Smart Home
HomeKit - Apples Hausautomatisierung erklärt
Apple Homekit befindet sich noch im Aufbau. Doch schon in Kürze soll es das Zusammenspiel vieler Smart-Home-Geräte revolutionieren - natürlich auf Basis von iPhone und Co. Wir zeigen, was mit Apples Hausautomatisierung Homekit möglich sein soll und wie das Ganze funktioniert.

Apple Homekit soll den Traum vom simplen Do-it-yourself-Smart-Home wahr werden lassen: "Hey Siri, guten Morgen!" Diese verschlafen genuschelte Ansage könnte schon in wenigen Wochen dafür sorgen, dass sanfte Musik durch die Wohnung klingt, die Heizung das Badezimmer auf 25 Grad wärmt und die Kaffeemaschine startet.
Homekit wurde im Juni 2014 auf der Apple-Entwicklerkonferenz vorgestellt, seitdem wartet die Apple-Gemeinde auf den Startschuss. Bislang stand April 2015 und das Update des Betriebssystems iOS auf Version 8.3 als Zeitpunkt im Raum. Allerdings wurden selbst Insider vom jüngsten iOS-Update auf Version 8.3 überrascht: Es kam - ohne Homekit. Mittlerweilen wird die diesjährige Entwicklerkonferenz als Startschuss für HomeKit und die ersten zugehörigen Produkte hoch gehandelt. Sie findet vom 8. bis 12. Juni in San Francisco statt.
Was Apple Homekit kann
Anschaulich betrachtet ist Homekit ein Übersetzer für Steuerungsaufgaben im Haushalt. Als sogenannte Middleware ist es ein Bestandteil des Betriebssystems iOS 8, der es einerseits Herstellern ermöglicht, Geräte über bekannte Befehlssätze für Homekit zu entwickeln.
Andererseits können App-Entwickler Programme schreiben, die funkgesteuerte Lichtschalter, Heizungsthermostate und andere kompatible Aktoren über Herstellergrenzen hinweg ansteuern sowie die Zustände zugehöriger Sensoren auslesen.
Bei der Prüfung von Homekit-Geräten durch Apple werden nicht nur die technischen Rahmenbedingungen, sondern auch Apple-typische, hohe Sicherheitsvorgaben geprüft. Der Datenverkehr innerhalb von Homekit etwa erfolgt verschlüsselt. "So wird sichergestellt, dass weder wir als Hersteller noch Apple selbst sehen kann, wer wann was über Homekit steuert", erklärt Elgato-Sprecher Lars Felber die hohen Sicherheitsanforderungen.
Diese "End-to-End"-Verschlüsselung geht so weit, dass sie die Einführung von verzögert hat: Apple lässt in Homekit-Komponenten nur bestimmte Funk-Chips von Broadcom, Marvell und Texas Instruments zu. Die sind erst seit kurzer Zeit lieferbar.
Wie Apple Homekit funktioniert
Homekit-Geräte und -Apps können viele iOS-Funktionen nutzen. Dazu zählt zuvorderst die Sprachsteuerung Siri. Sie ermöglicht es, einzelne Befehle oder ganze Szenen auf Zuruf auszulösen. Daneben dürften auch Musikstreaming via Airplay oder Gerätefunktionen wie GPS oder der Höhenmesser im iPhone 6 eine Rolle spielen.
Per Airplay sollten sich etwa Audiodateien auf die Hi-Fi-Anlage schicken lassen, beispielsweise wenn ein Raumluftsensor bedenkliche Schadstoffkonzentrationen misst. Die GPS-Funktion lässt sich in Homekit-Apps für Geofencing-Funktionen nutzen, also zur intelligenten Positionsüberwachung.

Schließlich nutzt Homekit auch die iCloud. Über sie lassen sich Homekit-Geräte von unterwegs auslesen und steuern. Das nahende iPhone kann so über seine GPSPosition nach Hause signalisieren, dass sich die Heizung aufdrehen, das Licht einschalten und das Garagentor öffnen sollen.
Wie Apple Homekit gesteuert wird
Doch Homekit steuert angeschlossene Geräte in erster Linie nicht selbst. Beteiligte Firmen deuten zwar an, dass es eine zentrale Homekit-App von Apple geben soll - auf der Apple-Watch-Keynote wurde für ein paar Sekunden das Icon einer solchen App neben denen der Health- und Carplay-Apps gezeigt.
Sie dürfte aber, ähnlich wie die Health-App, eher einen Überblick der Geräte-Zustände im Haus geben und höchstens kleinere Steuerungsaufgaben erledigen. Homekit soll den Smart-Home-Komponenten unterschiedlicher Hersteller vielmehr eine Struktur geben.
Aktoren und Sensoren etwa lassen sich in Hierarchien einordnen: Es wird zwischen Gebäuden, Räumen und Zonen unterschieden. Zonen definieren Geschosse oder Funktionsbereiche im Haus, in denen wiederum mehrere Zimmer adressierbar sind. Für diese Bereiche wie auch für Schalter, Thermostate oder Messgeräte lassen sich Namen vergeben - eine Schalt-Steckdose kann "Kaffeemaschine" heißen, eine Glühbirne "Licht Flur".
Daneben speichert Homekit Befehlslisten wie "Licht ein", "Licht aus" sowie Lichtstimmungen oder Farbtemperaturen für steuerbare Glühbirnen wie Philips Hue oder Zustände und Temperaturpunkte für die Heizung.
Außerdem sieht Homekit Szenen aus mehreren Befehlen vor und speichert hierfür Sprachbefehle sowie Schalt- und Automatisierungsimpulse. Home-kit-Apps können dann auf diese Konfiguration zugreifen, so Lars Felber von Elgato. Der Hersteller hat zu seinem Homekit-kompatiblen Smart-Home-System Eve eine App entwickelt, mit der sich neben eigenen eben auch Homekit-Komponenten anderer Herstellern bedienen lassen.
Wer Homekit unterstützt
Bereits vorab kündigten viele Hersteller die Unterstützung von Homekit an. Neben Elgato ist Philips Hue ebenso dabei wie die Heizungssteuerer Honeywell Evohome oder Tado. Deren Geschäftsführer Christian Deilmann dämpft aber die Erwartungen an Homekit: Apps von anderen Anbietern beherrschten möglicherweise nur bestimmte Befehle und Zustände - eben die, die unter Homekit definiert sind. Die Tado-App muss also weiterhin installiert bleiben, um detaillierte Konfigurationen am Heizsystem vorzunehmen. Auch bei den Hue-Leuchten von Philips ist nicht sicher, ob sich in allen Homekit-Apps jede Lichtstimmung direkt aufrufen lässt.

Die Steuergeräte für Apple Homekit
Allein mit Apps, Aktoren und Sensoren ist es aber nicht getan. Jedes Smart Home braucht eine Zentrale - das Gateway. Es stellt die Verbindung zu Leuchten, Schaltern, Heizungsthermostaten und anderen Geräten her. Und es verbindet das Smart Home mit dem Internet, dem lokalen Netzwerk und Apps.
So auch Homekit, mit einem feinen Unterschied: Hier ist kein zusätzliches Gateway nötig, denn jedes iOS-Gerät ist selbst eines und steuert Geräte direkt per Bluetooth 4.0 (Bluetooth Low Energy, BLE) oder WLAN. Das macht Homekit wirklich spannend: Während man bei Systemen wie RWE Smarthome oder Qivicon zusätzliche Hardware benötigt, setzt Homekit auf millionenfach vorhandene Geräte - mal abgesehen von zusätzlichen Z-Wave- oder Zigbee-Sendern als Ergänzung zu den iOS-Geräten.
Um Geräte aus der Ferne zu steuern, muss mindestens ein iOS-Modell zu Hause aktiv sein. Das kann ein fest installiertes iPad sein oder ein Apple TV. Letzteres avanciert zum Dreh- und Angelpunkt in Homekit. Es kostet nur noch 79 Euro, kann aber in Sachen Heimvernetzung gleich viel wie iPad und iPhone. Was viele Nutzer mangels Anwendung nicht wissen: Apple TV funkt neben WLAN auch per BLE.
Bringt Apple neue Hardware für Homekit?
Die Reichweite von BLE ist in der Praxis allerdings recht gering. Mit mehreren Apple-Geräten, die Zustände vernetzt per Bluetooth auslesen oder Geräte schalten, lasse sich zwar ein Haus gut abdecken, so Elgato-Mann Lars Felber. Teils könnten Sensoren Messwerte auch speichern und weitergeben, sobald ein iOS-Gerät in der Nähe sei.
Um das Haus aber von einem Gateway aus zu steuern, hofft Felber auf leistungsfähigere Sender, etwa ein neues Apple TV mit mehr BLE-Reichweite oder eine Bluetooth-fähige Airport-Express-Basisstation. Damit begeben wir uns ins Reich der Apple-Gerüchte. Da es hier aber um Fakten gehen soll, können wir getrost sagen: "Hey Siri, Artikel beenden". Die zugehörige Szene "Text speichern, Rechner abschalten, Lieblingsserie auf Apple TV streamen, Licht dimmen" wird hoffentlich bald Realität.
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