EU-Parlament für einheitliche Ladebuchse
USB-C wird 2024 zum Standard-Anschluss
Smartphones, Notebooks, Kameras und noch mehr sollen bald auf ein einheitliches Ladekabel setzen. Das EU-Parlament und die EU-Staaten haben sich auf USB-C als Standard ab 2024 geeinigt.

Unterschiedliche Ladekabel für Smartphones, Kopfhörer oder Notebooks sind bald Geschichte. Ab 2024 soll die USB-C Ladebuchse zum Standard in der gesamten Europäischen Union werden. Die EU-Staaten und das EU-Parlament haben sich für einen einheitlichen Ladeanschluss geeinigt. Ab 2024 soll die neu...
Unterschiedliche Ladekabel für Smartphones, Kopfhörer oder Notebooks sind bald Geschichte. Ab 2024 soll die USB-C Ladebuchse zum Standard in der gesamten Europäischen Union werden. Die EU-Staaten und das EU-Parlament haben sich für einen einheitlichen Ladeanschluss geeinigt. Ab 2024 soll die neue Regelung in Kraft treten. Die Einigung muss zwar noch offiziell beschlossen werden, dies sei Medienberichten zufolge jedoch nur noch reine Formsache. Zum ersten Mal weltweit macht der Gesetzgeber den Hersteller solch eine Vorgabe. Laut EU-Parlament sei dies jedoch ein wichtiger Schritt für die Zukunft.
Ziel der Regelung ist es unter anderem, die Elektronikgeräte nachhaltiger zu machen. Durch einen einheitlichen Standard würde das Nachkaufen spezieller Ladegeräte wegfallen. Außerdem sollen Endkund*Innen so weniger stark an bestimmte Produkte gebunden werden. So sagt Alex Agius Saliba, Mitglied des Europäischen Parlaments:
"Angesichts der Tatsache, dass in Europa jährlich eine halbe Milliarde Ladegeräte für tragbare Geräte ausgeliefert werden, die 11.000 bis 13.000 Tonnen Elektroschrott erzeugen, wäre ein einheitliches Ladegerät für Mobiltelefone und andere kleine und mittlere elektronische Geräte für alle von Vorteil."
Welche Geräte trifft die neue Regelung für das Laden über USB-C?
Ab 2024 sollen alle aufladbaren und tragbaren Geräte über USB-C geladen werden. Dazu zählen neben Smartphones, Tablets, Kopfhörer und Kameras auch tragbare Lautsprecherboxen, Tastaturen, Computer-Mäuse, Smartwatches und mehr. Auch Spielekonsolen sind davon betroffen. Die Liste der Geräte soll kontinuierlich überprüft werden und nach drei und fünf Jahren erweitert werden.
Ab Sommer oder Herbst 2024 soll die neue Regelung für USB-C als Standard in Kraft treten. Spätestens bis dahin müssen die Hersteller also neue Geräte mit entsprechender Ladebuchse anbieten. Für Notebooks gilt allerdings eine Ausnahme. Hier wurde eine Übergangsfrist von 40, statt 24 Monaten nach Beschluss vereinbart.
Sind auch alte Geräte von der neuen Regelung betroffen?
Was passiert beispielsweise mit Smarpthones, die noch einen anderen Anschluss verbaut haben. Denken wir beispielsweise an Apple, ist hier noch der Lightning-Anschluss das non plus ultra. Die neue Vorgabe der EU gilt erst für Smartphones oder andere Geräte, die ab Mitte 2024 auf den Markt gebracht werden. Nachdem die Hersteller 24 Monate nach Beschluss Zeit haben, ihre Geräte mit dem USB-C-Standard auszustatten, sollte ein Relase mit USB-C spätestens im Sommer/Herbst 2024 möglich sein. "Ältere" Geräte sind von der Regelung nicht betroffen. Hier muss also nicht nachgerüstet werden.
Zahlreiche Hersteller setzen bereits jetzt schon auf USB-C als Lade-Anschluss und dürften mit der neuen Regelung also keine Probleme haben. Insgesamt rechnet die EU-Kommission damit, dass Verbraucher*Innen durch den einheitlichen USB-C-Anschluss hohe Einsparungen feststellen werden, da nicht für jedes Produkt ein neues Ladekabel gekauft werden muss. Außerdem sollen bis zu 11.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr vermieden werden.
Hersteller und Vertreter der Informations- und Telekommunikationsbranche hatten das Vorhaben der EU-Kommission und EU-Staaten bereits in der Vergangenheit kritisiert. Laut des Branchenverbands Bitkom würden damit Innovationen ausgebremst werden. Auch Apple soll der Kritik zugestimmt haben. Ob die negativen Stimmen die neue Vorgabe stoppen können - danach sieht es eher nicht aus.