Luftreiniger aus Schweden: Blueair Classic 480i und Blue Pure 221 im Check
Vor allem im Winter sinkt die Luftqualität in Räumen oft rapide. Der renommierte schwedische Hersteller Blueair will mit seinen Luftreinigern Abhilfe schaffen.

- Luftreiniger aus Schweden: Blueair Classic 480i und Blue Pure 221 im Check
- Blueair Blue Pure 221: Luftreiniger im Check
Nicht erst seit Corona sind Luftreiniger ein Thema. Denn nicht selten ist die Luftqualität in Innenräumen schlechter als draußen. Wird nicht regelmäßig gelüftet, steigen Emissionen von Möbeln, Textilien, Teppichen, Kunststoffböden, Reinigungsmitteln, Druckern, Kerzen etc. mitunter in bedenkl...
Nicht erst seit Corona sind Luftreiniger ein Thema. Denn nicht selten ist die Luftqualität in Innenräumen schlechter als draußen. Wird nicht regelmäßig gelüftet, steigen Emissionen von Möbeln, Textilien, Teppichen, Kunststoffböden, Reinigungsmitteln, Druckern, Kerzen etc. mitunter in bedenkliche Höhen. Wer unter Allergien leidet, dem bringt freilich auch die Frischluftzufuhr keine Linderung, im Gegenteil.
Die schwedische Firma Blueair hat sich auf Luftreiniger spezialisiert, die Feinstaubpartikel und Allergene filtern. Nun will das Unternehmen auch auf dem deutschen Markt durchstarten und hat uns zwei Modelle zum Praxischeck ins Haus geliefert.
Blueair Classic 480i (ab 689 Euro)
Beginnen wir mit dem Blueair Classic 480i, der mit Maßen von 59 x 50 x 27,5 cm und einem Gewicht von 15 Kilogramm beileibe kein Spielzeug ist. Das Gehäuse ist aus Stahl gefertigt, und das hat nun mal sein Gewicht. Den Reiniger schnell zwischen verschiedenen Räumen hin- und hertragen gestaltet sich je nach Konstitution entsprechend kräftezehrend, ist dank der Tragegriffe aber machbar. Ein Schmuckstück ist der Classic 480i nicht, er fügt sich mit seinem neutralen Design und der länglichen Form aber recht unauffällig in die Umgebung ein.
Sieben Sensoren und HEPA-Filter
Auf der einen Stirnseite sitzen 7 Sensoren, die die Luft beim Ansaugen prüfen. Dahinter kommt ein großer HEPA-Filter, der Schadstoffe herausfiltert, auf der gegenüberliegenden Seite wird die gereinigte Luft dann wieder ausgeblasen.
Ausgeblasen ist hier wörtlich zu nehmen: Man spürt den Luftstrom auch auf der niedrigsten der drei möglichen Ventilatorstufen auf der Rückseite deutlich, das sollte man bei der Aufstellung bedenken. Ein Leisetreter ist der Classic 480i ebenfalls nicht: Ist es still im Raum, hört man ihn auch auf Stufe 1 arbeiten. Nicht übermäßig laut, aber ins Schlafzimmer würden wir ihn nicht stellen.
In Sachen Umweltverträglichkeit kann Blueair das Label Energy Star vorweisen: Laut der US-Umweltschutzbehörde EPA verbrauchen alle Blueair-Modelle auf der niedrigsten Stufe weniger Energie als eine herkömmliche Glühbirne. Zudem sind die Materialien laut Hersteller zu 100 Prozent recycelbar.
Reinigt Luft in bis zu 40 m2 fünfmal die Stunde
Blueair gibt an, dass die Luft in einem Raum bis 40 m2 innerhalb von 12 Minuten komplett gefiltert wird. Bei ständigem Betrieb wird sie also fünfmal die Stunde durchgeputzt. Das wurde von der American Home Appliances Association (AHAM) bestätigt.
Die Schweden setzen auf eine Kombination aus elektrostatischer und mechanischer Filterung namens HEPASilent. Die elektrostatische Aufladung bewirkt, dass Partikel besser am Filter haften bleiben. Damit arbeitet etwa auch AEG, bei deren AX9 ein Ionisator zuschaltbar ist.
Es sind verschiedene Filter erhältlich: ein Partikelfilter für 69 Euro und ein SmokeStop-Filter für 99 Euro, der mit einer Schicht Kokos-Aktivkohle gasförmige Schadstoffe wie Rauch, flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Abgase, Smog, Gerüche und Chemikalien 4 Mal schneller aus der Luft filtern soll. Für 139 Euro bekommt man den DualProtection-Filter, der beides kombiniert.
Der Filter ist über eine seitliche Klapptür gut zu erreichen. Blueair empfiehlt den Wechsel alle 6 Monate. In der App wird ein fälliger Austausch angezeigt, im Bedienfeld am Gerät ebenfalls.
Filtert bis zu 99,97 Prozent der Partikel
Laut Hersteller kann der Blueair 480i bis zu 99,97 Prozent aller Partikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometern einfangen. Damit rückt er Allergenen wie Pollen, Staub, Haustierschuppen, Schimmelsporen sowie Rauch zu Leibe, die vor allem für Menschen mit Lungenkrankheiten und Allergien ein Problem sind.
Mit der höchsten Drehzahl sollen auch Bakterien und Viren unschädlich gemacht werden. Blueair weist freilich darauf hin, dass seine Geräte nicht auf die Wirksamkeit gegenüber dem Corona-Virus getestet sind.
App erlaubt Fernsteuerung
Auskunft über die aktuelle Luftqualität gibt die App: Sie zeigt die Belastung mit PM2,5 sowie TVOC an, zudem kann man die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ablesen. PM steht für Particulate Matter, zu deutsch Schwebstaub. Die Zahl dahinter gibt die Partikelgröße an: 2,5 bedeutet einen aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer. Wie oben gesagt: Der Blueair filtert Partikel bis zu 0,1 Mikrometer. TVOC zeigt die Konzentration aller flüchtigen organischen Verbindungen (Total Volatile Organic Compounds). Wer hier tiefer einsteigen will, kann sich etwa beim Umweltbundesamt informieren.


Über die Luftqualität im Innenraum informiert die App in fünf Stufen (Exzellent, Gut, Mittel, Verschmutzt, Stark verschmutzt). Die Verlaufslinie färbt sich entsprechend der Verschmutzung ein. Ist sie blau oder grün, ist alles gut. Geht’s ins Gelbe oder gar ins Rote, sieht’s düster aus. Vor allem bei steigenden TVOC-Werten sollte man für frische Luft sorgen, sprich die Fenster aufmachen und durchlüften. Denn das muss klar sein: Ein Luftreiniger kann das Lüften nicht ersetzen.
Die aktuelle Qualität der Außenluft zeigt die App ebenfalls an. Hier bezieht sie die Daten von Breezometer.
Über die App kann man den 480i bequem aus der Ferne steuern. Für den täglichen Betrieb empfiehlt sich der Automatikmodus, in dem das Gerät die Ventilatorintensität eigenständig der Luftqualität anpasst. Auch Zeitpläne lassen sich einrichten.
Fazit Blueair Classic 480i
Für Allergiker und Asthmatiker bringt der Blueair 480i Linderung, indem er die Raumluft von Reizstoffen säubert. Auch wer an einer viel befahrenen Straße wohnt, gerne bei Kerzenlicht sitzt, mit Holz heizt oder mit Gas kocht, kann mit dem 480i die Luftqualität steigern.
Dank der App lässt sich das Gerät bequem aus der Ferne bedienen und man bekommt Einblick in die Luftqualität. In Sachen Information könnte das Tool aber mehr ins Detail gehen und weiterführende Informationstexte liefern.