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Asus vs. Zotac

Nvidia-Grafikkarten im Test: RTX 5070 Ti und RTX 5080 im Duell

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Nvidia’s Blackwell-GPUs faszinieren ob ihrer gewaltigen Power. Und doch scheiden die GPUs die Jünger der Spielewelt, denn die Pixeldiven sind schön, aber gefährlich teuer. Wir haben uns zwei der 5000er-Boards angesehen.

Autor: Oliver Ketterer • 7.6.2025 • ca. 5:45 Min

GeForce-Duell: RTX 5070 Ti vs. 5080
Im Kampf mit sich selbst: Die Nvidia-GPUs RTX 5070 Ti und RTX 5080 treten im Duell gegeneinander an.
© Oliver Ketterer

Zwei relativ ähnliche Grafikkarten standen uns für dieses Duell zur Verfügung. Diese kleine Auswahl soll genügen, um einen Einblick in die neue Blackwell-Grafikkarten-Generation von Nvidia zu bekommen. Leider konnte uns kein Hersteller rechtzeitig einen der ebenfalls neuen Pixelbeschleuniger von...

Zwei relativ ähnliche Grafikkarten standen uns für dieses Duell zur Verfügung. Diese kleine Auswahl soll genügen, um einen Einblick in die neue Blackwell-Grafikkarten-Generation von Nvidia zu bekommen. Leider konnte uns kein Hersteller rechtzeitig einen der ebenfalls neuen Pixelbeschleuniger von AMD zur Verfügung stellen. Wir werden die Radeon-Tests in einer der nächsten Ausgaben nachreichen.

Wer sich eine neue Grafikkarte anschafft, hat viele Fragen. Wie schnell ist sie und wie viel schneller im Vergleich? Welche technischen Verbesserungen gibt es und welche Neuerungen? Und natürlich will man wissen, ob ein Upgrade sinnvoll ist und der Preis gerechtfertigt.

Wir fangen an dieser Stelle mit der Technologie an, und da Nvidia nach wie vor ein Meister der linearen Produktion ist, vergleichen wir vorrangig die Zotac RTX 5080 mit ihrer Vorgängerin, der RTX 4080, denn gleiches gilt meist analog für die kleinere RTX 5070 Ti. Antworten zur Performance finden Sie bei den Einzelbesprechungen mit Balkendiagrammen und in der Tabelle.

Vorneweg ist da der Speicher (VRAM) zu nennen. In der RTX 5080 – wie in allen bisher erschienenen 5000er-Boards – wurde der rasante GDDR7 RAM verbaut, mit einer Übertragungspotenz von 960 GByte/s. Bei der Vorgängerin sind es „nur“ 717 GByte/s. Davon gibt es immerhin 16 GByte – bei beiden gleich viel. Nur am Rande erwähnt: Die RTX 5070 Ti hat genauso viel, nur die RTX 4070 Ti gab es mit 12 GByte VRAM und lediglich 192 anstelle der heute anliegenden 256 Bit.

Die KI-Rechenleistung, die in TOPS angegeben wird, steigt bei der RTX 5080 auf 900, die 4080er-Modelle haben 780. TOPS ist die Abkürzung für Trillion Operations per Second, also Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Letztlich kommt diese Verbesserung der KI-Rechenleistung DLSS zugute. Die Steigerung begründet sich nämlich in den neuen Raytracing- Cores, die nun in der fünften Generation in den Blackwell-GPUs malochen.

Insgesamt hat Nvidia der RTX 5080 acht SM-Einheiten (Streaming Multiprocessors) mehr verpasst, als die RTX 4080 hat. Es gibt mehr Shader Processing Units (SP), mehr Texture Mapping Units (TMU), mehr Tensor Cores und mehr von den schon erwähnten Raytracing Cores. Keine Notwendigkeit sah man bei Nvidia darin, den L2-Cache zu vergrößern oder die Render Output Units (ROP) zu erhöhen.

Interessant ist auch, dass die Chipgröße sich sogar um einen Quadratmillimeter auf 378 mm² verkleinert hat und das bei gleich gebliebener Strukturbreite, also trotz unverändertem Herstellungsprozess bei der taiwanesischen TSMC mit fünf Nanometern. Letztlich spielt das aber alles keine Rolle – die Leistung beim Gaming zählt. Sonst nichts? Doch, da gibt es schon noch etwas.

Strom und neuer DisplayPort

Die Zotac RTX 5080 kommt mit dem Nvidia- GB203-400-A1-GPU-Chip, dem ein paar Compute-Einheiten mehr implementiert wurden. Die Größe und die Anzahl der Transistoren sind dabei aber sogar minimal geschrumpft – bei den Transistoren sind es 45,6 im Vergleich zu 45,9 Milliarden des AD103-300-A1 bei der RTX 4080. Und doch steigt der Strombedarf unter maximaler Last um 20 Prozent von 300 auf 360 Watt. Dieser Mehrbedarf muss berücksichtigt werden, nicht nur bei der Stromrechnung, sondern auch bei einem möglichen Upgrade. 60 Watt mehr können das Zünglein an der Waage sein, das ein potenteres Netzteil erfordert. Bei den Ti- Karten sind es übrigens 300 zu 285 Watt. Eine wirklich spannende Neuerung hat Nvidia allen Blackwell-Karten spendiert, über die sich aber erstmal absolute Hardcore- Gamer aus der Shooterszene freuen dürften.

Die DisplayPorts erfüllen nun die Norm 2.1b-UHBR20. UHBR ist eine noch recht junge Zertifizierung und steht für Ultra- High Bit Rate. Es gibt verschiedene Klassifizierungen, wie etwa UHBR13.5 (max. 54 Gbit/s), die von AMDs Radeon- RX-7000-Karten unterstützt werden. Die UHBR20-Nvidia-Karten können mehr Daten durchsetzen, theoretisch bis zu 80 Gbit/s. Wenige Monitore, wie etwa der Aorus FO32U2P von Gigabyte, sind in der Lage, diese große Menge zu verarbeiten. Aber, damit sind Bildwiederholraten von 480 fps möglich. Für die meisten Gamer mag das völlig übertrieben erscheinen – für Profi-Shooter aber eben nicht. Sie nehmen jeden Vorteil an, um ihren Frag-Count in Counter Strike und Co. zu erhöhen.

GeForce-Grafikkarten im Test: Screenshot Stromverbrauch
Wir testen jede Grafikkarte unter Last – der 3DMark Time Spy Extreme hilft, diese zu erzeugen – mit GPU-Z auf deren Stromhunger. Die RTX 5080 geht mit 357,3 Watt in dieser Prüfung fast vollständig an den vom Hersteller angegebenen 360-Watt-Maximalbedarf. Der GPU-Chip selbst nimmt sich davon 137,4 Watt.
© WEKA Media Publishing

Eine wirklich spannende Neuerung hat Nvidia allen Blackwell-Karten spendiert, über die sich aber erstmal absolute Hardcore-Gamer aus der Shooterszene freuen dürften. Die DisplayPorts erfüllen nun die Norm 2.1b-UHBR20. UHBR ist eine noch recht junge Zertifizierung und steht für Ultra-High Bit Rate. Es gibt verschiedene Klassifizierungen, wie etwa UHBR13.5 (max. 54 Gbit/s), die von AMDs Radeon- RX-7000-Karten unterstützt werden. Die UHBR20-Nvidia-Karten können mehr Daten durchsetzen, theoretisch bis zu 80 Gbit/s.

Wenige Monitore, wie etwa der Aorus FO32U2P von Gigabyte, sind in der Lage, diese große Menge zu verarbeiten. Aber, damit sind Bildwiederholraten von 480 fps möglich. Für die meisten Gamer mag das völlig übertrieben erscheinen – für Profi-Shooter aber eben nicht. Sie nehmen jeden Vorteil an, um ihren Frag-Count in Counter Strike und Co. zu erhöhen.

Hier unsere Testkandidaten:

1. Platz: Zotac Gaming GeForce RTX 5080 AMP Extreme Infinity - sehr gut (927 von 1000 Punkten); "Testsieger"

Zotac Gaming GeForce RTX 5080 Amp Extreme Infinity im Test

2. Platz: Asus TUF Gaming GeForce RTX 5070 Ti OC - sehr gut (884 von 1000 Punkten); "Sieger Preis/Leistung"

Asus TUF Gaming RTX 5070 Ti im Test

KI-GPU ohne Bildgenerierung?

Eine klare Aussage kann man jetzt schon für Allround-Gamer und heimisch agierende Bild-KI-Kreative fällen: Ein Upgrade von einer RTX 4080 auf eine 5080 lohnt sich nicht. Bei einer RTX 4070 Ti mit 12 GByte VRAM auf eine RTX 5070 Ti mit 16 GByte Grafikkartenspeicher könnte man vielleicht schwach werden. Das liegt aber nicht an der besseren Gaming- Performance, sondern am größeren VRAM.

Dieser ist für KI-Bildgenerierung etwa mit dem sehr verbreiteten ComfyUI entscheidend, denn die Modelle zur Generierung müssen vollständig in den VRAM passen, um ihre Magie zu entfalten. Zum Zeitpunkt der Recherche für diesen Artikel gab es aber noch keine ComfyUI-Version, die Blackwell-Karten unterstützt. Das kommt sicherlich noch, aber große Eile für ein Upgrade sehen wir insgesamt nicht.

GeForce-Grafikkarten im Test: Screenshot 3DMark Port Royal
Die Zotac Gaming GeForce RTX 5080 AMP Extreme Infinity erreicht im 3DMark Port Royal sehr gute 22.592 Punkte auf unserem Testsystem.
© connect

Welche Karte wird es nun?

Den perfekten Rat zu geben, ist kaum möglich. Fein raus ist, wer nur Games spielt, die von Nvidias DLSS unterstützt werden, da sich beide Karten damit praktisch für die 4K-Auflösung und demzufolge auch für den LCD-TV im Wohnzimmer qualifizieren. So gesehen spricht viel für die weniger teure RTX 5070 Ti. Doch Grafikkarten kauft man ja auch für die Zukunft, und da bietet die Zotac einfach mehr Reserven für kommende, anspruchsvolle Tripple-A-Titel.

Wer das Non-Plus-Ultra sucht und zudem gerüstet sein will für heimische, unabhängige KI-Bild- und -Videogenerierung, der wird sowieso nicht umhinkommen, eine RTX 5090 mit 32 GByte VRAM anzuschaffen. Die reale Welt scheint derzeit verrückter zu sein als das Gaming-Realm. Am besten wartet man noch etwas ab, bis die Internetpreise der grünen Pixelschönheiten sich an die ausgelobten UVPs von Nvidia annähern, und schlägt dann zu. Bis dahin tut es die alte Karte sicherlich noch, oder?

Testverfahren Grafikkarten

Im Testverfahren für Grafikkarten setzen wir zum einen moderne Spiele ein, wie zum Beispiel Cyberpunk 2077, Borderlands 3 oder Forza Horizon 5. Aber auch ältere Titel wie Shadow of the Tomb Raider nutzen wir, um eine Vergleichbarkeit zu älteren GPUs zu erlauben und auch DX11 zu bedienen. Bei allen Spielen kommt der In-Game-Benchmark zum Einsatz – reproduzierbare Ergebnisse sind essenziell. Wir testen für alle drei gängigen Bildschirmauflösungen. Für DX11, DX12 und die Raytracing-Performance kommt der synthetische Benchmark 3DMark von UL zum Einsatz.

Experten-Meinung: Oliver Ketterer, Produktmanager Hardware, Technical Supervisor

Bei aller Euphorie für rasante Games in bester Darstellungsqualität darf man eines nicht vergessen: Die neuen Nvidia-Grafikkarten können einem ein geradezu gefährlich großes Loch in den Geldbeutel reißen. Die aufgerufenen Preise liegen gewaltig über den UVPs. Dies war früher genau umgekehrt – die Verkaufspreise überstiegen nie die UVPs. Der Leistungszuwachs im Vergleich zur 4000er-Generation rechtfertigt diese hohen Preise aber meiner Meinung nach nicht. Wer jetzt über ein Upgrade nachdenkt, der sollte mindestens noch eine alte 2000eroder 3000er-Karte im PC haben oder noch warten.

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