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Kraftpaket aus Europa

BQ: Smartphone-Hersteller aus Spanien im Firmenportrait

Seit 2014 ist der spanische Smartphone-Produzent BQ auch hierzulande bekannt. Unser Firmenportrait fasst zusammen, was das Unternehmen auszeichnet.

Autor: Josefine Milosevic • 4.7.2018 • ca. 2:15 Min

BQ Logo und Symbole
2017 hat BQ über 1,1 Millionen Smartphones verkauft.
© BQ

Steve Jobs und sein Kumpel Steve Wozniak schraubten den ersten Apple-Computer in einer Garage zusammen, der Grundstein für die Erfolgsstory des spanischen Smartphone-Herstellers BQ wurde in einem Keller der Polytechnischen Universität Madrid gelegt. Sechs Studenten der Ingenieurswissenschaften, ge...

Steve Jobs und sein Kumpel Steve Wozniak schraubten den ersten Apple-Computer in einer Garage zusammen, der Grundstein für die Erfolgsstory des spanischen Smartphone-Herstellers BQ wurde in einem Keller der Polytechnischen Universität Madrid gelegt. Sechs Studenten der Ingenieurswissenschaften, gerade mal 20 Jahre alt, starteten 2003 ihr erstes Projekt: den Vertrieb von USB-Sticks.

15 Jahre später ist BQ der am dritthäufigsten verkaufte Smartphone-Brand in Spanien mit einem Marktanteil von über zehn Prozent. Allein 2017 hat man über 1,1 Millionen Smartphones abgesetzt und sorgt in dem weltweit eher rückläufigen Markt für Umsatzwachstum.

Viel Qualität für wenig Geld

Auf der Erfolgsspur sind die Madrilenen schon länger: 2013 legte BQ mit Aquaris sein erstes Smartphone vor und landete in wenigen Monaten auf der Beliebtheitsskala der heimischen Smartphone-Nutzer ganz weit oben.

Mit dem Aquaris E5 kam dann 2014 der Durchbruch. Der 5-Zöller war nicht nur das meistverkaufte Smartphone ohne Vertragsbindung in Spanien, sondern konnte auch auf dem deutschen Markt auf Anhieb überzeugen. Das wertige Dual-SIM-Gerät war gut ausgestattet, hatte einen starken Prozessor an Bord – und kostete nicht mal 190 Euro.

BQ Zeitstrahl
© bq.com

Enwicklung und Design in Europa

Doch allein auf ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis verlassen sich die Iberer nicht, sie setzen ihr Ingenieurswissen auch bei der Smartphone-Produktion ein: BQ-Mobiltelefone werden zwar in China gefertigt, doch die Entwicklung und die Qualitätssicherung erfolgt nahezu komplett in Spanien.

Die Modelle der Aquaris-Reihe durchlaufen in den Laboren in Madrid etwa 2000 Tests, bevor sie zur Produktion freigegeben werden. Neben Stoß- und Sturztests aus verschiedenen Höhen wird auch die Staubdichte, die Temperaturbeständigkeit, der Akku sowie die Verbindung mit Mobilfunk- und WLAN-Netzen geprüft.

Allein 170 Ingenieure sind für das Design der Smartphones verantwortlich. Beachtlich, wenn man weiß, dass BQ neben Nokia einer der wenigen europäischen Handyhersteller ist.

​Android, wie Google es schuf
BQ verzichtet auf eine eigene Nutzeroberfläche, was schnelle Updates garantiert.​ Der Startbildschirm von Android One zeigt nur  die Tools, die Google vorsieht. Eigene Software gibt’s nicht.​
© Google

Offen für Alternativen

Auch setzt BQ auf offene Schnittstellen: Das Unternehmen brachte 2015 gemeinsam mit Canonical das erste Smartphone mit Betriebssystem Ubuntu auf den Markt, das Aquaris E4.5 Ubuntu Edition. Die Android-Alternative lief mit dem offenen Linux-System, an dem Technikfans Gefallen finden. Im Smartphone-Alltag zeigte sich das neue Bedienkonzept, das hauptsächlich mit Gesten gesteuert wird, allerdings gewöhnungsbedürftig und wurde kein Hit.

Doch schon mit dem Aquaris X5 landeten die innovativen Spanier 2016 den nächsten Coup: Das Mittelklasse-Modell X5 ist mit einem Cyanogen-OSBetriebssystem ausgestattet. Das Android-Derivat offeriert mehr Personalisierungsmöglichkeiten und ein höheres Maß an Sicherheit und Privatsphäre als das Original.

Das Cyanogen-Smartphone steckt in einem Metallrahmen, zudem sichert BQ den Käufern eine Herstellergarantie von fünf Jahren zu – das nennt man selbstbewusst.

Screenshot: Android One
​Aufgeräumt präsentiert sich auch das Menü: Unnötige Apps sowie überladene Software-Tools sucht man hier vergeblich.​
© Google

Angekurbelt wird der Verkauf von der deutschen Telefónica-Tochter, die als erster Netzbetreiber BQ-Phones in ihr Sortiment aufgenommen hat. Die Open-Source-Politik führt BQ auch bei den beiden neuen Topmodellen Aquaris X2 und X2 Pro konsequent fort: Die Dual-Kamera-Phones setzen als eine der Ersten auf das Google-Programm Android One, das regelmäßige Sicherheits-Updates garantiert.

Damit untermauert BQ, zu deren Produktfamilie auch 3-D-Drucker und Lernroboter gehören, ihre Ausnahmestellung auf dem Markt. Von den Spaniern werden wir noch viel hören, da sind wir sicher.

Screenhot: Android One
​Alles auf einen  Blick: Die einzelnen Funktionen sind übersichtlich aufgelistet. Ein weiteres Plus ist der kostenlose und unbegrenzte Speicherplatz für Fotos  in der Cloud.​
© Google

Auf der nächsten Seite lesen Sie ein Interview mit Xavier Gastaminza, General Manager Europe und Country Manager Germany bei BQ.