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Vergleichstest Gen5-NVMe-SSDs

Crucial, MSI & Co.: 5 der schnellsten SSDs im Labortest

Einige Speicherhersteller sind in der Lage, SSDs zu produzieren, die Datenmengen äquivalent zu zwei DVDs transferieren können – pro Sekunde. Aber welche SSD ist die beste? Lesen Sie hier unseren Vergleichstest.

Autor: Oliver Ketterer • 23.10.2024 • ca. 3:30 Min

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Testsieger
Gen5-NVMe-SSDs
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Sieger Preis/Leistung
Gen5-NVMe-SSDs
MSISpatium M580 Frozr
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Vergleichstest Gen5-NVMe-SSDs
Vergleichstest Gen5-NVMe-SSDs: Die schnellsten SSDs im Labortest
© Christoph Mukherjee,Oliver Ketterer, kreiert mit Cyberlink MyEdit

Wer unsere Artikel regelmäßig liest, weiß, dass wir Gen5-SSDs bei Neuerscheinen immer testen, sofern verfügbar. Für diesen Vergleichstest haben wir fünf der Gen5-SSDs zusammengetragen. Auffällig ist, dass alle den gleichen Controller einsetzen. Er ist von Phison, und darin liegt womöglich de...

Wer unsere Artikel regelmäßig liest, weiß, dass wir Gen5-SSDs bei Neuerscheinen immer testen, sofern verfügbar. Für diesen Vergleichstest haben wir fünf der Gen5-SSDs zusammengetragen. Auffällig ist, dass alle den gleichen Controller einsetzen. Er ist von Phison, und darin liegt womöglich der Grund, warum populäre SSD-Hersteller wie Acer oder Samsung bei der Gen5-Olympiade nicht mitspielen.

Samsung verwendet traditionell eigene Controller (Pascal), und Acer setzte bei den letzten Top-SSDs auf InnoGrit Rainier. Diese Controller sind womöglich noch nicht so weit. Die Zukunft bleibt aber spannend, denn der Geschwindigkeitswettlauf hört sicher nie auf.

Aufhören können wir auch nicht bei der Angleichung unseres Testverfahrens, das wir auf eine „Version 1.1“ upgraden mussten, da einige Messwerte unseren Zielbereich überstiegen. Was derzeit an maximaler Geschwindigkeit möglich ist, kann einem die Sprache verschlagen.

Hier unsere Kandidaten:

1. Platz: Crucial T705 im Test (sehr gut; "Testsieger")

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Testsieger
Gen5-NVMe-SSDs
CrucialT705
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2. Platz: MSI Spatium M580 Frozr im Test (sehr gut; "Sieger Preis/Leistung")

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Sieger Preis/Leistung
Gen5-NVMe-SSDs
MSISpatium M580 Frozr
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3. Platz: Teamgroup T-Force Z540 im Test (sehr gut)

4. Platz: PNY CS3150 im Test (sehr gut)

5. Platz: Seagate FireCuda 540 im Test (sehr gut)

Atemraubende Geschwindigkeit und reichlich Probleme

Eine SSD, die Transferraten von über 14 GByte pro Sekunde übertragen kann, vollbringt absolute Höchstleistung. Das geht nicht ohne eine potente Hardwareumgebung. Nötig ist ein entsprechender M.2-Anschluss mit Gen5-Spezifikation.

Wir verwenden ein Asus Mainboard mit Z790-Chipsatz, 32 GByte DDR5 RAM und einen Intel-Core-i9-Prozessor. Außerdem sorgen wir für aktive Kühlung durch günstig platzierte Gehäuselüfter, die auch das Mainboard bei Bedarf direkt anstrahlen können. Ein Problem von Gen5-SSDs ist die hohe Wärmeentwicklung, die – bei allen Modellen – Thermal Throttling auslöst, und das will man zu Gunsten stets hoher Performance vermeiden.

Thermal Throttling ist eine Schutzfunktion, die die Transferraten drastisch senkt, um eine Abkühlung der SSD zu ermöglichen. Für die perfekte Kühlung muss also gesorgt werden, sonst hätte man ja gleich eine billigere Gen3-SSD kaufen können. Und optimale Kühlung mussten wir für den Test dieser doch sehr unterschiedlichen Testkandidaten herstellen, schon um die Chancengleichheit zu wahren.

Vergleichstest Gen5-NVMe-SSDs: Temperaturzunahme Thermal Throttling
Was passiert, wenn man die Seagate FireCuda 540 ohne Kühler betreibt, sieht man oben: Die Transferraten brechen ein, die Temperatur steigt. Das Thermal Throttling wird nicht aktiv, wenn die Temperatur der SSD durch einen Kühler im Zaum gehalten wird, wie man hier erkennen kann.
© Oliver Ketterer

Nackte Testmuster wie die Seagate haben wir mit einem aktiven Lüfter bestückt, aber preislich auch entsprechend behandelt. Wir schlagen auf den Versandpreis 30 Euro auf, um mit Modellen wie der CS3150 von PNY Parität herzustellen.

Bei der Crucial und der MSI wurde für genügend Luftzug vom Gehäuse gesorgt, damit auch diese beim Testlauf nicht ins Thermal Throttling geraten und wir stets die volle Leistung ermitteln können.

Gen5-SSDs sind für Enthusiasten, die – warum auch immer – nur mit dem allerbesten zufrieden sind. Wer aber sein Anspruchsprofil kennt, muss nicht unbedingt zur teuersten Gen5 greifen. Ein Beispiel: Ein Videoprofi hantiert stets mit extrem großen Projektdateien, sagen wir ab 30 GByte aufwärts, und will die SSD nutzen, um die Files rasant in den Arbeitsspeicher zu schieben. Dabei spielt die maximal erreichte Geschwindigkeit kleiner und mittlerer Dateien keine entscheidende Rolle.

Für extrem große Datenmengen messen wir das Tempo beim Auslesen des gesamten Datenträgers mit HD Tune – mit zwei Überraschungen. Die erste: deutlich geringere Transferraten. Die zweite: Die Unterschiede sind kleiner als gedacht. Vergleichen Sie dazu die beiden Bilder unten. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Testkandidaten dieses Vergleichs.

Vergleichstest Gen5-NVMe-SSDs
Der Testsieger (T705) erreicht im Schnitt (Average) beim Auslesen der ganzen SSD 3019 MByte/s. Das ist sicherlich ein sehr guter Wert. Aber die Letztplatzierte in diesem Vergleichstest, die Seagate FireCuda 540, liegt mit 2968 MByte/s nur sehr knapp dahinter.
© Oliver Ketterer

Fazit

Bei einem so hochgradigen Testfeld verwundert es nicht, dass alle Probanden die Note sehr gut erreichen. Der Testsieger ist das rundum gelungenste Paket, in allen Lebenslagen einsetzbar, aber besser in einem belüfteten Gehäuse. Dies gilt fast analog für die MSI, deren Preis-Leistungs-Verhältnis aber besser ist. Die T-Force Z540 reiht sich ziemlich genau in der Mitte des Testfelds ein, leider ist der schicke Kühler im Preis nicht inbegriffen. Die Plätze vier und fünf sind billiger zu haben, aber sie kommen nur mit halber Kapazität.

Testverfahren

Alle SSDs liefern je nach Dateigröße unterschiedliche Leistungswerte. Um ein gutes Gesamtergebnis zu ermitteln, ist es wichtig, diverse Test durchzuführen, die dies berücksichtigen. Für die maximale Geschwindigkeit eignet sich zum Beispiel der CrystalDisk. Sequentielle Transferraten, Zugriffzeiten, aber auch Transferraten von speziellen Dateitypen wie ISO- oder Gaming-Daten liefert der AS SSD. Kombiniert man laufende Temperaturmessungen mit dem ATTO-Benchmark, bekommt man einen Einblick ins Thermal-Throttling-Verhalten. Wir machen daraus einen ausgewogenen Wertungsmix.

Experten-Meinung: Oliver Ketterer Produktmanager Hardware, Technical Supervisor

Einbauen, anschalten, läuft? Das war einmal. Wer sich mit einer extrem schnellen SSD der Gen5-Generation beglücken will, muss auch über ausreichende Kühlung nachdenken. Auf der sicheren Seite ist man mit einem Aktivlüfter. Wer sich zum Beispiel für den Testsieger Crucial T705 entscheidet sollte vorher prüfen, wie es um die Belüftung des Gehäuses steht. Ist die mangelhaft, droht Thermal Throttling die Transferleistung massiv zu beschneiden. Und das wäre sehr ärgerlich, denn die angestaute Hitze im Speichermodul bremst nicht nur massiv, sie kann die SSD auf Dauer auch kaputt machen. Und das kann ja niemand wollen.

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