Tedee Go 2 im Test: Smart Lock im Mini-Format

Smart-Home-Technik wirkt am überzeugendsten, wenn sie unauffällig im Hintergrund bleibt. Wer möchte schon einen klobigen Kasten an der Haustür, der sofort ins Auge sticht? Die Hersteller von Smart Locks haben dies erkannt und feilen fleißig an immer kompakteren und unauffälligeren Türöffnern.

Das polnische Unternehmen Tedee gehört zu den Vorreitern dieser Entwicklung. Unser Testkandidat, das Tedee Go 2, repräsentiert bereits die zweite Generation seiner Produktlinie. Äußerlich unterscheidet es sich auf den ersten Blick nicht vom Vorgänger und bleibt dem Konzept der Miniaturisierung treu. Mit gerade einmal 5,8 cm Durchmesser und 6,5 cm Tiefe tarnt sich das Smart Lock als nahezu normaler Türknauf. Noch besser: Das Smart Lock ist in den Farbvarianten Silber und Schwarz erhältlich und lässt sich so optisch passend zur Haustür wählen.

Der Preis ist ebenfalls attraktiv. Ab 120 Euro können Sie bei Online-Händlern zuschlagen. Im Vergleich dazu kostet das Nuki Smart Lock Pro der neuesten Generation mit ebenfalls kompakten Abmessungen deutlich mehr. Hier sind es rund 270 Euro. Doch es gibt auch Gründe für den Preisunterschied.

Welche Unterschiede zwischen Nuki und Tedee zeigt der Test?

Im Test zeigt sich jedoch, woher der unterschiedliche Preis rührt. Bei der Montage nehmen sich beide Modelle nicht viel. Ragt Ihr Schließzylinder mehr als 3 mm aus der Tür, schrauben Sie das Smart Lock direkt am Zylinder fest. Bei kürzerem Überstand kommt die zweite mitgelieferte Montageplatte zum Einsatz, die Sie an der Tür festkleben.

Die Konfiguration offenbart jedoch, warum Nuki nicht grundlos Marktführer ist und warum es sinnvoll sein kann, mehr Geld auszugeben. Die Tedee-App präsentiert sich zwar übersichtlich, doch stolpern Sie gelegentlich über nicht übersetzte englische Begriffe. Hin und wieder mussten wir die Anwendung auch neu starten, weil sie sich an Stellen festgefahren hatte.

Bei der Technik zeigen sich ebenso Unterschiede. Das Tedee Go 2 setzt auf drei CR123-Batterien, die laut Hersteller bis zu acht Monate durchhalten sollen. Nuki hingegen verbaut einen wiederaufladbaren Akku – umweltfreundlicher, aber auch teurer in der Herstellung. Da das Tedee-Lock auf WLAN verzichtet, benötigen Sie für den Fernzugriff außerdem die optionale Bridge für rund 80 Euro – ein Extraposten, den Sie einkalkulieren sollten.

Warum überzeugt das Tedee Go 2 im Alltag trotzdem?

Deutlich fällt der Unterschied auch beim Motor auf. Während das Nuki Pro Ihre Haustür bei höchster Geschwindigkeitseinstellung in flotten 0,5 Sekunden aufsperrt, braucht das Tedee 2,2 Sekunden zum Entriegeln mit einer Umdrehung und liegt damit im Mittelfeld bei Smart Locks.

Wo sich das Tedee Go 2 jedoch profilieren kann: Es reagiert prompt auf Befehle, wo sich andere Bedenksekunden erlauben – egal ob Sie auf den Knopf am Gerät drücken oder das Smartphone von zu Hause oder unterwegs nutzen. Allerdings hätten wir uns einen etwas leiseren Motor gewünscht.

In Sachen Funktionsumfang spielt das Tedee Go 2 in der oberen Liga mit. Mit Auto-Unlock entriegelt sich Ihre Tür automatisch, sobald Sie sich mit dem Smartphone nähern. Genauso verriegelt sich die Tür auf Wunsch selbständig. Darüber hinaus können Sie Gästen zeitlich begrenzten Zutritt gewähren – exakt eingegrenzt nach Datum, Wochentag und Uhrzeit. Einzig das Ver- oder Entriegeln zu bestimmten Zeiten haben wir vermisst.

Auch beim Zubehör müssen Sie auf kaum etwas verzichten. Ein optionaler Türkontakt ermöglicht es, dass sich die Tür nach dem Zuziehen automatisch verriegelt. Wer vom Smartphone unabhängiger sein möchte, kann auf Keypads mit PIN-Code oder Fingerabdruck-Erkennung zurückgreifen.

Fazit: Für wen lohnt sich das Tedee Go 2?

Suchen Sie ein unauffälliges und preiswertes Smart Lock, sollten Sie das Tedee Go 2 definitiv in Betracht ziehen. Es schmiegt sich dezent an Ihre Tür, reagiert zuverlässig auf Kommandos und bringt alle wichtigen Funktionen mit.

Wer Wert auf eine einfache Installation und ein schlichtes, modernes Design legt, für den ist das Tedee Go 2 die richtige Lösung. Auch die Erweiterbarkeit durch Zubehör ist überzeugend. Einzig der deutlich hörbare Motor und die gelegentlich englischsprachige App schmälern das Gesamtpaket etwas.