Testbericht
Unitymedia im Festnetztest
Es hat sich was getan beim Kölner Kabelbetreiber: Erstmals landet er in den Top 3 der Festnetz-Provider. Wir erklären Ihnen was sich geändert und verbessert hat.

Bereits zum dritten Mal untersucht connect die Situation auf dem deutschen Festnetz-Internet-Markt. In Zusammenarbeit mit der zafaco GmbH wurde die Performance der acht wichtigsten Provider unter die Lupe genommen. Im Vergleich zum Test im Vorjahr wurden die Messungen nochmals ausgeweitet und nunmehr an 26 Standorten und über eine Million Messdaten erfasst .
Unitymedia: Die schnellsten Rufaufbauzeiten
Durch die Übernahme von Kabel BW seitens Liberty Global wurde Unitymedia quasi zu deren Schwesterunternehmen. Möglicherweise ist auch etwas Know-how-Transfer mit im Spiel, denn im Vergleich zum vorjährigen Netztest zeigt man sich deutlich verbessert: So sank die Rufaufbauzeit sowohl ohne als auch mit Datenlast deutlich. Der entsprechende MOS-Wert lag bei allen Anbietern auf gutem Niveau, mit einem Wert von 4,44 ohne Last setzte sich Unitymedia mit Kabel Deutschland an die Spitze.
Erfreuliche Erkenntnis: Verständnisprobleme beim Telefonieren im Festnetz sind bei keinem Provider zu erwarten. Für das eigene Mobilfunkgeschäft nutzt Unitymedia wie alle Kabelprovider das O2-Netz. Mit einem Anteil von nur 0,4 Prozent unerwünschter Gesprächsabbrüche entkräftet Unitymedia den Verdacht, dass die höhere Abbruchrate bei den beiden anderen Kabelprovidern vornehmlich mit dem O2-Netz zu tun hat. Hier scheint es auch an der Feinjustage im eigenen NGN-Netz zu liegen, die Unitymedia sogar besser als O2 selbst hinbekommen hat.
Internet: Schnelle Uploads
Auch in Sachen Upload-Shaping leistet man gute Arbeit - selbst bei parallelem Download liegt der Anbieter fast nie unter der 75-Prozent-Schwelle. Und das bei mit 5 Mbit/s doppelt so hohem Upload wie Kabel BW - hier könnte sich das Schwesterunternehmen aus dem Muster-ländle eventuell noch etwas abschauen.
Umgekehrt scheint man dort beim Down- mit parallelem Upload noch etwas mehr Reserven zu haben: Hier lag Unitymedia in rund 33 Prozent der Fälle unter 75 Prozent der möglichen Bandbreite. Ohne Last zeigte sich der Provider dagegen geradezu verschwenderisch: Anschlüsse mit 128 Mbit/s lieferten im Schnitt 130 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit.
Testurteil: Sehr gut (438 von 500 Punkten)
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