Lautsprecher - Standbox

Gauder Akustik Arcona 80 und Vescova: Klang

30.12.2014 von Wolfram Eifert

ca. 2:20 Min
Vergleich
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  1. Gauder Akustik Arcona 80 und Vescova im Vergleichstest
  2. Gauder Akustik Arcona 80 und Vescova: Gehäuse
  3. Gauder Akustik Arcona 80 und Vescova: Klang
  4. Gauder Akustik Arcona 80 und Vescova: Tonfrequenz und Fazit

Alternativ zur Keramikkalotte können Vescova-Eigner ihre Schätzchen mit einem Diamanthochtöner ausstatten, der dank einer nochmals härteren Membran eine weiter gesteigerte Klangreinheit verspricht. Wegen der exorbitant aufwendigen Herstellung kosten allein die beiden Hochtöner über 5000 Euro. Details zur Diamant-Option finden Sie unten auf dieser Seite.

Zur klanglichen Erprobung wurden beide Paare in den Hörraum gewuchtet, wo sie sich über mehrere Tage bewähren mussten. Im Handgepäck der Tester befanden sich dieses Mal auch Schrauberbits, Lötkolben und zwei Diamanthochtöner. Die Arcona 80 empfahl sich mit einer wohldosierten Mischung aus Wärme und Geschmeidigkeit, wenngleich der Bassbereich quantitativ ganz klar auf der üppigen Seite lag, was nicht allen Kollegen so wirklich gefiel.

Wandnah und somit tieftonkräftigend aufstellen sollte man die 80 keinesfalls, auch Räume mit allzu vielen schallabsorbierenden Teppichen und Vorhängen sind nicht ihr Revier. Angesichts der großvolumigen und doch lebhaften Spielweise bekamen die Tester große Lust, sich entspannt zurückzulehnen und nicht wie sonst dem letzten Promille an Feindynamik hinterherzujagen.

Gauder, Isophon, Vescova
Über eine Steckbrücke im Sockel lässt sich bei der Vescova der Basspegel in drei feinen Schritten verändern. Das Foto zeigt die Box in Aluminium Silber.
© Gauder

Einen positiven Eindruck hinterließ vor allem der Air-Motion-Transformer: samtig und fein aber doch angenehm offen. Die kanadische Jazzsängerin Holly Cole klang über die Arcona genussvoll und charmant, ohne zu nerven, und doch angenehm direkt. Die Tester genossen das Album "Girl Talk" via Download von Highresaudio, in der höchsten verfügbaren Auflösung mit 88 Kilohertz und 24 Bit. Das Ensemble aus Frauenstimme, Klavier und Kontrabass tönte mit der Arcona so aufgeräumt und vollwertig, dass Hörer mit wenig Erfahrung vermutlich nie auf die Idee kämen, dass man diesen Prachtklang mit vertretbarem Aufwand nochmal großartig steigern könnte.

Genau das gelang der Vescova, und zwar mit einer Deutlichkeit, die auch die Tester so nicht erwartet hätten. Es war, als hätte jemand ein Tuch von den Boxen gezogen und die Abtastrate nochmal gesteigert, was objektiv nicht der Fall war. Der mit der Arcona etwas undifferenziert vor sich hin brummende Kontrabass schien deutlich gestrafft, so dass sein Knurren und Knarzen nun sehr viel lustvoller klang.

Allein die gesteigerte Durchhörbarkeit im Bass und Grundtonbereich würde die höheren Kosten rechtfertigen. Doch der vermeintlich nicht sehr komplexe Klangkörper schien mit der Vescova ganz allgemein wie von einer drückenden Last befreit. So bestand an der Überlegenheit der noblen Schwester nicht der geringste Zweifel.

Gauder, Seitenwand
Beim Gehäuse der Vesova sind die Seitenwände im inneren Bereich der Platten geschlitzt. Die solcherart erzeugten Hohlräume werden vor dem Zusammenbau der Gehäuse mit feinstem Sand befüllt. Speziell in den sensiblen Mitten sind die Wandungen dadurch besonders klangneutral.
© Gauder

Was aber passiert, wenn der Diamant ins Spiel kommt? Obwohl der Umbau Minuten dauert und so die Erinnerung strapaziert, war das Ergebnis eindeutig. So schien der Klang zunächst eine Spur weniger hell, doch dieser vermeintliche Verlust war in Wirklichkeit ein Gewinn, denn es waren nochmal mehr Details zu hören. Nun war auch der letzte Rest an Gewöhnlichkeit wie weggeblasen und bis weit in den Bass hinunter schien der Charakter aufgeräumter und natürlicher. Kurzum: Der exzellente Diamant ist der Feind der sehr guten Keramik.

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