendler beispielsweise, die täglich längere Zeit Zug, Bus oder Bahn fahren und auf ihrem Smartphone lesen oder Videos schauen. Oder für die absoluten Medienjunkies, die ständig Youtube und Co. auf dem Screen haben. Oder aber auch für sehr geschäftstüchtige Menschen, die unterwegs noch schnell eine Präsentation oder Kalkulation vorbereiten möchten. Was man dafür eben in Kauf nehmen muss, ist die unhandliche Form.
Display: Erlebnis der Superlative
Dafür bekommt man dann aber auch ein Smartphone-Erlebnis der Superlative. Der Bildschirm löst Inhalte mit 1080 x 1920 Pixeln auf, also in Full HD, und erreicht eine Pixeldichte von 344 ppi. Fotos und Videos und Texte werden scharf und kontrastreich dargestellt. Einzelne Bildpunkte lassen sich mit bloßem Auge keine sehen. Zudem ist der Bildschirm mit 466 cd/m2 sehr hell, sodass man mit dem Sony Xperia Z Ultra auch an hellen Sonnentagen im Freien vergleichsweise gut arbeiten kann.
Der Touchscreen reagiert auf Eingaben prompt und erkennt diese stets zuverlässig.Sony setzt auf einen hochsensiblen Screen, der sich sogar per Bleistift oder Kugelschreiber bedienen lässt. Im Test hat das super funktioniert, wobei es bei Eingaben mit dem Kugelschreiber hin und wieder zu Fehlinterpretationen kam. Per Bleistift lief aber alles wie am Schnürchen.
Die notwendige Software für Skizzen und Freihandeingaben hat Sony ab Werk installiert. Um hingegen Word-, Excel- oder Powerpoint-Dokumente bearbeiten zu können, muss man sich erst eine Office-Suite im Google Play Store kaufen. Was wir ein bisschen schade finden, weil es naheliegt, dass der User mit einem so großen Gerät mal Hand an einen Text, eine Tabelle oder eine Präsentation legen möchte.

Speicher: Apps auslagern geht nicht
Wer diese oder andere Apps auf eine externe Speicherkarte verschieben möchte, um den internen Speicher möglichst freizuhalten, wird enttäuscht. Ein Slot für eine Micro-SD-Card ist zwar vorhanden, Apps lassen sich aber nicht auf diese auslagern.
Für ein Medien-Smartphone, wie es das Z Ultra zweifelsohne ist, ist der verfügbare Speicher mit knapp 9 Gigabyte für unseren Geschmack zu klein - eine Speicherkarte für Filme und Musik wird somit Pflicht.
Performance: In Bestform
Auf Top-Niveau liegen Performance und Rechenleistung. Sony hat sich den neuesten und stärksten Qualcomm-Prozessor herausgesucht, den Snapdragon 800, der mit vier Kernen je 2,2 GHz taktet, und hat diesen offensichtlich perfekt auf alle Komponenten abgestimmt. Für die Beschreibung der Bediengeschwindigkeit fällt uns nur ein Begriff ein: butterweich.
Glücklicherweise ist das Gehäuse des Sony-Riesen das genaue Gegenteil: bockelhart. Es ist dank IP55- und IP58-Zertifizierung staub- und wasserdicht und trotz seiner Größe äußerst robust.
Das mit dem Xperia Z eingeführte Design gibt auch beim Z Ultra den Ton an. Front- und Rückseite bestehen aus Glas, der Rahmen aus stabilem Metall. Verarbeitung und Haptik sind hochwertig, doch die harten Kanten machen es etwas sperrig.

Labormessungen: Telefonieren klappt super
Die Ironie an der Sache ist, dass der Smartphone-Tablet-Grenzgänger Xperia Z Ultra hervorragende Telefonie-Eigenschaften hat. Es gibt kein Smartphone - egal wie groß oder klein -, das im connect-Messlabor bessere Funkeigenschaften vorgewiesen hat. Volle Punktzahl (30 von 30) in den GSM-Netzen, fast volle Punktzahl (28 von 30) in den UMTS-Netzen. Nur zum Vergleich: Das hochgelobte Samsung Galaxy S4 kommt bei GSM auf 22 und bei UMTS bloß auf 20 Punkte, HTC One und iPhone 5 schneiden sogar noch schlechter ab.
Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil des großen Gehäuses: Für die Antennen bietet es genug Platz. Für einen großen Akku übrigens auch, und so ist die Laufzeit des Z Ultra mit über acht Stunden im Mischbetrieb hervorragend. Weniger gut ist wiederum die Kamera auf der Rückseite. Bei günstigen Lichtverhältnissen schießt die 8-Megapixel-Knipse gute Fotos, doch sobald es etwas dunkel wird, macht sich das Fehlen von Zusatz-LEDs als Blitzersatz deutlich bemerkbar - das Bildrauschen nimmt zu.
Fazit: Ein sehr gutes Gerät
Wer ein Phone mit riesigem Display braucht und die etwas unhandliche Form des Geräts in Kauf nimmt, bekommt mit dem Sony Xperia Z Ultra ein starkes Riesen-Smartphone.
Es bietet einen tollen Bildschirm mit exzellenter Darstellung, Top-Performance und hohe Rechenleistung, hervorragende Telefonie-Eigenschaften, lange Akkulaufzeiten sowie ein elegantes und gleichzeitig robustes, staub- und wasserdichtes Äußeres. Der etwas knappe interne Speicher kann je nach Nutzungsverhalten ein Manko sein, die schwächelnde Kamera ist es definitiv.