Vergleichstest
Schöne Aussichten - vier Standboxen zwischen 400 und 600 Euro
Schluss mit dem Kasten-Denken: Vier Standboxen der Klasse bis 600 Euro versuchen durch Design-Tricks, an der Partnerin vorbei ins Wohnzimmer zu kommen. Alles nur Show oder mehr dahinter?

Women's Acceptance Factor" nennen Experten die unsichtbare Barriere, die sich üblichen Standboxen in Mehrpersonenhaushalten entgegenstellt, sobald diese Kurs aufs Allerheiligste nehmen: das gemeinsame Wohnzimmer.
Dass sich Frauen gemeinhin eher durch gutes Design als von gutem Klang überzeugen lassen, gilt inzwischen als Natur-Gesetz. Doch selten huldigte ein Testfeld dieser Erkenntnis so wie diese vier Boxen von Heco, JBL, Teufel und Wharfedale.
Messlabor
Im Labor gaben vor allem drei Boxen ein durchwachsenes Bild ab. JBL Studio 180 und Teufel Ultima 40 ließen im Frequenzgang eine Loudness-Charakteristik erkennen, die Wharfedale Diamond 10.5 fällt so deutlich zu hohen Frequenzen hin ab wie die typisch britischen Boxen vor über 20 Jahren. Eine obere Grenzfrequenz von 8 kHz (-3 dB) spricht ebenso Bände wie 20 dB Unterschied zwischen 1 und 20 kHz bei der JBL. Selbst die Heco Victa II 701 als beste Box leistet sich eine gehörige Bassüberhöhung.
Fazit
Selten bot ein Testfeld so viele Charakter-Darsteller - egal, ob äußerlich oder klanglich betrachtet. Schon gar nicht in dieser Preisklasse. Allerdings wird die Wahl damit besonders stark zur Frage des persönlichen Geschmacks. Universell kann man diesmal eigentlich guten Gewissens nur die Heco Victa II 701 empfehlen. Die drei anderen haben durchaus ihre Stärken, doch klanglich lassen sie das letzte Quäntchen Neutralität vermissen. So eignen sich die sehr günstige Teufel Ultima 40 und die JBL Studio 180 vor allem für Rock und Pop, während die Wharfedale Diamond 10.5 am ehesten mit akustischer Musik zufrieden stellt. Den beiden ersten mangelt es an Klangfarben, letzterer an Pep.