Testbericht
Vollverstärker Cayin SP 10 A
Wer den Cayin SP 10 A (1800 Euro) anheben will, erkennt bei 20 Kilogramm Gewicht schnell seine Ernsthaftigkeit.
- Vollverstärker Cayin SP 10 A
- Datenblatt


In seinem Inneren wird der Verstärker von einem extra stabilen Stahlblechchassis zusammengehalten, das vergossene und gekapselte Ausgangsübertrager sowie einen kernigen Netztrafo trägt.
"Wie geschleckt", sinniert der Technikfan, wenn er dem Signalweg folgt. Der beginnt mit einzeln verschraubten, vergoldeten Cinchbuchsen für vier Hochpegelquellen, setzt sich über vier Takamisawa-Relais und Alps-Potentiometer fort und führt dann links und rechts jeweils zu einem System einer Doppeltriode ECC 83.
Dank geschickter Wahl der Betriebspotentiale dürfen diese die etwas stromkräftigeren ECC 82 der kombinierten Phasenschieber- und Treiberstufe direkt beschicken. Erst jetzt folgen Folienkondensatoren, um die Gegentakt-Ausgangsstufen mit normalen und invertierten Musikschwingungen anzukoppeln.

Ingesamt vier Leistungsröhren des Typs 6L6 treiben dann via Übertrager, über 4- oder 8-Ohm-Anzapfungen (ausprobieren!) sowie über massive Kupferklemmen die Boxen an. Freaks können die 6L6 durch kräftigere EL34 ersetzen. Jedenfalls steht nach der Besichtigung fest, dass ein Röhren-Amp für 1800 Euro gar nicht schöner aufgebaut sein kann.
Und kaum umsichtiger, denn die chinesischen Ingenieure bauten in den SP 10 A eine kleine Warnsirene ein, die weithin vernehmbar werden lässt, wenn Kinder etwa an den Knöpfen des Vollverstärkers drehen.
Der SP 10 A wirkte im Vergleich zu seinem kleineren Bruder A55 T (1/06, 1650 Euro) profunder, ruhiger und klarer, der "Nacktblechler" heller und dabei nervöser.
Stabiler und trotzdem atmospärischer: Der Lua 4545 C (12/05, 1900 Euro) zeigte dem Newcomer dann doch seine Grenzen auf. Was Sympathisanten nicht davon abhalten sollte, sich weiter für die Holz-Schmuckstücke zu erwärmen.
Cayin SP 10 A
Cayin SP 10 A | |
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Hersteller | Cayin |
Preis | 1800.00 € |
Wertung | 49.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |