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ZTE Axon 40 Ultra im Test

Das Axon 40 Ultra bietet eine ausgiebige Ausstattung und lässt kaum Wünsche offen. Doch kann das für den Preis wirklich so gut sein? Wir haben das ZTE Axon 40 Ultra getestet.

Autoren: Lennart Holtkemper und Wadim Herdt • 29.8.2022 • ca. 4:30 Min

ZTE-Axon-30-Ultra-Grafik-und-Gaming
Flotte Bedienung durch Qualcomms High-End Grafikchip und einen Datenspeicher von 108 GB (abzüglich der Systemdaten).
© ZTE Corporation
Inhalt
  1. ZTE Axon 40 Ultra im Test
  2. ZTE Axon 40 Ultra: Kamera im Test

ZTE ist in Deutschland, was die Verkaufszahlen angeht, ein Underdog und kommt nicht gegen die hierzulande starken chinesischen Hersteller wie Xiaomi, Realme und Oppo an. Das bedeutet allerdings nicht, dass man von ZTE kein gutes Smartphone bekommt. Im Gegenteil, wie unser Test zeigt! Ist das ZTE Axo...

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Pro

  • hochwertige Verarbeitung mit samtiger Glasrückseite
  • vollflächiges OLED-Display mit 6,8 Zoll, qualitativ eines der besten auf dem Markt
  • High-End-Chip, volle Connectivity
  • überragende Akkulaufzeit von 13:25 Stunden
  • Schnellladen mit 60 Watt
  • drei Brennweiten, Hauptkamera mit sehr guter Bildqualität

Contra

  • kein Wasser- und Staubschutz
  • schlechter GSM-Empfang
  • Qualität der Frontkamera nicht auf Klassenniveau
  • mäßige Update-Versorgung

Fazit

connect-Urteil: sehr gut (428 von 500 Punkten)

85,6%

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ZTE ist in Deutschland, was die Verkaufszahlen angeht, ein Underdog und kommt nicht gegen die hierzulande starken chinesischen Hersteller wie Xiaomi, Realme und Oppo an. Das bedeutet allerdings nicht, dass man von ZTE kein gutes Smartphone bekommt. Im Gegenteil, wie unser Test zeigt! Ist das ZTE Axon 40 Ultra der Geheimtipp des Jahres? Sehr erfreut sind wir von der hochwertigen Verarbeitung des Axon 40 Ultra.

ZTE verpasst dem Smartphone eine mattschwarze Glasrückseite, die sich haptisch nicht hinter Geräten von Oppo oder Oneplus verstecken muss. Das samtige Glas mündet mit einer starken Krümmung an den Längsseiten in einen sehr dünnen Metallrahmen. Die dort platzierten Knöpfe können mit einem knackigen Druckpunkt aufwarten, und der Powerknopf ist dank seiner Riffelung gut zu erfühlen. An der Ober- und Unterseite ist der Rahmen plan geschliffen und beherbergt dort zwei waschechte Stereolautsprecher. Die klingen ordentlich und druckvoll, können in den Einstellungen sogar dank DTS per Equalizer justiert werden. An der Verarbeitung fehlt uns lediglich ein zertifizierter Wasser und Staubschutz, der dem Axon 40 Ultra mit Blick auf die restliche Qualität und den Preis von 830 Euro sehr gut zu Gesicht gestanden hätte.

Display des Axon 40 Ultra

Auf der Frontseite macht sich eine Wucht von OLED-Display breit. Es reckt sich über 6,8 Zoll und gehört damit zu den größten auf dem Markt. ZTE biegt die Längsseiten des Screens stark, wodurch man bei Draufsicht fast nur noch Display in der Hand hält. 1.116 x 2.480 Pixel Auflösung sorgen für ein feines Bild und 120 Hertz Bildrate für ziemlich flüssiges Scrollen. Dank HDR10+ sind Farb- und Kontrastwiedergabe sehr knackig. Überrascht haben uns die Daten aus dem Labor, denn das Display des Axon 40 Ultra stellt bei den Messungen so ziemlich jedes andere Panel in den Schatten.

Nur Sonys OLED-Display im Xperia 1 IV kann ansatzweise mithalten, sodass das Axon ganz nebenbei den Preis für das beste Display dieses Jahres einheimst. Nicht schlecht für einen Underdog! Doch damit nicht genug, unter dem Screen steckt eine weitere Besonderheit: eine Selfiekamera, die durch das OLED-Display hindurch fotografieren kann. Da ist der optische Fingerprintsensor fast schon banal, ohne dadurch weniger praktisch zu sein. Allerdings entsperrt er das Phone im Vergleich mit anderen Sensoren der Konkurrenz eher träge.

ZTE-Axon-30-Ultra-teaser
ZTE biegt das OLEDDisplay des Axon 40 Ultra gekonnt um die Längsseiten, wo es in einen nur zwei Millimeter breiten Metallrahmen mündet.
© ZTE Corporation

Kameraqualität

Auf der Rückseite verbaut ZTE ein Kameratrio, bestehend aus einem Ultraweitwinkel-, Weitwinkel- und einem Telemodul mit optischem 5,7-fach-Zoom. Das Besondere an der Hauptkamera ist die relativ lange Brennweite von 35 mm (aufs Kleinbild umgerechnet) – Standard sind eher zwischen 24 und 30 mm. ZTE nennt die Hauptoptik deswegen „Humanity Camera“, was sich auf das für diese Brennweite typische Nutzungsszenario der Street-Fotografie bezieht.

Egal, für welche Kamera man sich entscheidet, alle drei Sensoren lösen mit satten 64 Megapixeln auf. Die Fotoqualität ist durchweg gut bis sehr gut, nur das digitale Zweifachzoom liefert eher Mittelmaß. Mehr dazu oben im Foto- Benchmark. Die Kamera-App bietet sehr viele Features.

So kann man zeitgleich mit allen Kameras ein Foto oder Video aufnehmen, Mehrfachbelichtungen knipsen oder sich an Lichtmalerei versuchen. Ein Profi-Modus samt RAW-Aufnahmen ist ebenfalls verfügbar. Die Ultraweitwinkeloptik ist auch für Makrofotos geeignet. Verbessern darf ZTE die teilweise schlechte Übersetzung der Optionen, aus der man die jeweilige Funktion nicht immer ableiten kann. Ansonsten hinterlässt die übrige Software auf dem Axon 40 Ultra einen guten, wenn auch mageren Eindruck.

ZTE-Axon-30-Ultra-Kameras
Die Drei Kameras bestehen aus einem Ultraweitwinkel-, einem Weitwinkel- und einem Telemodul mit 5,7 -fach-Zoom.
© ZTE Corporation

Betriebssystem und Nutzung

ZTE liefert sein Top-Phone mit aktuellem Android 12 aus, über das die hauseigene Nutzeroberfläche MyOS gestülpt ist. Ihr Design ist schlicht und erinnert an natives Android – so viele bunte Icons wie bei Samsung gibt es also nicht. Mit den Features verhält es sich ähnlich schlicht. Ein Datentresor, App-Cloning oder Seiten-Panel für schnellen Zugriff auf oft genutzte Apps und Features sind nicht vorhanden, in der Oberklasse aber eigentlich üblich. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Nutzeroberfläche zu individualisieren. So lassen sich Formen und Farben von Systemsymbolen anpassen oder das Always-on- Display nach eigenen Wünschen konfigurieren.

Ein Manko: ZTE konnte uns kein garantiertes Update auf Android 13 versprechen. Sicherheitspatches gibt es zudem nur zwei Jahre lang. Beides ist für ein Top-Phone viel zu wenig.

Screenshot-ZTE-Axon-40-Ultra
Die Nutzeroberfläche bietet Platz für Individualität sowohl optisch als auch auditiv mithilfe eines Equalizers. Auch das Festlegen von bestimmten Gesten ist in den Einstellungen möglich.
© ZTE Corporation / Screenshot: connect

Bedienung und Ausstattung

Das Axon 40 Ultra lässt sich flott und flüssig bedienen. Dafür sorgt Qualcomms High-End-Chip Snapdragon 8 Gen 1. Gaming ist auch bei anspruchsvoller Grafik in den höchsten Einstellungen möglich. An Datenspeicher bleiben abzüglich des Systems 108 GB. Für ein Top-Smartphone in dem Preisbereich dürfte es gerne mehr, zumal es keine Speichererweiterung per microSD gibt. Dual- SIM ist jedoch vorhanden, 5G mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, genauso wie NFC und Bluetooth 5.2. Zu Hause ist man per Wi-Fi 6E vernetzt, Daten gelangen über einen USB-C-Anschluss mit 3.1-Standard aufs Phone oder den Rechner.

Für den von uns gemessenen Datendurchsatz von rund 44 Mbyte/s sollte man aber Zeit mitbringen. Praktisch ist der Displayport-Standard, mit dem man das Axon 40 Ultra bei Bedarf an einen Monitor anschließt. Für die Verbindung zur Steckdose legt ZTE ein starkes 60-Watt-Netzteil in die Verpackung. Darin finden sich außerdem noch eine Schutzhülle und sogar Kabelkopfhörer, was selten, aber auch unnötig geworden ist. Gern gesehen hätten wir kabelloses Laden, das steht jedoch leider auf der Vermisstenliste. Richtig stark ist die Akkulaufzeit von 13:25 Stunden, die ZTE aus dem 5000-mAh-Akku holt. Das schafft kein anderes Smartphone mit der Note „sehr gut“ im connect-Test. Damit sind bei normalem Gebrauch zwei Nutzungstage drin. Alle anderen Messwerte aus dem Labor sind zwar nicht derart überragend, aber größtenteils solide.

Testsiegel connect sehr gut
Das ZTE Axon 40 Ultra hat in unserem Test 10/22 ein "sehr gut" erzielt.
© WEKA Media Publishing GmbH

Die WLAN-Antennen sind gut eingestellt, wodurch das Axon 40 Ultra maximal 947 Mbit/s erreicht, in größerem Abstand fällt der Wert dabei nicht zu stark auf 409 Mbit/s. Sehr gut sind die Telefonieakustik und die Geräuschunterdrückung in lauter Umgebung. Ein „gut“ vergeben wir für den LTE-Empfang, und diese Einstellung sollte man möglichst beibehalten. Wer in schlecht versorgten Gebieten unterwegs ist, schaut in die Röhre, denn der GSM-Empfang ist leider schlecht. Dieser Umstand führt auch zu einem erhöhten Strahlungsfaktor. Lässt man diesen Ausrutscher außen vor, ist das Axon 40 Ultra ein sehr gutes Topgerät, das uns in vielen Punkten positiv überrascht hat und sich damit tatsächlich als Geheimtipp qualifiziert.

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