Mobilfunk-Netztest SBB Schweiz 2014

Testverfahren

5.9.2014 von Bernd Theiss

ca. 2:10 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
  1. Handy-Empfang in Schweizer Zügen im Test
  2. Testverfahren
  3. Herausforderungen
  4. Fazit

Die Telefonie testeten sie mit drei Smartphones vom Typ Samsung Galaxy S3 LTE, denen je ein Notebook zur Steuerung zur Verfügung stand. In kurzen Abständen führten die Notebook-Smartphone-Gespanne Testanrufe zu speziell konfigurierten Festnetzanschlüssen aus. Dabei wurden genormte Testsätze übertragen, die sich nach erfolgreichem Anruf nach dem POLQA-Wideband-Verfahren vollautomatisch analysieren lassen. Basis der Beurteilung ist der auf der subjektiven Bewertungen echter Versuchspersonen basierende "Mean Opinion Score" (MOS), der die Übertragung von

  • mangelhaft (MOS = 1) über
  • mäßig (2),
  • ordentlich (3) und
  • gut (4) bis zu
  • ausgezeichnet (5)

unterscheidet. Als Anhaltspunkt: Unterhalb eines MOS-Wertes von 2,7 beginnt eine Sprachübertragung gestört zu wirken, unterhalb von 2,0 wird sie schwer verständlich.

Fehlerraten und Rufaufbauzeiten

Außer der Sprachqualität ist wichtig, ob ein Gespräch überhaupt zustande kommt und ob es regulär beendet wird. Fachleute sprechen im Fehlerfall von "Call Setup Failures" und "Dropped Calls". Diese ergeben zusammen die "Call Error Ratio", den Anteil fehlerhafter Anrufe. Doch selbst bei stabiler Verbindung und gutem Klang kann es Grund zur Kritik geben, zum Beispiel in puncto Rufaufbauzeit. Diese gibt an, wie lange es vom Wählen der Nummer dauert, bis das Gespräch steht. Seit Einführung des schnellen Mobilfunkstandards LTE hat dieser Wert bei manchem Netzbetreiber für Kundenverdruss gesorgt. Schließlich sind noch keine LTE-Telefonate möglich, sodass die schnelle Datenverbindung erst gekappt und eine GSM- oder UMTS-Verbindung aufgebaut werden muss, bevor ein Telefonat beginnen kann. Das dauerte gerade am Anfang bei manchem Anbieter sehr lange, Werte von teilweise über 15 Sekunden strapazierten die Nerven der Menschen.

Tester Neztest Schweiz SBB
In Rücksäcken und Trolleys ist das Testequipment untergebracht.
© connect

Datenübertragungen im Hintergrund

Während der Telefonate führten die Smartphones im Hintergrund kleine Datenübertragungen aus, wie sie für E-Mail-Push, Wetterinformationen oder Ähnliches typisch sind. Für die Datenmessungen stand für jeden Netzbetreiber je ein Tablet vom Typ Samsung Galaxy Note 10.1 LTE bereit. Auf den Tablets lief ein spezielles Programm, das im steten Wechsel 3 Megabyte große Dateien herunter- und 1 Megabyte große Dateien herauflud. Als Gegenstelle diente ein spezieller Messserver. Bei diesen Messungen wurde in jede Transferrichtung sowohl die mittlere Datenrate als auch die mittlere Downloadzeit bestimmt, außerdem die Fehlerrate bei Datentransfers und die mittlere Netzwerkverzögerung ("Median Network Delay" oder Latency) - besonders wichtig für Onlinespieler.

Netzwerkscanner prüft Sendepegel

Neben den Smartphones und Tablets lief der sündhaft teure Netzwerkscanner Rohde&Schwarz Romes mit. Er diente dazu, die per GPS ermittelten Ortskoordinaten zusammen mit den Pegeln der Mobilfunknetze bei GSM, UMTS und LTE und bei den Netzbetreibern Swisscom, Orange und Sunrise aufzuzeichnen. Der Romes-Netzwerkscanner kann damit zwar nicht feststellen, ob Telefonie oder Daten-Download funktioniert, gibt aber Auskunft darüber, wo genug Sendepegel dafür vorhanden ist. Auch die Messungen des Romes standen per Notebook unter ständiger Kontrolle des Messteams. Schließlich ist nichts ärgerlicher als eine stundenlange Mess-Session, bei der wichtige Daten aufgrund von Software-Problemen verloren gehen.

Während der Messungen liefen Smartphones und Tablets im Modus "LTE preferred", damit sie jeweils im schnellsten verfügbaren Mobilfunkstandard unterwegs waren.

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