Smart Home
Anschlussfähigkeiten und Konkurrenz
- Apple startet mit HomeKit ins intelligente Haus
- Technologie und Ausbaumöglichkeiten
- Anschlussfähigkeiten und Konkurrenz
"HomeKit-kompatible Geräte werden vom iPhone im Heimnetzwerk erkannt", schätzt Leopold von Bismarck. Doch dafür müsse die Geräte-Firmware entsprechend angepasst werden. Apples Made-for-Programm ist nicht dafür bekannt, kostenlos zu sein. Daher wird über mögliche Lizenzgebühren spekuliert. "Ich rechne nicht damit", meint aber der CMO von tado°.
Was läuft ohne Apple?
Martin Vesper fragt sich, wie offen Apples HomeKit sein wird: "Werden sich HomeKit-kompatible Produkte etwa auch mit Android-Geräten steuern lassen? Das wissen wir jetzt noch nicht." Für die Steuerung eines ganzen Hauses sei es jedoch wenig praktikabel, wenn jedes Familienmitglied nur die Produkte eines bestimmten Herstellers nutzen könnte.

Angesichts von Apple-Entwicklungen wie AirPlay ist es jedoch kaum vorstellbar, dass sich HomeKit-fähige Produkte mit einem Android- oder Windows Mobile Smartphone steuern lassen. Was tun also, wenn die Frau etwa auf Apple, der Mann jedoch auf Android setzt? In diesem Fall dürfte es eine Lösung sein, im Heim stets ein iPad zu platzieren.
Do-it-yourself-Markt
Ebenso stellt sich die Frage, was mit den bisherigen Gebäudesteuerungstechniken geschieht. Werden sich KNX, ZigBee-Funk, das RWE Smart Home oder auch die QIVICON-Lösung der Deutschen Telekom in das HomeKit einbinden lassen?
"Wir begreifen es nicht als Wettbewerbsprodukt", sagt Deniz Turgut, Marketing- und Vertriebs-Chef des Elektronikherstellers Jung. Der nutzt die KNX-EIB-Technik, ein Bussystem, das auf Unterputz-Gebäudeautomation ausgelegt ist. Das System erfordert eine Installation durch Fachhandwerker und wendet sich eher an die gehobene Kundschaft. Für Turgut steht die HomeKit-Zielgruppe fest: "Ich denke, das ist eher der Do-it-yourself-Markt." Denn Jung-Schalter und -Thermostate werden mit 230 Volt Starkstrom versorgt. Ein völlig anderer Ansatz also als etwa Wetterstationen mit Akkus zu betreiben. Dennoch: Auch KNX oder Lösungen wie RWE Smart Home bieten eine Verbindung zum Heimnetzwerk. Dann spricht auch nichts gegen eine Steuerung über iOS-Geräte. Hersteller wie Jung oder Gira bieten auch heute schon Apps für ihre Systeme.
Kampf der Systeme
Apple ist nicht der erste Konzern, der an einer Heimsteuerung bastelt. Erst im Januar 2014 erwarb Google den Thermostatenherstellers Nest. Und im April 2014 startete Samsung seinen Smart Home Service, der eigene Geräte steuern soll.
Neue Beta-Version für iOS 8 und Apple TV
Apples Erfolg steht also nicht fest. Doch mit Innovationskraft und hochkarätigen Partnern könnte Apple dem Smart Home zum Durchbruch verhelfen.