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E-Book-Reader

Kindle Paperwhite und Tolino Shine 3 im Vergleich

Mit neuen Versionen geht das Duell der beliebten E-Book-Reader Kindle und Tolino in die nächste Runde. Dabei haben die wesentlichen Unterschiede nur indirekt mit den Geräten zu tun. Unser E-Reader-Vergleich.

Autor: Rainer Müller • 17.1.2019 • ca. 3:30 Min

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Tolino Shine 3
© Tolino
Inhalt
  1. Kindle Paperwhite und Tolino Shine 3 im Vergleich
  2. Alternativen zu Kindle Paperwhite and Tolino Shine: Günstiger oder komfortabler

Die beiden marktdominierenden Anbieter, Amazon und die Tolino-Allianz, haben kürzlich jeweils neue Versionen ihrer Bestsellergeräte vorgestellt, mit denen die lesefreudige Kundschaft geködert werden soll.Denn darum geht es: Liest man elektronische Bücher im Kindle-Universum oder im Tolino-Kosmos...

Die beiden marktdominierenden Anbieter, Amazon und die Tolino-Allianz, haben kürzlich jeweils neue Versionen ihrer Bestsellergeräte vorgestellt, mit denen die lesefreudige Kundschaft geködert werden soll.

Denn darum geht es: Liest man elektronische Bücher im Kindle-Universum oder im Tolino-Kosmos? Mit dem Lesegerät kauft man das dahinterstehende Ökosystem gleich mit. Doch dazu später mehr.

Welcher E-Book-Reader soll’s sein?

Bleiben wir erst einmal bei der Hardware. Und die lässt sich auf den ersten Blick kaum voneinander unterscheiden: Der überarbeitete Kindle Paperwhite und der Tolino Shine 3 verfügen beide über ein spiegelfreies, beleuchtbares und 6 Zoll großes E-Ink-Carta-Display mit einer Auflösung von 300 ppi.

Auf den zweiten Blick zeigen sich Abweichungen: So ist die dritte Generation des beliebtesten Tolino in der Länge um einen ganzen und in der Breite um einen halben Zentimeter schmaler als der Amazon-Reader – bei identischer Bildschirmgröße bedeutet das einen schmaleren Displayrand.

Zudem ist der Shine 3 etwas leichter als das Paperwhite-Basismodell. Die geringe Differenz der Bauhöhe ist haptisch kaum wahrnehmbar.

Kindle Voyage

Ähnlich und doch ganz anders 

Der aktuelle Kindle hat erstmals eine komplett plane Oberfläche, während das Display des Tolino wie gehabt in den Rahmen eingefasst ist. Beide Neuvorstellungen besitzen außer der Taste zum Einschalten keine weiteren mechanischen Bedienelemente, die Steuerung erfolgt komplett über Touch- und Wischgesten.

Die wichtigsten Lesefunktionen (Layout-Optionen, Formatierungen, Textsuche und Lesezeichen, integrierte Wörterbücher und Übersetzungshilfen) sind ebenfalls vergleichbar.

Zum Laden dient jeweils ein Micro-USB-Anschluss. Ein Netzteil sucht man allerdings in beiden Fällen vergeblich.

Was die Geräte selbst angeht, gibt es zwei markante Unterschiede: Der eine betrifft die Wasserfestigkeit des neuen Paperwhite nach IPX8-Standard. Wer gern am Strand oder in der Badewanne liest, wird das zu schätzen wissen.

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Wer einen Tolino- Reader mit Wasserschutz haben möchte, muss auf eine der teureren Alternativen (Vision 4 oder Epos) zurückgreifen. Dafür passt sich beim Shine 3 die Farbtemperatur des integrierten Leselichts durch spezielle warm- und kaltweiße Leuchtdioden automatisch an jede Tages- und Nachtzeit an. Zudem lässt sich die Beleuchtung über einen Schieberegler auch manuell von warm nach kalt stellen – ein Feature, das dem Paperwhite komplett fehlt.

In beiden Fällen identisch ist der interne Speicher, der jeweils großzügig auf 8 GB aufgerüstet wurde – das bedeutet Platz für mehrere Tausend Bücher. Der Kindle ist sogar in einer 32-GB-Version erhältlich, die vor allem für Konsumenten von speicherintensiveren Hörbüchern interessant ist. Denn dank der verbauten Bluetooth-Schnittstelle kann der neue Paperwhite über kabellose Kopfhörer oder Lautsprecher auch Audio-Inhalte ausgeben – allerdings nur Hörbücher des konzerneigenen Dienstes Audible.

Diverse Abomodelle

Und damit wären wir wieder beim größten aller Unterschiede der E-Book-Reader: dem zugehörigen Ökosystem. Denn im Amazon-Universum ist man nicht nur bei vertonten Inhalten auf proprietäre Dateiformate beschränkt, sondern auch bei den geschriebenen, während die Tolino- Allianz auf den offenen EPUB-Standard setzt. Das bedeutet, dass Tolino-Nutzer nicht auf einen E-Book-Shop beschränkt sind und außerdem auf den elektronischen Bücherbestand öffentlicher Leihbibliotheken zugreifen können, etwa über das gängige Onleihe-System.

In der Kindle-Welt ist man dagegen auf die Mietangebote von Amazon angewiesen. Für knapp zehn Euro im Monat lassen sich über den Aboservice Kindle Unlimited bis zu zehn Titel gleichzeitig ohne Zeitlimit ausleihen – zur Wahl steht jedoch nur ein Teil des riesigen E-Book-Bestands von Amazon.

Wer Prime-Kunde ist, kann via Prime Reading sogar ganz umsonst elektronische Bücher lesen. Die Auswahl der Titel ist hier allerdings noch deutlich stärker reduziert. Wer seine Inhalte lieber kauft statt mietet, kann bei beiden Plattformen seinen kompletten Bestand in der jeweiligen Cloud speichern. Bei Tolino lassen sich sogar eigene Inhalte – etwa PDF- oder MP3-Dateien – in der Wolke ablegen.

Systemvergleich

Das entscheidende Kriterium beim Kauf eines E-Book-Readers ist das dahinterstehende Ökosystem. Denn dieses bestimmt, wo die elektronischen Bücher gekauft werden.

Kindle

  • integrierte Plattform fürLesegeräte, Apps und Inhalte
  • Kindle Unlimited: Flatrate ohneZeitlimit für 9,99 Euro/Monat
  • Prime Reading: kostenlosesAbo für Amazon-Prime- Kunden (begrenzte Auswahl)
  • Abspielen von Hörbüchern aufdem E-Book-Reader (Audible)
  • Lese-Apps für iOS, Android,PC und Mac

Tolino

  • offenes System, unterstütztdas gängige, herstellerübergreifende EPUB-Format
  • Tolino Select: vier aktuelle Titelim Monatsabo für 9,90 Euro
  • sehr günstige Bücherleiheüber öffentliche Bibliotheken (zum Beispiel Onleihe)
  • Hörbücher nur via App nutzbar
  • Lese-Apps für iOS und Androidplus Lesen im Browser
E-Book-Studie
Laut einer aktuellen Studie des Digital-verbands Bitkom liest rund jeder vierte Deutsche zumindest hin und wieder E-Books, wobei die Nutzerzahlen seit Jahren stagnieren. Vor allem die Jüngeren lesen elektronische Bücher. Beliebtestes Ausgabegerät sind E-Book-Reader, gefolgt von Smartphones, Tablets und Laptops.
© bitkom

E-Books ohne E-Book-Reader

In beiden Systemwelten braucht man übrigens nicht zwingend einen E-Book-Reader, um elektronische Bücher zu lesen – auch wenn das aus Komfortgründen absolut empfehlenswert ist.

Denn sowohl Amazon- als auch Tolino-Kunden haben via App unbeschränkten Zugriff auf ihre erworbenen Inhalte. Android- und iOS-Apps ermöglichen die Nutzung auf Smartphone und Tablet, für Kindle-Bücher gibt es zudem je eine PC- und eine Mac-Variante für Desktop- oder Laptop-Leser.

Der Tolino Webreader erlaubt den E-Book-Konsum über alle gängigen Browser hinweg – unabhängig vom Betriebssystem. Auch Hörbüchern kann man über die Apps lauschen, wobei diese im Tolino-Kosmos im offenen MP3-Format vorliegen und somit ohnehin auf beliebigen Devices abspielbar sind.

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