Testbericht
TomTom Go 940 Live
Flucht nach vorn: Mit dem Go 940 Live (499 Euro) bringt TomTom schon das zweite Go-Update im Jahr 2008 heraus. Erst kam die 30er-Serie im Frühjahr, jetzt enden die holländischen Topmodelle mit der Zahl 40.
- TomTom Go 940 Live
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Neben dem großen 940 bringt TomTom wie gewohnt eine kleinere Version namens 740 Live, das auf die Karten von Kanada und den USA, den integrierten Trägheitssensor zur Navigation im Tunnel sowie auf MP3-Player und FM-Transmitter verzichten muss. Dafür kostet es aber auch 100 Euro weniger.
Beide Navis kommen in einem neuen Gehäuse und mit einem neuen Aktivhalter, der sich mit einem Drehmechanismus jetzt stärker an der Scheibe festgesaugt. Er ermöglicht die problemlose Entnahme des Navis, wirkt aber immer noch nicht so stabil und vertrauenswürdig wie die klassischen Lösungen der Konkurrenten mit den großen Schrauben.

Sonderzielsuche via Google
Doch die Hauptveränderung steckt in dem Wörtchen "Live": Das 940 kann online gehen. Im Navi befindet sich eine SIM-Karte samt Mobilfunkteil, was die Suche etwa nach Wetterinfos und die Sonderzielsuche via Google ermöglicht. Aber auch der Zugang zum hauseigenen Verkehrsdienst HD Traffic wird damit sichergestellt.

Die Live-Dienste sind die ersten drei Monate kostenlos, danach kosten sie 10 Euro im Monat. Ein Mobilfunkvertrag muss nicht abgeschlossen werden, telefonieren kann man über die Internet-SIM nicht - dafür muss ein Handy mit dem Bluetooth-Freisprecher gekoppelt werden. Einen Kabel-TMC-Empfänger (40 Euro) kann man auch anschließen - wichtig fürs Ausland, da dort die Live-Dienste noch nicht funktionieren.
Kaufberatung: Navis mit Stau-Infos im Vergleich
Während der HD Traffic sofort mit der korrekten Anzeige innerstädtischer Staus zu gefallen wusste, waren die Ergebnisse bei der Google-Sonderzielsuche weniger erbaulich: Mehrere Einträge waren veraltet oder fehlerhaft. Die weiteren Features des 940 Live können wir hier nur streifen.

Die Routenberechnung IQ Routes kann nun sogar tagesaktuell in Fünf-Minuten-Schritten auf die Verkehrsbelastung der einzelnen Straßen reagieren, Bluetooth-Audio-Streaming für MP3-Player und Abbiegeansagen ist integriert, für besseren Satellitenempfang können GPS-Quickfix-Informationen heruntergeladen werden, mit Map-Share kann man die Karten selbst beeinflussen und verbessern.
Kaufberatung: Navi-Apps gegen portable Navis
Und nicht zuletzt lässt sich fast das gesamte System mit der TomTom-Home-Software auf Mac oder PC nach Belieben optisch an die eigenen Vorstellungen anpassen.
Schicke neue Icons
Das Menü hat TomTom mit neuen Icons zwar sanft und schick überarbeitet, aber im Prinzip ist von der Aufteilung her alles beim Alten geblieben. Hier geht alles schnell und spielerisch vonstatten, doch zum Teil ist die Anzahl der angebotenen Optionen eindeutig zu hoch. Auch die TomTom-Kartendarstellung zeigt sich höchstens im Detail feingetunt.

Eine gründliche Überarbeitung wäre angesichts der kantigen Kurvendarstellung langsam mal an der Zeit; auch 3D-Gebäude gibt's weiterhin nicht. Stärker verändert wurde die Sprachsteuerung, die jetzt auch zahlreiche Menübefehle unterstützt, aber immer noch nicht so reibungslos arbeitet wie bei manchen Konkurrenten.
Unterwegs zeigt sich der neue Super-Go unspektakulär und zuverlässig, mit präzise arbeitendem Auto-Zoom und guter Displayauflösung, aber vielen Kanten bei der Kurvendarstellung und einigen Schwächen bei der Sprachausgabe. Trotzdem - so sicher und souverän führen nur wenige Navis.