Vergleichstest Lautsprecher Ayon BlackBird, Duevel Sirius, ME Geithain ME 800 K
Mit den richtigen Boxen sind selbst hartnäckigste Klangwehwehchen kein Thema. Drei hochgradig talentierte Problemlöser geben ihr Bestes.

Wer Schallwandler nach dem Motto aussucht "viel hilft viel", mag damit unbedarfte Bekannte beeindrucken, fährt aber klanglich nicht zwingend auf der Überholspur. Enttäuschungen sind immer dann vorprogrammiert, wenn der Anwender keine idealen raumakustischen Bedingungen schaffen kann, etwa durch ungünstig geschnittene Räume.
Heikel sind von der Norm abweichende Vorlieben bei der Wahl des Hörplatzes oder Verstärkers. So sind wummernde, schwammige Bässe ein leider keineswegs seltenes Übel, auch bei teuren Anlagen. Ebenfalls geradezu klassisch: Beim Händler toll klingende Standboxen spielen zu Hause weit unter Wert, weil Grundriss und Möblierung keine klangoptimale Aufstellung zulassen. Und der schönste Röhrenverstärker mutiert zur kreischenden Fehlinvestition, wenn stromhungrige Boxen sein zartes Wesen überfordern.
Doch derlei Unbill ist kein Grund, das Hobby zu wechseln, denn vielfach sorgt schon die Wahl des richtigen Schallwandlers für Abhilfe. Drei solcher Problemlöser sind hier versammelt.
Ayon spendiert seiner BlackBird ein koaxial arbeitendes Horn mit gutmütiger Last und moderatem Wattbedarf. Die rundstrahlende Sirius von Duevel verlangt kein Stereodreieck, sie macht den ganzen Raum zur Hörzone. Bei der 800 K von ME Geithain sorgen Bassniere und Aktivtechnik für epochale Präzision selbst bei wandnaher Aufstellung.

Fazit
Eine Kaufentscheidung für hochwertige Schallwandler will gut überlegt sein, auch im Hinblick auf vorhandene Sonderbedingungen und Vorlieben. Anwender, die mit wattzahmen Röhrenverstärkern pegelsouverän hören möchten, finden in der fokussiert und gefühlvoll agierenden Ayon einen hochsensiblen Partner. Röhrensicher ist auch die auf ihre Art ähnlich lebhafte Duevel, die ihre Hörer von den gewohnten Zwängen bei der Hörraumgestaltung und Sitzplatzwahl befreit.
Wer Amtlichkeit anstrebt, einen Schallwandler, der auch bei Rundfunkprofis und Toningenieuren größte Zustimmung findet, ist mit der überragend neutralen und ultra-hochauflösenden Geithain mit Abstand am besten bedient. Mit ihrem grandiosen Koax und der einzigartigen Bassniere ist die ME 800 K der Geniestreich schlechthin.