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ZTE Axon 10 Pro im Test

Mit preiswerten Smartphones hat ZTE schon oft Aufmerksamkeit erregt. Doch mit jeder neuen Generation steigen die Chinesen auch in höhere Sphären auf. Kann das Axon 10 Pro für 599 Euro der etablierten Elite auf Augenhöhe begegnen? Das zeigt der Test.

Autor: Hannes Rügheimer • 29.5.2019 • ca. 3:35 Min

ZTE Axon 10 Pro
ZTE Axon 10 Pro
© ZTE

Jeder entwickelte High-Tech- Markt verengt sich am Ende auf wenige Anbieter – alle anderen fallen dem Innovations- und Kostendruck zum Opfer. Das glauben zumindest einige Wirtschaftsfachleute und der Niedergang vieler großer Handyhersteller scheint die Theorie zu bestätigen. Doch es gibt auch ge...

Pro

  • hohe Ausdauer
  • Kamera auf Top-Niveau
  • 3-fach optischer Zoom
  • sehr gutes Display mit hohem Tageslicht-Kontrast
  • leistungsstarkes System mit Qualcomm Snapdragon 855, 6 Gigabyte RAM und 128 GB ROM
  • Dual-SIM, alternativ für zusätzliche Micro-SD-Card nutzbar
  • gute Messwerte
  • günstiger Preis

Contra

  • 3,5-mm-Klinken-Anschluss nur über beiliegenden Adapter

Fazit

connect-Testurteil: sehr gut (428 von 500 Punkten)

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Jeder entwickelte High-Tech- Markt verengt sich am Ende auf wenige Anbieter – alle anderen fallen dem Innovations- und Kostendruck zum Opfer. Das glauben zumindest einige Wirtschaftsfachleute und der Niedergang vieler großer Handyhersteller scheint die Theorie zu bestätigen. Doch es gibt auch gegenläufige Entwicklungen.

Ob ZTE, mit etwa 70.000 Mitarbeitern einer der ganz Großen auf dem weltweiten Telekommunikationsmarkt, einen Platz unter den Top 3 anstrebt, ist zwar bisher unbekannt. Unbestritten ist aber, dass die Chinesen in den letzten Jahren große Ambitionen erkennen ließen.

Das trifft sowohl auf die preiswerten Blade- Modelle als auch auf die am oberen Ende der Leistungsskala angesiedelten Axon-Smartphones zu. Das aktuelle ZTE Axon 10 Pro will nun ganz oben mithalten. Und das zu einem Preis von 599 Euro und zu einer Zeit, in der selbst bei 1200 Euro noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Die Zutaten zum Erfolg hat es jedenfalls in sich. Das flache Gehäuse ist in einem eleganten dunklen Blau mit Spiegelwirkung gehalten, was einen wertigen Tiefeneffekt erzeugt. Unter der attraktiven Hülle ist das Axon für Wireless Charging vorbereitet und liegt damit auch funktional im Trend. Gegen die immanente Bruchgefahr liefert ZTE eine transparente und passgenaue Hülle mit, die einen guten Kompromiss aus Schutz und minimaler optischer Beeinträchtigung bietet.

Testsiegel connect sehr gut
Testsiegel
© WEKA Media Publishing GmbH

Erkennbarer Luxus

Dem blauen Rücken steht ein OLED-Display auf der Front gegenüber, dessen technische Eigenschaften voll überzeugen können. Dass hier das Machbare ausgelotet wurde, zeigt nicht nur die unter allen Bedingungen überdurchschnittlich kontraststarke Abbildungsqualität, sondern auch die an allen vier Kanten realisierte gebogene Edge-Technik sowie die fast vollständige Ausnutzung der Gerätefront für das Display.

Selbst die Einbuchtung für die detailreich aufnehmende Selfie-Kamera beansprucht nur einen minimalen Teil der Anzeigefläche. Das auf Weiß geschaltete Display ersetzt bei Bedarf den Blitz. Ein weiteres Luxus-Feature befindet sich in Form des zuverlässig arbeitenden Fingerprintsensors unter dem Display, er sorgt neben Gesichtserkennung und Passwort für Sicherheit.

In der Luxusklasse mittlerweile üblich ist der Verzicht auf eine 3,5-mm-Buchse für externe Headsets. Immerhin ist dies Teil der Maßnahmen, die dem Axon zu Spritzwasserschutz nach IP54 verhelfen. Zudem liegt ein USB-Adapter bei.

Starker Kern

Im Inneren des ZTE Axon 10 Pro arbeitet mit dem Snapdragon 855 ein Spitzenprozessor von Qualcomm. Ihm stehen 6 Gigabyte Arbeitsspeicher für Berechnungen zur Verfügung – eine Kombination, die im Test auch höchste Leistungsansprüche erfüllte

Daten und Programme können in 128 Gigabyte ROM dauerhaft abgelegt werden. Ist der Bedarf größer, nimmt der SIM-Kartenhalter statt einer zweiten SIM auch eine Micro-SD-Speicherkarte auf, womit einer Erweiterung um 512 Gigabyte nichts mehr im Wege steht.

ZTE Axon 10 Pro Kamera Beispielbilder
Mit dem Weitwinkel-Objektiv behält das Axon 10 Pro auch in ausgedehnteren Gefilden den Überblick, ohne feine Strukturen zu verwischen. Per 3-fachem optischen Zoom holt das Topmodell von ZTE einzelne Details heran, ohne dass der Fotograf den Standort wechseln muss.
© connect

Kamera

Für viele Käufer ist die Smartphone-Kamera von entscheidender Bedeutung. Deshalb hat ZTE dem Axon 10 Pro gleich drei Bildfänger für Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Zoom spendiert. Dabei ist die Ultraweitwinkel-Optik ein Problemlöser, wenn große Objekte aus kleinem Abstand zu fotografieren sind. Optische Verzeichnungen und Auflösungsverluste im Randbereich sind bauartbedingt nicht zu vermeiden, das ZTE macht da keine Ausnahme.

Ein Ausnahmetalent ist hingegen das oft als Normalobjektiv bezeichnete Weitwinkel. Qualitativ liegt es mit den Spitzenmodellen von Apple, Google, Huawei und Samsung gleichauf, wobei es im Hellen unter den Top 3 landet, im Dunkeln etwas weiter hinten.

Ein großer Vorteil, wenn es darum geht, entfernte Objekte heranzuholen, ist der optische 3-fach-Zoom. Auch mit diesem hält das Axon 10 Pro bei bauartbedingt etwas niedrigerer Bildqualität in der Spitzengruppe gut mit, zumal einige Top-Phones ganz ohne die optische Vergrößerung auskommen. Kein Wunder, dass sich die Axon-Kamera zwischen die von Huaweis P30 Pro​ und Samsungs Galaxy S10+​ einordnet.​

ZTE Axon 11
Mittelklasse-Smartphone von ZTE ZTE Axon 11 im Test

Guter Funker mit Top-Kondition

Bei der Konnektivität gibt sich das Axon 10 Pro natürlich auch keine Blöße. 5G bleibt zwar einer späteren, 899 Euro teuren und mit 256 Gigabyte ausgestatteten Version vorbehalten. Doch mit LTE Cat 20 schafft das Axon 10 Pro bis zu 2 Gigabyte im Download, im Upload sind 300 Mbit/s drin, wenn die Netze dies hergeben.

Bei den Datenstandards UMTS und LTE zeigt es eine Performance, die seine Zugehörigkeit zur Spitzengruppe dokumentiert. Im für die Flächen- und In-House-Versorgung in Deutschland wichtigen Band 20 bei 800 MHz hält es mit hoher Sendeleistung auch zur entfernter liegenden Basisstation Kontakt.

Auf gutem Niveau liegt auch die Sprachverständlichkeit und -qualität beim Telefonieren. Einzig die Geräuschunterdrückung bei in Bars oder Restaurants geführten Gesprächen gelingt anderen besser.

Doch das sind Lappalien. In der für viele Menschen wichtigsten Disziplin liegt das Axon 10 Pro ganz weit vorn: Mit einer Ausdauer von knapp zwölf Stunden erzielt es 124 von 125 möglichen Punkten. In Worten ist das überragend.

Fazit: Top-Ten-Platzierung geschafft

Damit überspringt das ZTE Axon 10 Pro mit 428 Punkten deutlich die Hürde, die connect für ein "sehr gut" aufgestellt hat. Es ist das günstigste Smartphone, das es in die Top Ten der Bestenliste geschafft hat. Ein echter Favoritenschreck eben.

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