Vergleichstest Lautsprecher Blumenhofer Genuin FS 3, Burmester B 30, ME Geithain ME 160
Nicht alle, die die stolze Summe von 10000 Euro in ein Paar Lautsprecher investieren, wollen diese im Hobbykeller betreiben, wo die Optik keine Rolle spielt und die Wände beliebig mit Akustiktapete und Absorbern optimiert werden können. Doch ausgerechnet für ein modernes, spärlich eingerichtetes Wohnzimmer sind viele Boxen gar nicht gemacht: Ihr Klangbild wird ungenau, diffus und hallig, sobald sie ihr angestammtes Reservat aus optimiertem HiFi-Studio oder bedämpftem Hörraum verlassen.

Technisch ist das Problem leicht zu erklären: Je weiter der Hörer von der Box weg sitzt, desto weniger Schall erreicht ihn direkt vom Lautsprecher, und desto mehr spielt der Raum mit hinein. Dominiert dieser auch als indirekter Schall bekannte Raumhall das Klangbild, gehen Klarheit, Transparenz und Ortungsschärfe verloren. Je größer der Hörabstand und je halliger der Raum, desto größer das Problem. Doch gegen diese Verunklarung ist technisch ein Kraut gewachsen: Der Lautsprecher muss den Schall lediglich in einem schmaleren Bereich abstrahlen. Oder: Er muss den Schall bündeln, wie sich Elektroakustiker auszudrücken pflegen. Das ist technisch indes alles andere als trivial, denn gerade kleinere und schmalere Boxen haben von Haus aus die Eigenschaft, ihre Wellen relativ breit, im Bass- und Grundtonbereich sogar in alle Richtungen gleich stark abzustrahlen.
AUDIO lud drei deutsche Manufakturen ein, ihre entsprechend optimierten Boxen vorzustellen. Die sind naturgemäß so unterschiedlich wie die Historie der drei Firmen: Blumenhofer Acoustics schöpfen von ihrer Erfahrung im Horn- und Beschallungsbereich, Geithain dagegen baut traditionell Studiomonitore. Und auch der Vorzeige-High-Ender Burmester steuert mit seiner neuen B30 eine individuelle Lösung bei.