Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
Kaufberatung

So finden Sie das passende Smartphone

Mehr zum Thema: Microsoft Apple

Display, Speicher, Prozessor: Wir zeigen, worauf Sie beim Kauf eines Smartphones achten müssen.

Autor: Markus Eckstein • 7.10.2013 • ca. 6:35 Min

Smartphones
Smartphones
© Hersteller

Wie hoch soll die Displayauflösung sein, wie schnell der Prozessor? Das sind nur zwei von zahllosen Fragen, die sich vor dem Kauf eines Smartphones stellen. Wir zeigen, worauf Sie bei der Hardware achten müssen und wie Sie schnell erkennen können, ob ein Smartphone für Sie geeignet ist. Am bes...

Wie hoch soll die Displayauflösung sein, wie schnell der Prozessor? Das sind nur zwei von zahllosen Fragen, die sich vor dem Kauf eines Smartphones stellen. Wir zeigen, worauf Sie bei der Hardware achten müssen und wie Sie schnell erkennen können, ob ein Smartphone für Sie geeignet ist.

Am besten sind natürlich Testergebnisse, doch nicht immer sind die zur Hand. Im Folgenden wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie anhand der Herstellerangaben einschätzen können, ob ein Smartphone Ihren Ansprüchen genügt. Klar, eine schlechte Software, Hardwarefehler, Produktionsmängel stehen natürlich in keinem Datenblatt und können ein vermeintlich gutes Smartphone wertlos machen. Doch um beispielsweise ein Vorauswahl zu treffen, kann die Checkliste nützlich sein.

Plattform: Von iOS bis Windows Phone

Zunächst müssen Sie sich für ein Betriebssystem, auch Plattform genannt, entscheiden. Das Betriebssystem bestimmt mit darüber, wie einfach das Smartphone zu bedienen ist und was sich mit ihm anstellen lässt.

Fünf Plattformen spielen im Moment im Markt eine Rolle, zwei davon geben den Ton an: Das iPhone (und nur das iPhone) arbeitet mit Apples iOS, von Google kommt Android, das fast von jedem großen Handy-Hersteller genutzt wird.

Beide Plattformen zeichnen sich durch ein riesiges Angebot an Apps und eine starke Ausrichtung aufs mobile Internet aus. Die Unterschiede:

  • Apples iOS ist deutlich geschlossener, dadurch an einigen Stellen etwas eingeschränkt. Mit iOS 7 hat die Plattform einige Funktionen bekommen, die im Vergleich zu Android bislang gefehlt haben.
  • Android ist offener, flexibler an die eigenen Bedürfnisse anpassbar, aber insgesamt inkonsistenter. So kommen beispielsweise selbst Neugeräte mit verschiedenen Android-Versionen auf den Markt. Updates lassen oft lange auf sich warten.
  • Windows Phone von Microsoft wird wie Android von mehreren Herstellern eingesetzt. Die Plattform macht langsam aber stetig an Boden gut, das App-Angebot ist kleiner als bei iOS oder Android, aber für die allermeisten Bedürfnisse findet sich mittlerweile auch hier die passende App - und im Moment auch recht günstige Windows-Smartphones.
  • Die zweite herstellereigene Lösung - ähnlich wie Apples iOS - bietet Blackberry  mit Blackberry 10. Das bringt für Business-Anwender viele Vorteile, beispielsweise in Sachen Sicherheit. Das Angebot an Apps ist allerdings auch hier kleiner als bei Android und iOS.
  • Mit Firefox OS von Mozilla ist eine neue Plattform gestartet, die aber zunächst nur bei Einsteigergeräten zum Einsatz kommt und im Moment in Sachen Funktionalität  sehr einfach gestrickt ist.

Zwei Plattformen, auf die sie nicht mehr setzen sollten: Nokia hat sich von Symbian verabschiedet, Samsung mehr oder weniger von Bada. Beide sind durchaus gut bedienbar, bieten ein ansehnliches Angebot an Zusatzsoftware, sind aber Auslaufmodelle.

Display: Größe, Auflösung, Helligkeit

Wie komfortabel sich ein Smartphone bedienen und nutzen lässt, hängt auch vom Display ab. Größe, Auflösung und Helligkeit entscheiden über die Qualität der Anzeige - und die hängt direkt mit dem Preis zusammen. Sprich: Wenn Sie ein richtig tolles Display wollen, müssen Sie tief in die Tasche greifen. Die gute Nachricht: Die Qualität ist mittlerweile generell sehr hoch. Wirklich schlechte Displays gibt's nur noch in den Regionen unter 150 Euro.

Motorola Atrix 4G
Beim Display zeigen sich oft große Unterschiede.
© Motorola

Über die Größe des Displays entscheidet der persönliche Geschmack. Schließlich ergibt sich aus der Displaygröße die Größe des Smartphones. Unsere Faustregel: Unter 4 Zoll Displaydiagonale wird es sehr kleinteilig auf der Anzeige, das Surfen im Internet macht dann nur bedingt Spaß. Bei mehr als 4 Zoll wird's schwierig mit der einhändigen Bedienung.

Wie viele Informationen auf der Anzeige zu sehen sind, hängt genau genommen nicht von der Größe ab, sondern von der Auflösung, also der Anzahl der Bildpunkte oder Pixel, aus denen sich das Display zusammensetzt. Hierbei gilt: Unter 320 x 480 Bildpunkten wird es sehr pixelig, zum bequemen Surfen sollten es mindestens 480 x 800 Pixel sein. Topmodelle bieten heute Full-HD-Auflösung aus 1920 x 1080 Pixel.

Bei der Displaytechnologie haben Sie die Wahl zwischen TFT und OLED. Dabei zeichnen sich die OLEDs durch etwas kräftigere Farben, geringeren Stromverbrauch, aber auch eine geringere Helligkeit aus. Goldene Regel beim Display: Am besten anschauen.

Prozessor: Mindestens Dual-Core

Wegen der vielen Funktionen und der aufwendigen Benutzeroberflächen kommt dem Prozessor eine immer wichtigere Rolle zu. Das gilt insbesondere für die Android-Plattform mit ihrer großen Geräteauswahl.

Doch wie flüssig das Betriebssystem auf dem Touchscreen zur Ansicht kommt, wie schnell das Smartphone komplexe Aufgaben meistert, hängt nicht nur vom Prozessor, sondern auch von der Software ab und wie gut beides aufeinander abgestimmt ist. Ein Beispiel: Die neueste Android-Version 4.1 läuft auf Geräten mit Zweikern-Prozessor so elegant wie die Vorgängerversion 4.0 auf Geräten mit Vierkern-Prozessor.

Snapdragon
Die Entwicklung bei den Prozessoren läuft rasant.
© connect

Dennoch lassen die Prozessordaten Rückschlüsse auf die tatsächliche Performance zu. Wer auf eine wirklich bequeme Bedienung Wert legt, sollte sich für ein Gerät mit Dual-Core-Prozessor entscheiden. Wer etwas Zukunftssicherheit und eine wirklich elegante Performance will, sollte sich für ein Gerät mit Quad-Core-Prozessor entscheiden, muss dann aber auch entsprechend tiefer in die Tasche greifen.

Die zweite wichtige Kennzahl ist die Taktfrequenz: Ganz einfache Modelle arbeiten mit 600 MHz, 800 MHz sind in sehr einfachen Einsteigermodellen üblich. Für eine wirklich flüssige Bedienung sollte es 1 GHz sein. Beim Arbeitsspeicher sind 512 MB das Minimum für eine komfortable Nutzung, wir empfehlen 1 GB, die Obergrenze liegt derzeit bei 3 GB.

Speicher: Groß versus erweiterbar

Wer sein Smartphone als Musicplayer und womöglich auch als Mini-Kino einsetzen will, sollte auf die Größe des Speichers achten. Bei vielen, aber nicht allen lässt sich der Speicher per MicroSD-Karte erweitern. Beim iPhone geht das beispielsweise nicht, dafür bietet das aktuelle iPhone 5 mindestens 16 GB Speicher.

Android-Geräte lassen sich häufig erweitern, kommen aber teilweise mit sehr kleinem internen Speicher. Bei Einsteigermodellen kann der unter 1 GB betragen. Während sich Musik oder Filme problemlos auch auf der Speicherkarte platzieren lassen, können viele Apps nur im internen Speicher abgelegt werden - und da können 100 MB schon für eine App zu wenig sein.

Funkverbindungen: LTE ist im Kommen

Der flotte Zugang zum Internet macht Smartphones erst so richtig smart. Praktisch jedes Gerät beherrscht heute WLAN, geht also im heimischen Wi-Fi-Netz oder im Büro kostenlos online. Fast alle neuen Modelle ab der Mittelklasse unterstützen den schnellen n-Standard, einige Geräte bereits den ac-Standard, der aber auch nur von wenigen Routern unterstützt wird.

Geht's übers Mobilfunknetz online, wird es komplizierter. UMTS, auch 3G genannt, unterstützt heute praktisch jedes Smartphone, unterteilt sich allerdings in verschiedene Dienste: Für schnellen Empfang gibt es HSDPA (ab 3,6 Mbit/s), für den schnellen Datenversand HSUPA (ab rund 2 Mbit/s). HSPA+ ist eine weitere Ausbaustufe, die Datenraten von bis zu 42 Mbit/s ermöglicht. Wer mit dem Smartphone regelmäßig ins Internet will, sollte sich für ein Gerät mit mindestens HSDPA entscheiden.

Der UMTS-Nachfolger LTE, auch 4G genannt, gewinnt langsam an Bedeutung. Die Netzbetreiber bauen kräftig aus und immer mehr Smartphones beherrschen LTE. Wem schnelles Internet wichtig ist und wer sein Smartphone länger als ein Jahr nutzen will, sollte auf LTE achten.

Ratgeber: Der Frequenzdschungel von LTE

Kamera: Ein gute Kamera kostet

Die gängige Megapixel-Protzerei garantiert keine gute Bildqualität. Und 5 Megapixel sind eigentlich genug, selbst wenn Sie die Fotos ausdrucken wollen. Vielknipser sollten auf einen Autofokus und eine LED als Blitzersatz achten. Eine spezielle Kamerataste, mit der sich der Autofokus steuern lässt, sorgt für Bedienkomfort. Neue Modelle bieten gar eine HDR-Funktion, die besonders kontrastreiche und gut belichtete Bilder bringen soll.

Huawei Ascend G600
Die kleine LEDs müssen als Blitzersatz herhalten, hier sind gleich zwei verbaut.
© Huawei

Generell gilt: Auch wenn die Hersteller im Moment verstärkt auf hohe Lichtempfindlichkeit setzen: Bei schlechtem Licht kommen alle Kameras an ihre Grenzen, Smartphones mit echtem Xenon-Blitz sind im Moment kaum zu bekommen. Und einen optischen Zoom gibt's nur beim Samsung Galaxy S4 zoom, das dafür dann auch sehr groß geraten ist. Und wer eine brauchbare Kamera will, darf nicht zu sparsam sein. Bei günstigen Smartphones sparen die Hersteller meist bei Kamera.

Wer gerne filmt, sollte auf HD-Auflösung bei der Videofunktion und möglichst viel Speicher oder eine Erweiterungsmöglichkeit achten.

Akku: 2000 mAh sollten es sein

Für den Akku gilt wie für den Prozessor: Vom Prozessor lässt sich nicht eins zu eins auf die Geschwindigkeit schließen, von der Größe des Akkus nicht auf die Ausdauer. Doch häufig ist die Kapazität aussagekräftiger und zuverlässiger als die vom Hersteller angegebene Ausdauer, und so lange es noch keine Messungen gibt, auch der einzig verfügbare Wert.

Tipps zu Handy-Akkus
Früher half ein Zweitakku, heute sind die Stromspeicher teilweise fest verbaut.
© Matthias Metzler

Die Akkukapazität sollte bei Smartphones möglichst über 1400 mAh liegen, 2000 mAh sind ein guter Wert. Das Maximum liegt derzeit bei über 3000 mAh, die dazugehörigen Smartphones wie etwa das Sony Xperia Z Ultra oder das Samsung Galaxy Mega sind allerdings auch riesengroß.

Schritt für Schritt: Stromsparen bei Android-Smartphones

Am besten: In die Hand nehmen

Unser Tipp zum Schluss: Selbst wenn Testdaten zur Verfügung stehen: Das Gerät selbst in die Hand zu nehmen, ist immer noch die effektivste und zuverlässigste Methode, um herauszufinden, ob es Klick macht zwischen Ihnen und Ihrem vermeintlichen Traum-Smartphone.

Mehr zum Thema: Microsoft Apple