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E-Autos im Winter

ADAC-Test: So schlagen sich E-Autos bei Kälte

Ein ADAC-Test zeigt, dass E-Autos im Winter teils drastisch an Reichweite verlieren. Doch auch positive Überraschungen gab es.

Elektroauto laden im Winter
Wie hoch ist die Reichweite von E-Autos im Winter?
© Sarawut / Adobe Stock

Elektroautos sind eine zukunftsweisende Technologie, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Kurz nach dem norwegischen Automobilverband NAF hat auch der ADAC die Reichweite von E-Autos unter winterlichen Bedingungen geprüft. Der ADAC-Test zeigt, dass die Reichweite von E-Autos bei winterlichen Temper...

Elektroautos sind eine zukunftsweisende Technologie, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Kurz nach dem norwegischen Automobilverband NAF hat auch der ADAC die Reichweite von E-Autos unter winterlichen Bedingungen geprüft. Der ADAC-Test zeigt, dass die Reichweite von E-Autos bei winterlichen Temperaturen stark variieren kann.

Der ADAC hat 25 Elektroautos unter winterlichen Bedingungen getestet, um die realen Reichweiten im Vergleich zu den WLTP-Angaben zu ermitteln. WLTP, das für "Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure" steht, ist ein Standard zur Messung von Verbrauch und Emissionen. Dieser wird jedoch unter bestimmten Bedingungen (Temperatur, Fahrweise, Stadtverkehr) ermittelt und ist auch nur für dieses Szenario aussagekräftig, wie der ADAC betont. Gerade bei kälteren Temperaturen oder bei Autobahnfahrten kann der Verbrauch steigen.

Um gleiche Bedingungen für alle Fahrzeuge zu ermöglichen, fanden die Tests bei null Grad auf einem Prüfstand statt. Dadurch sollten Abweichungen durch unterschiedliche Fahrweisen und Verkehrsbedingungen ausgeschlossen werden. Beim Test wurde eine Strecke von München nach Berlin simuliert.

Dabei schnitt der Mercedes EQS 450+ am besten ab, indem er als einziges Modell im Test die 582 Kilometer ohne Zwischenladung bewältigte. Sein Verbrauch lag bei beeindruckenden 20,4 kWh/100 km. In der Praxis würde man bei einer Restreichweite von 18 Kilometern aber vermutlich dennoch einen Ladestopp einlegen.

Alle weiteren Modelle mussten mindestens einmal nachladen. Der VW ID 7 Pro S und das Tesla Model 3 MR RWD beispielsweise nach 436 bzw. 423 Kilometern. Andere Modelle wie der MG 4 ER und der Peugeot e-3008 210 schnitten schlechter ab und erreichten teilweise nur die Hälfte ihrer angegebenen WLTP-Reichweite.

Entscheidend für eine lange Reichweite sei neben einem großen Akku auch ein niedriger Verbrauch. Dieser wiederum hängt von Faktoren wie Aerodynamik, Rollwiderstand und Temperaturmanagement ab, so der ADAC. Weiterhin ist für Langstreckenfahrten auch entscheidend, wie effizient und schnell das Nachladen funktioniert.

Die getesteten Modelle variieren stark im Preis. Während der Mercedes EQS 450+ und der Porsche Taycan, die sehr gut abgeschnitten haben, im Luxussegment über 100.000 Euro liegen, sind der VW ID 7 und das Tesla Model 3 im mittleren Preissegment mit Einstiegspreisen von 59.000 bzw. 45.000 Euro angesiedelt. Sie erreichten eine gute Bewertung und zeigen, dass auch in erschwinglicheren Preisbereichen effiziente E-Autos zu finden sind.

Um die Reichweiten ihrer Fahrzeuge unter verschiedenen Bedingungen transparenter darzustellen, fordert der ADAC, dass neben der WLTP-Reichweite auch Reichweiten bei Kälte oder Autobahngeschwindigkeiten genannt werden sollten.

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Autor: Gabriele Fischl • 30.1.2025

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