E-Autos
Revolution im Fahrzeugbau? BMW setzt auf digitales Nervensystem
BMW hat eine neue E-Architektur vorgestellt, die Autos künftig nicht nur intelligenter und effizienter machen soll, sondern vor allem zukunftssicher aufstellt.

BMW bringt eine komplett neu entwickelte digitale Elektronik-Architektur auf den Markt, die die Grundlage für das „softwaredefinierte Fahrzeug der nächsten Generation“ bilden soll. Die Technik feiert ihr Debüt in den Modellen der sogenannten „Neuen Klasse“ und verspricht eine gesteigerte ...
BMW bringt eine komplett neu entwickelte digitale Elektronik-Architektur auf den Markt, die die Grundlage für das „softwaredefinierte Fahrzeug der nächsten Generation“ bilden soll. Die Technik feiert ihr Debüt in den Modellen der sogenannten „Neuen Klasse“ und verspricht eine gesteigerte Rechenleistung sowie eine optimierte Fahrzeugvernetzung.
Kernstück der neuen Architektur sind vier Hochleistungs-Computer, auch „Superbrains“ genannt, die verschiedene Fahrzeugbereiche steuern – von Infotainment und automatisiertem Fahren über Fahrdynamik bis hin zu Basisfunktionen wie Klimatisierung und Komfort. Im Vergleich zur aktuellen Fahrzeuggeneration bietet das System mehr als die 20-fache Rechenleistung und ist für zukünftige Software-Updates und Künstliche-Intelligenz-Funktionen ausgelegt.
„Technologieoffenheit ist der Schlüssel zum Erfolg von BMW“, betont Frank Weber, Entwicklungsvorstand der BMW AG. Die neue Architektur ermögliche eine Entkopplung der Fahrzeug- und Softwareentwicklung, wodurch zukünftige Modelle kontinuierlich über Over-the-Air-Updates verbessert werden könnten.
Ein weiterer Meilenstein ist die radikal vereinfachte Kabelarchitektur. Durch eine sogenannte zonale Struktur konnte die Kabellänge um 600 Meter reduziert werden, was eine Gewichtsersparnis von 30 Prozent mit sich bringt. Die Verbindung zwischen den Superbrains und den Zonen-Controllern erfolgt über Highspeed-Datenverbindungen, wodurch die Effizienz der Fahrzeugsteuerung weiter gesteigert wird. Zudem sorgen „Smart eFuses“ – digitale Sicherungen, die herkömmliche Sicherungen ersetzen – für eine intelligente Energieverteilung. Sie ermöglichen es, je nach Fahrzeugmodus gezielt Verbraucher zu aktivieren oder zu deaktivieren, was die Energieeffizienz um 20 Prozent verbessern soll.
Parallel zur neuen Hardware-Struktur hat BMW auch die Software-Architektur weiterentwickelt. Anstelle separater Softwarelösungen für verschiedene Fahrzeugbereiche setzt der Hersteller auf stabile Plattformen, die kontinuierlich weiterentwickelt werden können. Das Rückgrat dieser Entwicklung bildet der „Shared Service Layer“, der nicht nur Cybersicherheit gewährleistet, sondern auch flexible Over-the-Air-Updates und KI-gestützte Funktionen ermöglicht.
Das erste Modell der „Neuen Klasse“ mit dieser Technologie soll noch in diesem Jahr in Serienproduktion gehen und einen neuen Standard für digitale, vernetzte und effiziente Fahrzeuge setzen – sagt zumindest BMW.