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Sprachkurs auf dem Smartphone

Duolingo im Test

Autor: Lennart Holtkemper • 23.3.2017 • ca. 1:50 Min

Duolingo Logo
Duolingo
© Weka/Archiv

Pro

  • komplett kostenlos und werbefrei
  • gemeinsames Lernen mit Freunden möglich​

Contra

  • Grammatikanmerkungen nur über die Desktop-Version verfügbar
  • schlechte Audioausgabe
  • Übungssätze teils nicht praxisnah​
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Mit Duolingo kann man kostenlos drei Sprachen lernen. Dafür muss man aber hier und da ein paar Abstriche bei der Qualität machen.​

Duolingo ist die einzige komplett kostenlose App im Test. Mit Englisch, Spanisch und Französisch hat sie zwar die kleinste Auswahl an Kursen, bildet aber die wichtigsten europäischen Sprachen ab. Wer sich für eine entschieden hat, absolviert als Fortgeschrittener einen fünfminütigen Test zur Einstufung der Fähigkeiten. Blutige Anfänger starten sofort mit der ersten Lektion. Dabei legt jedes Kapitel den Schwerpunkt auf ein anderes Thema. So baut man langsam einen Wortschatz in verschiedenen Themengebieten auf, lernt Plural- und Fragebildung sowie Verbkonjugation.​

Die Übungen in den Lektionen sind vielfältig, wobei jede mit dem Einführen neuer Vokabeln beginnt. Dabei verbindet die App die Worte wie beim Memoryspiel mit einem passenden Bild. Dieses Vorgehen kann man bei jeder App beobachten, denn es erhöht den Lerneffekt und fördert die Merkbarkeit. Bereits gelernte Vokabeln werden in einfache Beispielsätze eingeflochten, die man dann ins Deutsche übersetzen muss. Anders herum schult die App die Rechtschreibung, indem man die deutsche Übersetzung zu einem Satz formuliert. Zudem gibt es noch Aufgaben zum Hörverständnis und Trainings zur Aussprache. Letztere allerdings leider nur selten.​

Duolingo Screenshots
Mit Wortbausteinen lernt man Übersetzungen zu bilden. Die Sätze sind allerdings teils wenig alltagsnah. Durch die Bilder bleiben die Vokabeln unter den Karten besser im Gedächtnis. Die Spracherkennung funktioniert recht gut, könnte aber öfter zum Einsatz kommen.
© Weka/Archiv

Führt die App neue Wörter in die Übungssätze ein, sind diese farblich hervorgehoben. Ein Fingertipp auf das Wort gibt seine Bedeutung in einer Dropdown-Liste preis, was ratlose Gesichter erspart. Hat man eine Übersetzung abgeschlossen, kann man Kommentare von anderen Nutzern einsehen oder Fragen an die Community stellen. Hier finden sich teils auch Erklärungen zur Grammatik. Aufmerksame Nutzer können Duolingo auch Fehler melden, wenn sie in einem Übungssatz welche entdecken. 

Ein zweischneidiges Schwert ist die Audioausgabe von Wörtern und Sätzen. Sie unterstützt das Lernen zwar akustisch, doch leider klingen die Sprachsequenzen nicht sehr natürlich. Längere Sätze sind durch ein relativ schnelles Tempo beim Abspielen und eine abgehackte Ausgabe teils schwer zu verstehen.​

Duolingo Screenshot
Die Lektionen sind nach Themen geordnet. Man kann auch Kapitel überspringen, falls man sich langweilt.
© Weka/Archiv

Etwas schade ist ebenfalls, dass sich Anmerkungen zur Grammatik​ und Tabellen zur Verbkonjugation nur über die Desktop-Version von Duolingo abrufen lassen. Ein komplett mobiles Lernen ist somit nicht möglich. Gut gemacht ist die Testlektion am Ende jedes Kapitels. Sie lässt sich auch gut als Wissensabfrage für zwischendurch nutzen. Insgesamt bietet die App einen guten Einstieg in eine neue Sprache. Die Übungssätze sind jedoch teilweise nicht sehr anwendungsbezogen und die Theorie kommt in der App leider etwas zu kurz. Hier könnten die Macher noch nachbessern. Für eine kostenlose Anwendung geht das Gebotene aber in Ordnung.​​