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Wärmebildkamera

Thermal Master P3 im Test: Wärmebildkamera fürs Smartphone

Der USB-C-Aufsatz von Thermal Master macht Ihr Smartphone zur Wärmebildkamera. Im Test zeigt sich, ob die P3 den Praxisanforderungen gerecht wird

Autor: Matthias Metzler • 28.11.2025 • ca. 3:35 Min

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Thermal MasterP3
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Kompaktes Messgerät: Die P3 wird einfach per USB-C angeschlossen und macht aus jedem Smartphone eine präzise Wärmebildkamera.
© Matthias Metzler

Die Wärmebildkamera Thermal Master P3 arbeitet mit einem Vox-Sensor (Vanadium-Oxid-Mikrobolometer), der nativ 256×192 Pixel bei 12 μm Pixelgröße liefert. Durch die hauseigene X³IR-Technologie rechnet das Gerät die Auflösung auf 512×384 Pixel hoch. Welche technischen Neuerungen bietet die Th...

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Pro

  • Hohe Bildauflösung von 512×384 Pixeln für detaillierte Wärmebilder
  • Sehr empfindlich bei der Erfassung kleinster Temperaturunterschiede
  • Makrofokus ermöglicht Scharfstellung ab 8 mm bis 80 m Entfernung
  • Misst Temperaturen von -20 °C bis 600 °C präzise
  • Ultraleicht (27 g) und stromsparend – schont den Smartphone-Akku
  • Deutschsprachige App mit vielen Farbdarstellungen und Bildüberlagerung

Contra

  • Scharfstellen per Hand erfordert bei längeren Messungen Geduld und Geschick
  • Hochauflösender Modus bremst das Live-Bild etwas aus
  • Nicht wasserdicht – bei Nässe ist Vorsicht geboten
  • App heißt "Temp Master" statt "Thermal Master" – Verwechslungsgefahr

Fazit

Die Thermal Master P3 ist ein echter Gewinn für alle, die Platinen auf Herz und Nieren prüfen wollen. Mit dieser Wärmebildkamera erkennen Sie, welche Bauteile überhitzen und wo sich möglicherweise ein Defekt verbirgt. Auch ambitionierte Tüftler werden an der Kamera ihre Freude haben.

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Die Wärmebildkamera Thermal Master P3 arbeitet mit einem Vox-Sensor (Vanadium-Oxid-Mikrobolometer), der nativ 256×192 Pixel bei 12 μm Pixelgröße liefert. Durch die hauseigene X³IR-Technologie rechnet das Gerät die Auflösung auf 512×384 Pixel hoch.

Welche technischen Neuerungen bietet die Thermal Master P3?

Bei der thermischen Empfindlichkeit liegt die P3 mit weniger als 35 mK bei 25 °C vor der P2 (Test hier), die laut Hersteller mit ≤ 40 mK spezifiziert ist. Das Highlight der P3 ist aber definitiv die manuelle Fokussierung inklusive Makromodus – damit klappt die Scharfstellung von 8 Millimetern bis zu 80 Metern Entfernung!

Laut Thermal Master kann man Temperaturen zwischen -20 °C und 600 °C messen, wobei die Genauigkeit bei ±2 °C oder ±2 Prozent liegt. Das Aluminiumgehäuse der P3 bringt gerade mal 27 Gramm auf die Waage und misst kompakte 59×27×17,2 Millimeter. Mit konstanten 25 Hz läuft das Livebild flüssige und ohne spürbare Verzögerung.

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Der Lieferumfang der P3-Kamera (Mitte) umfasst eine kleine Transporttasche, ein 50 cm langes USB-C-Verlängerungskabel, eine Bedienungsanleitung und einen Lightning-Adapter für ältere iPhones.
© Matthias Metzler

Der um 2 Millimeter verlängerte USB-C-Anschluss der P3 funktioniert mit Smartphones ab Android 7.0 und iPhones 8 bis 16, wobei für ältere Apple-Geräte ein Lightning-Adapter beiliegt.

Der Energiehunger der kleinen Kamera bleibt mit 0,32 Watt zum Glück überschaubar – Ihr Smartphone-Akku bekommt also kaum etwas von der Wärmebildkamera mit.​​

Eignet sich die P3 für Elektronik-Diagnosen?

In unserem Praxistest hat sich die manuelle Fokussierung als Fluch und Segen zugleich erwiesen. Bei Leiterplattenreparaturen liefert die P3 hervorragende Ergebnisse und lässt die P2 bei der Fokussierbarkeit klar hinter sich: defekte Komponenten werden selbst bei minimalen Fehlfunktionen sichtbar. Mit einem Sichtfeld von 40×30,2 Grad bekommen Sie bei typischem Arbeitsabstand von 15 Zentimetern eine komplette ATX-Hauptplatine aufs Bild.​

Der 15-fache Digitalzoom bringt einzelne SMD-Bauteile nah ran, ohne dass Sie physisch näher heranrücken müssen. Die Zoom-Funktion funktioniert gut, stößt allerdings bei extremen Nahaufnahmen an ihre Grenzen – die Software-Hochskalierung zeigt dann Schwächen.

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Praktisch für PCB-Diagnose: Das Wärmebild zeigt heiße Komponenten, während das optische Bild (rechts unten) bei der Orientierung hilft.
© Matthias Metzler

Praktisch auch die Dual-Light-Fusion: Diese Funktion kombiniert das thermische Infrarotbild mit dem optischen Bild der Smartphone-Kamera, um räumliche Zuordnung von Hotspots zu erleichtern.

Problematisch wird es nur, wenn der USB-Anschluss zu weit von der Hauptkamera des Smartphones oder Tablets entfernt ist – dann sind das Wärmebild der P3 und das Live-Bild der Handy-Kamera zu weit versetzt. In solchen Fällen kommt das mitgelieferte USB-Verlängerungskabel zum Einsatz, das Abhilfe schaffen kann und zudem mehr Flexibilität beim Aufnehmen ermöglicht.

Insgesamt erfordert die Kombination aus manueller Fokussierung, Halten des Smartphones bzw. der per Kabel verlängerten Kamera und gleichzeitiger Einstellung in der App viel Fingerspitzengefühl und Koordination. Das kann das alles bei längeren Wärmebildinspektionen durchaus herausfordernd werden.

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Die App bietet zwölf verschiedene Farbpaletten. Hier im Vergleich: Gleiches Motiv, unterschiedliche Visualisierung der Wärmeverteilung.
© Matthias Metzler

Wie bewährt sich die Temp-Master-App in der Praxis?

Die kostenlose Temp-Master-App steuert alle Kamerafunktionen und stellt zwölf Farbpaletten zur Visualisierung bereit. Mit der Isotherm-Funktion heben Sie definierte Temperaturbereiche farblich hervor – beim Aufspüren von Grenzwertüberschreitungen sparen Sie damit Zeit. Die Bedienung der App ist intuitiv gestaltet und besitzt eine deutschsprachige Oberfläche.

Die App bietet 2D- und 3D-Bearbeitungsfunktionen für professionelle Berichte direkt am Smartphone. Der X³-Modus rechnet die Auflösung auf 512×384 Pixel hoch, wodurch kleinere Bauteile und feinere Temperaturunterschiede deutlich besser erkennbar werden. Allerdings verursacht er leichte Verzögerungen im Live-Bild – für präzise Detailaufnahmen lohnt sich die Aktivierung dennoch.

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Temperaturmessung in der Praxis: Das Wärmebild zeigt 85,8 °C im Topf, 32,2 °C am Topfrand und 22,8 °C Raumtemperatur – präzise und gut ablesbar.
© Matthias Metzler

Bevor Sie die Smartphone-App zur P3 installieren, sollten Sie allerdings genau hinsehen, denn die App nennt sich Temp Master und nicht Thermal Master. Aufgrund anderer, ähnlich klingender Apps kann es hier leicht zu Verwechslungen kommen.

Für welche Einsatzbereiche eignet sich die P3 noch?

Bei Gebäudediagnosen zeigen sich Wärmebrücken deutlich erkennbar – die hohe Auflösung der P3 ermöglicht präzise Lokalisierung. Inspektionen an Heizungs- und Klimasystemen profitieren von der guten Auflösung zur Identifikation von Temperaturproblemen. Elektrische Installationen lassen sich zuverlässig auf Überhitzungen prüfen. Der breite Temperaturbereich bis zu 600 °C macht die Kamera auch für schnelle Inspektionen an Produktionsanlagen interessant.​

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Thermal MasterP3
Zusätzliche Infos
Getestet durch die Redaktion PCgo + PC Magazin.
November 2025 Zum Produkt

Fazit: Lohnt sich die Thermal Master P3?

Die Thermal Master P3 ist ein echter Gewinn für alle, die Platinen auf Herz und Nieren prüfen wollen. Mit dieser Wärmebildkamera erkennen Sie, welche Bauteile überhitzen und wo sich möglicherweise ein Defekt verbirgt. Auch ambitionierte Tüftler werden an der Kamera ihre Freude haben.

Falls Sie jedoch ständig zwischen verschiedenen Messobjekten wechseln müssen, könnten Sie sich an der rein manuellen Fokussierung stören, denn gerade wenn es mal schnell gehen muss, ist trotzdem viel Fingerspitzengefühl gefragt.

Positiv sticht zudem das durchdachte, kompakte Design heraus. Trotz der geringen Größe spielt die P3 technisch in einer ganz anderen Liga als ihre Preisklasse vermuten lässt: Die vergleichsweise hohe Auflösung, die feine thermische Empfindlichkeit und der große Temperaturmessbereich qualifizieren die Kamera auch für anspruchsvollere Industrie- oder Gebäudediagnosen.

Ein Wermutstropfen bleibt aber: Die fehlende IP-Zertifizierung macht das Gerät empfindlich gegenüber Feuchtigkeit – bei Einsätzen im Freien heißt es also, Vorsicht walten zu lassen

Spartipp: Thermal Master bietet aktuell einen Rabatt für die P3 bei Amazon an. Um das Angebot zu nutzen, müssen Käufer zunächst diese Amazon-Seite aufrufen. Anschließend muss im Warenkorb im Bereich Zahlungsweise der 5-Prozent-Aktionscode THERMALBFRI eingegeben werden.