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Sprachkurs auf dem Smartphone

Memrise im Test

Autor: Lennart Holtkemper • 23.3.2017 • ca. 1:55 Min

Memrise Logo
Memrise
© Weka/Archiv

Pro

  • viele Sprachen verfügbar
  • gute, natürliche Sprachausgabe​

Contra

  • keine Grammatikübungen
  • Qualität der Kurse hängt von der Sprache ab
  • AGBs nur auf Englisch​
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Auch in der kostenlosen Version von Memrise ist eine große Sprachauswahl verfügbar. Bei exotischen Sprachen besteht jedoch noch etwas Nachbesserungsbedarf.​

Memrise bietet ein sehr großes Angebot an Sprach- und Wissenskursen. Wer möchte, kann bei 13 Sprachen ein fortgeschrittenes Sprachniveau von B1 erreichen. Neben den klassischen europäischen Sprachen gibt es auch Kurse für Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch. Ein Kurs ist in elf Lektionen eingeteilt, von denen jede einen unterschiedlichen Themenbereich abbildet. So lernt man sich vorzustellen, sein Befinden auszudrücken und etwas zu essen zu bestellen. 

Der Lernansatz der App setzt sich aus hören, schreiben und Frage-Antwort-Aufgaben zusammen. Führt die App neue Wörter und Sätze ein, ist dies immer mit einer Audioausgabe verbunden, wobei die Aussprache deutlich und natürlich ist. Damit man sich die Wörter besser einprägen kann, gibt es zu jeder Phrase einen Meme. Diese Bilder und Texte sind mit dem zu lernenden Wort verknüpft und helfen beim Bau von Eselsbrücken. Wer selber eine gute Merkhilfe hat, kann sie sogar teilen.​

Screenshot Memrise
Die Audioausgaben von Memrise sind gut zu verstehen und werden vielfältig eingesetzt. Jede Lektion kann man nach Belieben wiederholen und so Vokabeln immer wieder auffrischen. Mit den Memes lassen sich fremde Begriffe oder chinesischen Schriftzeichen besser verinnerlichen.
© Weka/Archiv

Um die Wörter im Gedächtnis zu verankern, gibt sich die App viel Mühe und stimuliert mit den Übungen unterschiedliche Bereiche. Mal muss man die Übersetzung eines Wortes unter anderen Worten finden oder einen Satz aus durcheinander gewürfelten Wortbausteinen bilden. Weiterhin gibt es Hörverständnisaufgaben, bei denen man das Gehörte korrekt schreiben muss.​​

Schön ist, dass die App erkennt, welche Wörter man noch nicht so gut beherrscht und diese stetig wiederholt. Das sorgt für einen schnellen Fortschritt bei schwierigen Vokabeln. In der Pro-Version kann man sich Problemwörter markieren, um sie separat zu pauken oder einfache Vokabeln von der Abfrage ausschließen. Hat man eine Lektion abgeschlossen, kann man immer wieder zu ihr zurückkehren, Vokabeln einzeln wiederholen oder eine Abfrage starten.

Memrise Screenshot
Auf der Startseite kann man Lektionen auswählen oder direkt zum nächsten Lernabschnitt springen.
© Weka/Archiv

Memrise ist gut dafür geeignet, sich einen Vokabelgrundstock in vielen verschiedenen Sprachen anzueignen oder das Allgemeinwissen aufzufrischen. Ein Manko sind jedoch die fehlenden Grammatiklektionen. Erläuterungen zur Verbkonjugation sind zum Lernen einer neuen Sprache wichtig. Im Grunde konzen​triert sich die App stark auf den Aufbau eines großen Vokabulars mit häufig benötigten Phrasen. Beim Chinesischen waren die Lektionen teils nicht sinnvoll strukturiert. So lernt man zunächst nur bis drei zu zählen. Dabei wäre es wohl besser, die Zahlen gleich bis zehn zu kennen, bevor man die Vokabel für Rindfleischnudeln lernt. 

Gut gemacht ist hingegen die Einbeziehung der Community. Denn wer sich dazu berufen fühlt und die Kenntnisse hat, kann auch selbst einen Kurs erstellen. Mit einem Upgrade auf die Pro-Version (drei Monate für 15 Euro) stehen einem obendrein noch Videos von Muttersprachlern, alle Lernspiele und ein Offlinemodus zur Verfügung.​